Wie gefährlich sind Masern während der Schwangerschaft?

Masern sollten Frauen in der Schwangerschaft unbedingt vermeiden. Die Infektionskrankheit gefährdet Kinder und Erwachsene, speziell schwangere Frauen. Gynäkologen empfehlen, bei Kinderwunsch eine Schutzimpfung durchzuführen.

Ein Arzt untersucht eine schwangere Frau mit einem Stethoskop
Werdende Mütter sollten sich mit einer Impfung vor Masern während der Schwangerschaft schützen Foto: istock_Vasyl Dolmatov

Weil das Immunsystem von werdenden Müttern geschwächt ist, sollte jedes Infektionsrisiko reduziert werden – besonders vor Masern sollte man sich während der Schwangerschaft schützen. Denn sie können nicht nur die Gesundheit der Mutter gefährden, sondern auch eine Früh- oder sogar eine Fehlgeburt zur Folge haben.

Symptome bei einer Masernerkrankung

Masern sind eine ansteckende Infektionskrankheit, die durch Masernviren ausgelöst wird. Dies geschieht über feine Tröpfchen, wie sie beim Husten oder Niesen entstehen. Viren, die an Oberflächen haften und bei Berührungen übertragen werden, können ebenfalls zur Ansteckung mit Masern in der Schwangerschaft führen. Falls man sich die Augen reibt, gelangen Erreger über diesen Weg in den Körper.

Acht bis zehn Tage nach dem Kontakt kommt es im sogenannten Vorläuferstadium zu Husten, Kopf- und Gliederschmerzen, mitunter auch zu Magendarmbeschwerden, wie Durchfall, und zu Lichtempfindlichkeit aufgrund einer Entzündung der Bindehaut. Auf der Mundschleimhaut machen sich kleine, rötliche Flecke mit weißem Zentrum bemerkbar.

Die Viruserkrankung Masern zeigt sich besonders in der sogenannten Hauptphase mit dem typischen roten Hautausschlag am ganzen Körper und mit ansteigendem Fieber. Nach rund vier bis sieben Tagen, gerechnet ab dem Beginn der Hauptphase, verblassen die roten Pusteln wieder, und die Beschwerden verringern sich. Dabei bilden sich Antikörper, die gegen neuerliche Infektionen schützen.

Masern in der Schwangerschaft: Wie gefährlich ist das?

Masern gelten als Kinderkrankheit, weil sich meist Kinder infizieren. Erkranken Erwachsene, führt dies zu teils schweren Komplikationen. Das gilt besonders bei Masern in der Schwangerschaft.

Werdende Mütter sind besonders gefährdet, weil ihr Immunsystem während der Schwangerschaft geschwächt ist, was die Infektionsgefahr erhöht. Masern schwächen das Immunsystem zusätzlich: Das Risiko, zusätzlich an einer Mittelohr- oder Lungenentzündung zu erkranken, liegt bei 30 Prozent. 

Auch das Komplikationsrisiko ist größer. Allerdings führen Masern nicht – wie man es von Röteln kennt – zur Schädigung des Embryos. Es besteht auch kein Grund, einen Schwangerschaftsabbruch durchzuführen. Infektionen zu einem frühen Zeitpunkt der Schwangerschaft begünstigen jedoch eine Frühgeburt. Stecken sich Frauen später an, droht eine Fehlgeburt.

Wie kann man sich vor Masern in der Schwangerschaft schützen?

Eine Masernimpfung schützt zuverlässig vor der Infektionskrankheit. Die Ständige Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut Berlin empfiehlt zwei Schutzimpfungen zur Grundimmunisierung, nämlich zwischen dem 1. und 14. beziehungsweise 15. und 23. Lebensmonat. Ob das erfolgt ist, sehen Frauen in ihrem Impfpass.

Der Impfschutz ist auch zu späteren Zeiten möglich – mit einer Ausnahme: Masern- beziehungsweise Masern-Mumps-Röteln-Impfstoffe sind Lebendimpfstoffe. Sie werden Schwangeren wegen des Infektionsrisikos für das ungeborene Kind nicht empfohlen. Die Impfung sollte also schon bei Kinderwunsch erfolgen, um Masern in der Schwangerschaft zu vermeiden.

Quellen:

Gätje, Regine et al. (2015): Kurzlehrbuch Gynäkologie und Geburtshilfe, Stuttgart: Thieme-Verlag.

Empfehlungen der Ständigen Impfkommission, in: Robert Koch-Institut

Impfpflicht soll Kinder vor Masern schützen, in: Bundesministerium für Gesundheit