Wie verläuft bei einer Refluxkrankheit die Behandlung?

Aus der Serie: Refluxkrankheit, was ist das?

Wie bei einer Refluxkrankheit die Behandlung verläuft, hängt vor allen Dingen davon ab, ob der Arzt den Reflux bereits in einem frühen Stadium diagnostiziert oder ob die Krankheit schon weiter fortgeschritten ist und stärkere Beschwerden verursacht.

Bei einem leichten Reflux ist eine besondere Behandlung oft nicht erforderlich. Einige einfache und allgemeine Maßnahmen reichen meistens aus, um die Beschwerden deutlich zu lindern und die Refluxkrankheit in den Griff bekommen. Insbesondere die richtige Ernährung kann dazu maßgeblich beitragen. Für manche Menschen bedeutet dies allerdings eine weitreichende Ernährungsumstellung. Betroffene sollten vor allem fetthaltige Speisen, Schokolade, scharfe Gewürze, säurehaltige Lebensmittel, Kaffee, Alkohol und kohlensäurehaltige Getränke nur in Maßen zu sich nehmen, weil diese die Beschwerden verstärken können. Außerdem ist es wichtig, die letzte Mahlzeit möglichst einige Stunden vor dem zu Bett gehen einzunehmen und auf ein besonders üppiges Abendbrot zu verzichten. Beim Schlafen ist es empfehlenswert, den Kopf hoch zu lagern, damit die Magensäure weniger leicht in die Speiseröhre fließen kann.

Pflanzliche Wirkstoffe gegen Reflux

Bei der Selbstbehandlung eines leichten Reflux können auch pflanzliche Mittel zum Einsatz kommen. Dabei können Präparate mit Feigenkaktusextrakt die empfindliche Speiseröhre beruhigen und schützen. Auch die indische Stachelbeere soll die Säurebildung hemmen. Wenig geeignet bei der Behandlung von Reflux scheint die Pfefferminze als Pflanze zu sein, denn sie fördert die Säureproduktion im Magen sogar. Deswegen sollten Betroffene Anwendungen mit Pfefferminze und das Trinken von zuviel Pfefferminztee meiden. Als Geschmacksträger in Bonbons oder in Präparaten aus Apotheken sind sie jedoch auch bei Reflux anwendbar.

Reflux medikamentös behandeln

Bei Menschen, die unter einer Speiseröhrenentzündung leiden oder bei denen die Beschwerden besonders häufig auftreten, ist bei einer Refluxkrankheit eine medikamentöse Behandlung sinnvoll. Am besten eignen sich dafür die sogenannten Protonen-Pumpen-Hemmer, welche die Bildung von Magensäure hemmen. Betroffene müssen diese Medikamente je nach individuellem Bedarf über einen Zeitraum von einigen Tagen oder Wochen einnehmen und können so eine sehr schnelle Linderung der Reflux-Beschwerden erreichen. In der Regel beginnt die Behandlung mit einer relativ hohen Dosis, um eine schnelle Heilung der angegriffenen Speiseröhren-Schleimhaut zu fördern. Danach folgt eine Erhaltungstherapie mit einer deutlich geringeren Dosis. Manche Menschen können die Medikamente nach einiger Zeit wieder absetzen, in anderen Fällen ist bei anhaltendem Reflux aber eine dauerhafte Behandlung mit Protonen-Pumpen-Hemmern notwendig.

Reflux operativ behandeln

Bei ungefähr 90 Prozent aller Menschen, die an einer Refluxkrankheit leiden, verläuft die Behandlung mit Protonen-Pumpen-Hemmern sehr erfolgreich, sodass diese Behandlungsmethode das erste Mittel der Wahl ist. Einige wenige Menschen vertragen die säurehemmenden Medikamente allerdings nicht oder sprechen auf die Behandlung nicht gut genug an. In solchen Fällen kann bei einer Refluxkrankheit eine operative Behandlung sinnvoll sein. Das gilt auch, wenn die Krankheit schon weiter fortgeschritten ist und sich bereits Geschwüre, Narben oder ein Barrett-Ösophagus ausgebildet haben. Bei der Operation wird im Bereich des Schließmuskels eine Manschette um die Speiseröhre gelegt, die den Druck des Muskels und damit den Muskelwiderstand erhöht. Auf diese Weise verbessert sich die Schließfunktion des Muskels und die Reflux-Beschwerden lassen nach.