Wie entstehen Blähungen?
Jeder kennt sie, jeder ist von ihnen betroffen – und jedem sind sie unangenehm oder peinlich: Blähungen. Wann es genau zu diesen spürbaren Beschwerden kommt, ist bei jedem Menschen unterschiedlich und hängt zu einem großen Teil vom persönlichen Empfinden ab. Aber wie und wodurch entstehen Blähungen überhaupt und was kann man gegen die Beschwerden tun?
- Überblick
- Ursachen
- Symptome
- Diagnose
- Behandlung
- Vorbeugung
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Wenn der Darm Probleme macht und sich der Bauch aufbläht, fragt man sich, wodurch die Beschwerden ausgelöst werden – wie entstehen Blähungen genau? Nicht immer liegt es an der Ernährung. Verschiedene Erkrankungen, aber auch hormonelle Umstellungen und Stress sind begünstigende Faktoren.
Was sind Blähungen und wo entstehen sie?
Ist von Blähungen oder einem Blähgefühl die Rede, müssen zuerst verschiedene Begriffe voneinander unterschieden werden. Klagen Betroffene über ein Völlegefühl und Aufgeblähtsein, befindet sich meist ein Übermaß an Gasen und Luft im Darm und der Bauch ist aufgebläht. Gehen die Gase trotz des Blähgefühls nicht ab, ist in der Medizin von Meteorismus die Rede. Wenn aber die Gase übermäßig häufig austreten, sprechen Mediziner von Flatulenzen, also den unangenehmen Blähungen im eigentlichen Sinne. Meteorismus gehört zu den häufigsten Beschwerden des Unterleibs mit Entstehung im Darm. Jeder fünfte Erwachsene ist von einem gelegentlichen Blähgefühl betroffen.
Wie entstehen Blähungen?
Doch wie entsteht diese erhöhte Gasbildung im Magen-Darm-Trakt, die zu einem aufgeblähten Gefühl und Blähungen führt? Hauptsächlich entstehen Gase bei der Verdauung. Dabei spielt die Ernährung eine wichtige Rolle, je nach Nahrungsmittel bilden sich mehr oder weniger Gase im Magen-Darm-Trakt. Vor allem das Aufspalten von Eiweißen, die vermehrt in Milchprodukten, Eiern, Fleisch und Hülsenfrüchten stecken, kann zu faulig riechenden Blähungen führen. Schuld daran ist Schwefelwasserstoff, das beim Aufspalten der Proteine durch die Darmbakterien entsteht. Staut sich im Darm zu viel Gas an, wird die überschüssige Luft über den After abgegeben. Oftmals unangenehm und in manchen Situationen peinlich, aber ein natürlicher Vorgang.
Ein weiterer Faktor ist Kohlendioxid (CO2), das bei der Verdauung vermehrt gebildet wird und jeder mit kohlensäurehaltigen Getränken aufnimmt. Ein Teil des CO2 wird über den Dünndarm wieder aufgenommen, gelangt mit dem Blut zur Lunge und wird abgeatmet. Dem Rest bleibt zusammen mit den anderen Gasen nur ein Ausweg – der Darm. Dieses Gemisch aus Gasen besteht dabei zu 99 Prozent aus den geruchslosen Gasen Kohlenstoffdioxid, Stickstoff, Wasserstoff, Methan und Sauerstoff. Die unangenehmen und übelriechenden Bestandteile dieses Gasgemisches sind also nur ein kleiner Bestandteil und entstehen durch Bakterien, die Eiweiße abbauen.
Wodurch entstehen Blähungen?
Die Entstehung von Blähungen kann meist darauf zurückgeführt werden, dass zu viel Kohlendioxid aufgenommen wird. Das passiert nicht nur durch kohlensäurehaltige Getränke, sondern ebenso durch hastiges Essen und einer Stress-bedingten schnelleren Atmung. Dann gelangt nämlich mehr Luft und dementsprechend mehr Kohlendioxid in den Darm.
Daneben können Krankheiten Auslöser von Blähungen oder dem Gefühl eines aufgeblähten Unterleibs sein. So klagen zum Beispiel Patienten mit einem Reizdarmsyndrom am häufigsten über das Gefühl, aufgebläht zu sein. Aber auch Funktionsstörungen der Gallenblase oder der Bauchspeicheldrüse, die Unfähigkeit des Körpers, bestimmte Nährstoffe zu spalten (Malabsorption), oder Unverträglichkeiten bestimmter Nahrungsmittel können zu Blähungen führen und deren Entstehung begünstigen.
Meteorismus und Blähungen sind keine eigenständigen Krankheiten, sondern nur Begleiterscheinungen mit unterschiedlichen Ursachen. Dabei sind Blähungen in der Regel harmlos und treten nur vorübergehend auf. Erst ab einer Anzahl von mehr als 24 Gasabgängen in 24 Stunden sind Blähungen als krankhaft einzustufen.
Wie lange dauert es, bis Blähungen entstehen?
Wenn die Blähungen direkt nach dem Essen auftreten, liegt die Vermutung nahe, dass der Magen etwas nicht gut verträgt und eine Lebensmittelunverträglichkeit die Ursache für die Blähungen sein muss. Auch wenn eine Unverträglichkeit die Beschwerden verursachen kann, kommt das gerade verzehrte Essen nur teilweise als Erklärung infrage. Denn: Das Essen landet nicht direkt dorthin, wo Blähungen entstehen – nämlich im Darm. Erst nach zehn bis zwölf Stunden gelangt der Speisebrei vom Magen in den Dickdarm.
Allerdings können Lebensmittel dafür sorgen, dass bestimme Hormone ausgeschüttet werden, die den Darm aktivieren und dadurch Blähungen entstehen lassen.
Warum hat man Blähungen in der Schwangerschaft?
Auch Schwangere leiden häufig unter Blähungen. Ab dem Moment der Empfängnis produziert der Körper verstärkt Progesteron. Progesteron entspannt die Muskulatur der Gebärmutter und beruhigt den Darm. Infolgedessen verlangsamt sich die Verdauung, der Inhalt des Darms bleibt länger im Körper und bildet vermehrt Darmgase. Diese äußern sich dann bereits in der Frühschwangerschaft (besonders in der 6. SSW) in Form von Blähungen. Langsames Essen und bewusstes Kauen wirken vorbeugend.
Was kann Blähungen beim Baby verursachen?
Blähungen sind in den ersten drei Monaten typisch bei Babys. Ein noch unreifes Darmsystem und Schlucken von Luft beim Trinken führt bei Babys oft zu schmerzhaften Blähungen und Bauchkrämpfen. Erste Hilfe: Klopfen Sie dem Kind sanft auf den Rücken, während Sie es in Fliegerstellung (in Bauchlage auf dem Unterarm haltend) tragen. Zudem helfen auch Wärme und kreisende Bauchmassagen, die auch als vorbeugende Maßnahme eingesetzt werden können, damit Blähungen erst gar nicht entstehen.