Zystitis (Blasenentzündung)
- Überblick
- Ursachen
- Symptome
- Diagnose
- Behandlung
- Vorbeugung
Die Zystitis (Blasenentzündung) ist eine der häufigsten bakteriellen Infektionen. Vor allem Frauen sind von einer Blasenentzündung betroffen: 70 Prozent der Frauen leiden mindestens einmal in ihrem Leben an den unangenehmen Beschwerden einer Zystitis. Lesen Sie hier, wie Sie die Anzeichen richtig erkennen, was im Akutfall bei einer Blasenentzündung hilft und wann Sie einen Arzt aufsuchen sollten.

Die Blasenentzündung wird auch als Blasenkatarrh bezeichnet und ist die häufigste Erkrankung der Schleimhaut oder der gesamten Wand der Harnblase. Eine Blasenentzündung wird durch Bakterien ausgelöst. Meist handelt es sich um Colibakterien, die von außen durch die Harnröhre oder unmittelbar durch den Harnleiter von der infizierten Niere in die Blase gelangen.
Blasenentzündung – was ist das?
Eine Blasenentzündung (Blasenkatarrh), im medizinischen Sprachgebrauch als Zystitis bezeichnet, ist eine Entzündung der Harnblase. Sie zählt zu den sogenannten Harnwegsinfektionen, kurz HWI. Mediziner unterscheiden zum einen zwischen einer akut auftretenden und einer chronisch wiederkehrenden Blasenentzündung, zum anderen zwischen einer komplizierten und einer unkomplizierten Blasenentzündung. Von einer komplizierten Zystitis ist die Rede, wenn Risikofaktoren vorliegen, die einen Harnwegsinfekt begünstigen, zum Beispiel Blasenfunktionsstörungen, eine Abwehrschwäche, Krankheiten wie Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit) oder wenn eine Schwangerschaft besteht.
Frauen sind besonders anfällig für eine Blasenentzündung. Etwa jede zweite von ihnen ist einmal im Leben davon betroffen. Bei rund zehn Prozent tritt die Krankheit sogar dreimal oder öfter im Jahr auf.
Was sind die Ursachen einer Blasenentzündung?
Der häufigste Auslöser einer Blasenentzündung ist das Darmbakterium Escherichia coli (E.-coli-Bakterium). Ist unser Immunsystem geschwächt, kann der an sich ungefährliche Erreger über die Harnröhre bis hinauf in unsere Blase vordringen und dort einen Entzündungsprozess in Gang setzen. Zunächst kommt es dann zu verstärktem Harndrang sowie Brennen beim Wasserlassen. Häufig treten auch stechende oder dumpfe Schmerzen im Unterbauch während einer Blasenentzündung auf.

Eine Blasenentzündung kann unter bestimmten Umständen ansteckend sein. Weil Harnwegsinfekte durch Escherichia-coli-Bakterien entstehen, können diese Bakterien eines Überträgers durch Schmierinfektion in die eigene Harnröhre gelangen (z.b. in öffentlichen Einrichtungen, Einkaufsmärkten, in Großraumbüros, aber auch beim Geschlechtsverkehr).
Wo lauert das Risiko einer Übertragung?
Der Hamburger Allgemeinmediziner Dr. Gerald Müller kennt die wesentlichen Risikofaktoren für eine Blasenentzündung: "Ein durch Unterkühlung, Nässe und Stress geschwächtes Immunsystem, falsche Intimhygiene (wischen von hinten nach vorn) und mangelnde Trinkmenge (weniger als zwei Liter täglich). Zudem gelangen beim Geschlechtsverkehr Bakterien in die Harnröhre."
- Verengungen in der Harnröhre
- Fremdkörper in der Harnröhre
- Blasensteine
- angeborene Fehlbildungen in den Harnwegen
- Tumore der Harnblase und der Harnröhre
Was sind die Symptome einer Blasenentzündung?

- häufiges Wasserlassen, das von brennenden Schmerzen begleitet wird
- krampfartige Schmerzen im Unterbauch während des Toilettengangs
Vor allem Frauen kennen die unangenehmen und schmerzhaften Symptome einer Blasenentzündung wie ständigen Harndrang, Brennen beim Wasserlassen und Bauchschmerzen. Frauen haben eine kürzere Harnröhre, die zudem näher am After liegt als die Harnröhre von Männern. Bakterien können bei ihnen somit leichter in die Harnblase gelangen und zu einer Blasenentzündung führen. Zunehmend betroffen sind allerdings auch Männer über 50 Jahre; Grund sind Erkrankungen der Prostata (Vorsteherdrüse), die mit steigendem Alter häufiger auftreten.

Außerdem kann eine akute Blasenentzündung Symptome hervorrufen, die den Urin betreffen:
- Blut im Urin (Hämaturie)
- Der Urin sieht oft trübe aus und riecht auffällig.
Dann droht eine gefährliche Nierenbeckenentzündung bis hin zur Blutvergiftung. Alarmsignale sind Fieber und Flankenschmerzen.
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Wie wird die Blasenentzündung behandelt?
In leichten Fällen helfen pflanzliche Arzneimittel oder Nieren- und Blasentees bei einer Zystitis. Bei stärkeren Beschwerden oder erfolgloser Therapie müssen Antibiotika eingesetzt werden.
Nirgendwo fühlen sich Bakterien und Viren so wohl wie in einem leicht sauren Milieu. Das im Backpulver enthaltene Natron schiebt dem einen Riegel vor, denn es macht den Urin basisch. Positiver Zusatzeffekt: Auch das durch die Säure verursachte Brennen in der Harnröhre wird gelindert. Zweimal täglich 1 großes Glas Wasser mit einer Messerspitze Backpulver trinken (max. drei Tage lang).
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