Zehn wichtige Fragen an den Dermatologen

Regelmäßige Vorsorge-Untersuchungen der Haut schützen vor ernsthaften Erkrankungen

Erkrankungen der Haut können langwierig und unangenehm sein. Doch es gibt Abhilfe. Prof. Hans Michael Ockenfels beantwortet die häufigsten Fragen aus der Praxis:

1. Woran erkenne ich, ob meine Muttermale bedenklich sind?

Wichtig ist, Veränderungen an vorhandenen oder neu auftretenden Flecken festzustellen. Werden diese größer, schwärzer, unregelmäßiger oder treten sie ganz neu auf (ABCD-Regel), sollten Sie vorsichtshalber zum Hautarzt gehen.

2. Welche Möglichkeiten der Hautkrebs-Vorsorge habe ich?

Jeder gesetzlich Versicherte über 35 hat alle zwei Jahre das Recht auf eine Vorsorge-Untersuchung. Dabei wird die Haut von einem Dermatologen mit bloßem Auge angeschaut. Jede Vorsorge-Leistung, die darüber hinausgeht, muss vom Patienten selbst bezahlt werden - wie Untersuchungen mit einem Auflicht-Mikroskop (ca. 15 Euro) oder einem Laser-Mikroskop (100 Euro).

3. Darf ich nach einer Hautkrebs-Diagnose in die Sonne?

Ja, aber nur in Maßen. Sind Sie an einem Ort, an dem Sie bereits nach einer Stunde ungeschützt einen Sonnenbrand erleiden würden, sollten Sie Sonnencremes mit Lichtschutz-Faktor 30 anwenden. Bevorzugen Sie Ferienorte, an denen eine geringere Sonnen-Intensität besteht.

4. Wird weißer Hautkrebs bestrahlt?

Pauschal sind Bestrahlungen bei weißem Hautkrebs nur bei oberflächlich verlaufenden Formen wirkungsvoll. In anderen Fällen helfen u. a. OP-Verfahren sowie eine intensive Creme, die wie eine Art lokale Chemo-Therapie funktioniert.

5. Was kann ich gegen Neurodermitis tun?

Schützen Sie Ihre Haut vor Austrocknung. Auch in den Phasen zwischen den Ekzem-Schüben sollten Cremes angewendet werden, die Harnstoff oder das sogenannte Hyperforin enthalten. Stabilisierend in den Winter-Monaten sind Bestrahlungen mit langwelligem UV-Licht (30 Euro/Sitzung).

6. Kann ich trotz Ausschlägen alles essen?

Neunzig Prozent der Neurodermitiker entwickeln früher oder später Lebensmittel-Allergien. Daher ist ein Allergie-Test sinnvoll. So lässt sich feststellen, welche Nahrungsmittel Sie meiden sollten, damit sich Ihre Beschwerden nicht verschlimmern.

7. Was empfehlen Sie bei Schuppenflechte?

Kortisonhaltige Cremes verschaffen vorübergehend Linderung. Sie sollten aber nicht länger als sechs Wochen durchgehend angewendet werden, um Haut-Schäden zu vermeiden. Cremes mit dem Wirkstoff Cignolin sorgen langfristig für eine Abheilung. Nachteil: Die Haut verfärbt sich. Besser ist eine Excimer-Laser-Licht-Therapie (Kosten: 100 Euro/Sitzung).

8. Und was hilft gegen Schuppenflechte auf der Kopfhaut?

Eine eventuell vorhandene, dicke Schuppen-Kruste wird mit öl- und teerhaltigen Shampoos aufgelöst. Dann kann mit Laser-Licht behandelt werden.

Praxisvita-Experte: Prof. Dr. Hans Michael Ockenfels, Dermatologe, Hanau
Praxisvita-Experte: Prof. Dr. Hans Michael Ockenfels, Dermatologe, Hanau Foto: privat

9. Was tun bei Warzen?

Eine neu auftretende Warze bildet sich oft von selbst zurück. Wenn sie nach zwei Monaten nicht verschwunden ist, kann der Hautarzt sie wie bereits länger existierende Warzen auch mit Stickstoff vereisen oder mit dem Farbstoff-Laser behandeln (100 Euro).

10. Wie wird Nagelpilz behandelt?

In leichten Fällen können Tinkturen und Nagellacke mit pilztötenden Wirkstoffen helfen. In chronischen Fällen ist eine innerliche Behandlung mit Tabletten oder auch einer Neodym-Yag-Lasertherapie möglich (100 bis 200 Euro/Sitzung).