WHO: Deutlicher Anstieg gefährlicher Lungenkrankheit
Die Weltgesundheitsorganisation zeichnet ein erschreckendes Bild. Erstmals zeigt sich ein deutlicher Anstieg einer Infektionskrankheit, die eigentlich vermeidbar gewesen wäre. Welche Gründe dahinter stecken.
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Seit der Corona-Pandemie liegt der Fokus besonders auf gefährlichen Infektionskrankheiten. Doch eben diese geraten auch in den Hintergrund angesichts der Pandemie-Bekämpfung. So berichtet die Weltgesundheitsorganisation (WHO) nun, dass erstmals seit Jahren eine andere Lungenkrankheit als Corona besonders stark ausgebrochen ist: Tuberkulose.
Nach Schätzungen der WHO sind die Tuberkulose-Fälle 2021 auf 10,6 Millionen angestiegen. Das sind rund 4,5 Prozent mehr als im Vorjahr.
WHO mahnt: Deutlicher Anstieg von Tuberkulose
Ein Grund für die starke Ausbreitung sei die Corona-Pandemie. Wegen Lockdowns und der Angst, sich anzustecken, sind weniger Menschen zum Arzt gegangen. Weitere Gründe seien der Krieg in der Ukraine sowie Konflikte in Afrika und im mittleren Osten.
Was das in Zahlen bedeutet? Laut WHO-Statistik starben im vergangenen Jahr rund 1,6 Millionen Menschen durch Tuberkulose. Die Zahl der Neuerkrankungen pro 100.000 Einwohner:innen stieg im Vergleich zu 2020 im Jahr 2021 um 3,6 Prozent.
Tuberkulose: Warum ist die Infektionskrankheit so gefährlich?
Tuberkulose gehört zu den häufigsten Infektionskrankheiten. Sie wird durch Bakterien ausgelöst, die von Mensch zu Mensch übertragen werden. In der Regel geschieht dies durch Husten und Niesen. Dabei werden feinste Tröpfchen, sogenannte Aerosole ausgeschieden, die dann wiederum eingeatmet werden können. Ob man sich tatsächlich ansteckt, hängt auch von der Viruslast ab, die der Wirt in sich trägt.
Bei einer Tuberkulose wird meist die Lunge befallen, es können aber auch andere Organe betroffen sein. Häufig tragen die Erkrankten die Erreger noch Jahre in sich, bevor eine Tuberkulose überhaupt ausbricht. Unbehandelt führt die Krankheit jedoch etwa bei der Hälfte der Patient:innen zum Tode.
Tuberkulose-Anzeichen
Die Krankheitsanzeichen weisen eine Tuberkulose auf:
Beginn mit Müdigkeit und Abgeschlagenheit
Fieber, Appetitmangel
ungewollter Gewichtsverlust
Nächtliches Schwitzen
Länger bestehender Husten (auch mit blutigem Auswurf und Schmerzen)
Wer ist besonders von einer Tuberkulose betroffen?
Laut Statistik erkranken circa fünf bis zehn Prozent der Jugendlichen und Erwachsenen an einer Tuberkulose. Kleinkinder und Immungeschwächte trifft es weitaus häufiger. Hier sind es circa 20 bis 40 Prozent. Sie gelten als besonders gefährdet.
Wie kann eine Tuberkulose behandelt werden?
Betroffene, die an einer Tuberkulose erkranken, können mit einem Antibiotikum behandelt werden. Das Problem: Immer häufiger werden gegen das übliche Antibiotikum Rifampicin Resistenzen gebildet. Im vergangenen Jahr allein sprachen rund 450.000 Menschen nicht auf die Behandlung mit Rifampicin an, so die WHO. Eine Impfung gegen Tuberkulose wird heutzutage nicht mehr empfohlen.
Eine Ansteckung und Ausbreitung der Tuberkulose gilt eigentlich als vermeidbar. So helfen Schutzmaßnahmen wie Isolation der Erkrankten und eine umgehende Behandlung als sicherer Weg, damit sich die Lungenkrankheit nicht ausbreitet. Bei Verdacht einer Tuberkulose, etwa bei langanhaltendem Husten, sollte umgehend ein ärztlicher Rat eingeholt werden, damit eine schnelle medikamentöse Behandlung erfolgen kann. So ist ein weiterer deutlicher Anstieg dieser Infektionskrankheit künftig vermeidbar.
Quellen:
Erstmals seit Jahren deutlicher Anstieg der Tuberkulose-Fälle, in: zeit.de
Tuberkulose: Informationen über Krankheitserreger beim Menschen, in: infektionsschutz.de