Wie erkenne ich Hyperaktivität?

Kinder stecken voller Energie. Doch manchmal wird die Unruhe so groß, dass sie als extrem störend empfunden wird. Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Syndrom (ADHS) lautet dann die Diagnose. Unser Experte beantwortet bei Praxisvita die wichtigsten Fragen zu dieser Erkrankung.
Woran erkenne ich Hyperaktivität?
Das Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Syndrom ist eine Störung, unter der etwa fünf Prozent aller Drei- bis 17-Jährigen in Deutschland leiden. Sie sind meist unruhig und zappelig, lassen sich leicht ablenken. Sie können sich nur schwer längere Zeit konzentrieren und bleiben daher in der Schule oft deutlich unter ihren Möglichkeiten. Da ADHS erhebliche Folgen für das emotionale Gleichgewicht haben kann, ist die Hyperaktivität auf jeden Fall behandlungsbedürftig.
Ist denn jedes unaufmerksame und zappelige Kind hyperaktiv?
Eindeutig nein. Das Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Syndrom wird von einem Facharzt festgestellt und ist durch eingeschränkte Konzentrationsfähigkeit und körperliche Unruhe mit starkem Bewegungsdrang gekennzeichnet. Die Symptome müssen vor dem siebten Lebensjahr auftreten und in verschiedenen Situationen über mindestens sechs Monate bestehen. Das heißt, ein Kind, das etwa nur in der Schule unaufmerksam, aber zu Hause normal ist, leidet nicht unter ADHS.
Wie kommt es zu den Verhaltensproblemen?
Die genauen Ursachen des Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivität-Syndroms sind bis heute nicht geklärt – man geht aber davon aus, dass die Vererbung eine wichtige Rolle spielt. Darüber hinaus könnte ein aus dem Lot geratener Gehirnstoffwechsel beteiligt sein. Dazu tragen Veränderungen bei bestimmten Botenstoffen im Gehirn bei. In letzter Zeit wird zunehmend auch ein Mangel an Omega-3-Fettsäuren diskutiert.
Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es bei Hyperaktivität?
Die Behandlung erfolgt durch Medikamente und eine begleitende Psychotherapie. Ergänzend empfiehlt sich der Ausgleich von fehlenden Nährstoffen: Insbesondere durch Omega-3-Fettsäuren aus Fischölen lässt sich der gestörte Gehirnstoffwechsel der betroffenen Kinder und damit ihr Verhalten mitunter offenbar ausgesprochen günstig beeinflussen.