Windpocken

Windpocken gehören weltweit zu den häufigsten Infektionskrankheiten bei Kindern. Sie werden durch das Varicella-Zoster-Virus übertragen und sind hochansteckend. Typisch für die Windpocken ist ein bläschenartiger, juckender Hautausschlag, der sich schubweise am ganzen Körper ausbreitet.

Was sind Windpocken?

Der ganze Körper juckt und ist mit einem bläschenartigen Hautausschlag übersät – viele Erwachsene kennen die Symptome noch aus ihrer eigenen Kindheit. Die Windpocken gehören zu den klassischen Kinderkrankheiten. Die Erkrankung ist allerdings nicht auf Kinder beschränkt, Windpocken können auch bei Erwachsenen auftreten. Sie werden durch das Varicella-Zoster-Virus ausgelöst und sind hochansteckend. Etwa 95 Prozent aller Kinder infizieren sich bis zu ihrem 14. Lebensjahr mit Windpocken, und bei über 95 Prozent aller Erwachsenen sind Antikörper gegen das Windpocken-Virus nachweisbar.

Windpocken: Typischer Hautausschlag

Windpocken verlaufen bei Kindern meist harmlos und ungefährlich. Hat Ihr Kind die Krankheit einmal gehabt, ist es dagegen immun

Typisch für die Windpocken ist ein stark geröteter,  juckender Hautausschlag, der sich schubweise über den ganzen Körper verbreiten kann. Auch die Kopfhaut und die Schleimhäute sind oft betroffen. Am Anfang bilden sich vor allem am Rücken und am Bauch rote Flecken, aus denen etwas später mit Sekret gefüllte, stark juckende Bläschen und Pusteln werden. Diese platzen leicht auf, trocknen aus und verkrusten im weiteren Verlauf. Da die Windpocken in mehreren Schüben auftreten, kommen immer verschiedene Entwicklungsstadien des Hautausschlags gleichzeitig vor. Hierdurch bekommt dieser ein charakteristisches Aussehen, das Ärzte auch als Sternenhimmel bezeichnen.

Übertragung von Windpocken

Wie bereits der Name verrät, werden Windpocken über die Luft übertragen. Beim Atmen oder Husten scheiden infizierte Menschen winzige virushaltige Tröpfchen aus, über die sich der Krankheitserreger in der Umgebung verbreitet. Ärzte sprechen auch von einer Tröpfcheninfektion. Außerdem ist das Windpocken-Virus im  Sekret der Bläschen und Pusteln enthalten. Geraten andere Menschen mit dem Sekret in Berührung, kann es zu einer Schmierinfektion kommen. Dafür ist nicht unbedingt direkter Körperkontakt erforderlich. Das Windpocken-Virus ist außerhalb des Körpers sehr widerstandsfähig und überträgt sich zum Beispiel leicht über infiziertes Spielzeug, Schulsachen oder andere Gegenstände. Die Ansteckungsgefahr ist erst dann wieder gebannt, wenn alle Bläschen verkrustet sind und keine neuen Bläschen mehr entstehen.

Lebenslange Immunität

Windpocken hinterlassen in der Regel eine lebenslange Immunität. Die meisten Menschen erkranken also nur einmal in ihrem Leben an Windpocken. Das Virus bleibt jedoch lebenslang im Körper. Es nistet sich in Nervenzellen in der Nähe des Rückenmarks ein und kann hier in bestimmten Situationen wieder aktiv werden. In diesem Fall wird aber keine neue Windpocken-Erkrankung ausgelöst, sondern eine Gürtelrose (Herpes Zoster), von der im Gegensatz zu den Windpocken überwiegend Erwachsene betroffen sind. 

Unproblematischer Verlauf

Die Windpocken verlaufen bei gesunden Kindern fast immer unproblematisch und ohne Komplikationen ab. Kratzen sich die Kinder sehr stark, infizieren sich die aufgekratzten Windpocken manchmal mit Bakterien, was typische Windpocken-Narben hinterlassen kann. Nur selten nimmt die Krankheit einen schweren Verlauf. Das ist vor allem bei Neugeborenen und bei Patienten mit einem geschwächten Immunsystem der Fall. Vor den Windpocken kann man sich mit einer Impfung zuverlässig schützen.