WHO warnt vor gleich 19 lebensgefährlichen Krankheiten

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) zeigt sich mehr als besorgt. Nicht wegen Corona, sondern wegen gleich 19 anderen, lebensbedrohlichen Krankheitserregern. Welche das sind und was jetzt gefordert wird.

Candica auris
Candida auris zählt zu den multiresistenten Pilzarten und wird oft auch als Krankenhauskeim bezeichnet. Foto: Istock/Dr_Microbe

Die WHO zeigt sich alarmiert. Der Grund: Gleich 19 lebensbedrohliche, krankheitserregende Pilze, die laut Expert:innen-Meinung zunehmend die öffentliche Gesundheit bedrohen. Das Problem: Für viele von ihnen gibt es nur wenig bis gar keine Behandlungsmöglichkeiten.

Lebensbedrohliche Pilzerkrankungen: Darum sind sie so gefährlich

Gefährliche Pilzerkrankungen sind keine Seltenheit. Ihnen wird jedoch zu wenig Beachtung geschenkt, wie die Weltgesundheitsorganisation nun kritisiert. Unbekannt seien nicht nur, wie viele Menschen betroffen sind, auch gibt es laut WHO so gut wie „keine Diagnostika“ und die, die es gibt, seien nicht bezahlbar.

„Für die meisten Pilzerreger gibt es keine schnellen und sensitiven Diagnostika, und die vorhandenen sind weltweit weder allgemein verfügbar noch erschwinglich.“
WHO

Der Grund für die starke Ausbreitung der bisher noch kaum erforschten Pilzerkrankungen ist unter anderem auf die globale Erwärmung zurückzuführen. Dieser begünstige Erreger aller Art. Zudem verstärkt die Globalisierung durch internationalen Handel und zunehmender Mobilisierung die Ausbreitung.

Warnung vor resistenten Pilzarten: Welche sind gefährlich?

Einer der Pilzerreger, Candida auris, gilt als besonders gefährlich, da er vor allem Patient:innen in Kliniken befällt und gegen Wirkstoffe jeglicher Art resistent ist. Er wurde ursprünglich in Japan entdeckt, hat sich aber bis heute in mehr als 50 weiteren Ländern ausgebreitet.

Neben diesem wurden von der Weltgesundheitsorganisation noch 18 weitere Pilzerkrankungen in drei Gruppen eingeteilt. Die gefährlichsten sind unter anderem folgende:

  • Cryptococcus neoformans: Auslöser für Hirnhautentzündung.

  • Candida auris: Greift das zentrale Nervensystem, Organe, Knochen und Augen an.

  • Aspergillus fumigatus: Nistet sich in der Lunge ein.

  • Candida albicans: Befällt Schleimhäute im Mund, Rachen und Genitalbereich sowie den Darm.

Gefährliche Pilzerkrankungen: Wer ist besonders betroffen?

Vor allem Menschen mit Vorerkrankungen und geschwächtem Immunsystem sind gefährdet, sich mit einem Pilz anzustecken. Ein weiteres Problem: Oft wird dies bei den Betroffenen zu spät erkannt, sodass die Patient:innen durch die wenigen Medikamente, die es gibt, nicht mehr geheilt werden können.

WHO warnt: Pilzinfektionen besser verhindern

Die Weltgesundheitsorganisation warnt nicht zuletzt aus diesem Grund und ruft Regierungen und wissenschaftliche Institutionen dazu auf, die Laborkapazitäten und die Überwachung von Pilzerkrankungen zu erhöhen sowie mehr Zeit in Forschung und Diagnose zu investieren, um eine Infektion mit den resistenten Krankheitserregern vorzubeugen.

Quellen:

DPA

WHO warnt vor lebensgefährlichen Pilzerkrankungen bei Menschen, in: rp-online.de