Wasserstoffperoxid gegen Schimmel: So wenden Sie es richtig an

Dank seiner Anti-Pilz-Wirkung ist Wasserstoffperoxid gegen Schimmel sehr wirksam. Aber wie wendet man das Mittel richtig an und wo kann man es überall einsetzen?

Eine Person entfernt Schimmel von der Wand
Schimmel an Wänden lässt sich mit Wasserstoffperoxid beseitigen Foto: iStock_Olga Ihnatsyeva

Wenn es um Mittel zur Schimmelbekämpfung geht, werden Alkohol, Chlor und Essig häufig genannt. Dass auch Wasserstoffperoxid gegen Schimmel wirkt, ist weniger bekannt. Dabei hat das Mittel gleich mehrere Vorteile: Es entfernt nicht nur die unschönen Flecken, sondern beseitigt auch restlos alle Schimmelsporen, ohne dabei einen unangenehmen Geruch zu versprühen – denn Wasserstoffperoxid ist geruchlos. Bei der Anwendung sollte man jedoch einige Dinge beachten.

Was ist Wasserstoffperoxid?

Wasserstoffperoxid ist eine farblose, leicht saure Flüssigkeit, die aus Wasserstoff und Sauerstoff besteht. Sie findet häufig als Bleich- und Oxidationsmittel Anwendung und kommt zum Beispiel zum Bleichen von Haaren oder als Bestandteil von Fleckenentfernen und Reinigungsmitteln zum Einsatz. Die wässrige Lösung kann auch pur verwendet werden, um etwa stark verschmutzte Oberflächen zu reinigen, hartnäckige Gras- oder Schweißflecken aus der Kleidung zu entfernen oder Silberbesteck zu polieren. Da Wasserstoffperoxid einen desinfizierenden und antibakteriellen Effekt hat, dient es auch zur Reinigung von Schnittwunden und als Mundspülung.

Und auch um Schimmel zu entfernen, ist die Wasserstoff-Lösung das ideale Hausmittel, denn sie hat eine Anti-Pilz-Wirkung. Auf Schimmel aufgetragen, beseitigt sie daher nicht nur die unschönen farbigen Flecken, sondern zerstört auch die Pilzsporen, was einer Neubildung vorbeugt.

Gut zu wissen

Wasserstoffperoxid wird künstlich hergestellt – aber in der Natur kommt es auch vor, zum Beispiel in Schnee oder Regenwasser.

Wann kann man Wasserstoffperoxid gegen Schimmel einsetzen?

Bei einem größeren Schimmelbefall kommen Sie mit Wasserstoffperoxid und anderen Hausmittel nicht weit – in diesem Fall sollten Sie die Entfernung des Schimmels unbedingt einem Profi überlassen. Doch kleinere Schimmelflecken lassen sich gut mit dem Bleichmittel abtragen. Das Anwendungsgebiet ist groß: Schimmel auf der Wand und in Silikonfugen kann damit ebenso gut entfernt werden wie Schimmel auf Möbeln.

Wasserstoffperoxid gegen Schimmel: Welche Konzentration ist die richtige?

Möchte man Wasserstoffperoxid im Haushalt anwenden, ist es wichtig, die richtige Konzentration zu wählen. Denn eine hohe Konzentration birgt Gefahren für die Gesundheit: Bei falscher Anwendung kann es zu schweren Verätzungen der Atemwege und der Schleimhäute kommen, ebenso zu Schwindel, Erbrechen und Kreislaufproblemen. Darum sollten zu Hause nur stark verdünnte Lösungen eingesetzt werden. Für die Schimmelbeseitigung ist eine dreiprozentige Lösung (aus der Apotheke oder über den Online-Handel) völlig ausreichend.

Schimmel entfernen mit Wasserstoffperoxid – das sollten Sie beachten

Auch wenn die Lösung niedrig konzentriert ist, muss man bei der Anwendung vorsichtig sein. Möchten Sie Wasserstoffperoxid gegen Schimmel einsetzen, sollten Sie diese Punkte beachten:

  • Wasserstoffperoxid sollte nicht mit der Haut in Berührung kommen, da es auch stark verdünnt einen bleichenden Effekt hat. Ziehen Sie daher Säureschutzhandschuhe an.

  • Bevor Sie die Lösung auftragen, sollte die Tür des Zimmers geschlossen und die Fenster geöffnet sein. Soll eine Pflanze mit Wasserstoffperoxid behandelt werden, können Sie dies auf dem Balkon oder im Garten tun.

  • Decken Sie alles, was in der Nähe des Schimmelflecks ist, mit Schutzfolie ab.

  • Wenn Sie fertig sind, sollten Sie alle Tücher und Lappen sowie die Abdeckfolie in einem verschlossenen Plastiksack entsorgen.

Wie wende ich Wasserstoffperoxid gegen Schimmel an?

Abhängig davon, wo Wasserstoffperoxid eingesetzt wird, muss es unterschiedlich angewendet werden. So entfernen Sie Schimmel auf Wänden, in Fugen und auf Möbeln mit Wasserstoffperoxid:  

Auf Wänden und Decken:

Befeuchten Sie die Tapete und lösen Sie sie von der Wand. Tragen Sie dann die Lösung mithilfe eines breiten Pinsels auf – aber nicht nur auf die betroffene Stelle, sondern auch großflächig um den Schimmelfleck herum. Lassen Sie das Wasserstoffperoxid etwa eine Stunde einwirken und wischen Sie anschließend die behandelte Fläche mit einem feuchten Tuch ab. Sobald die Wand trocken ist, können Sie sie streichen. Verwenden Sie dafür aber ausschließlich mineralische Farbe (wie etwa Kalk- oder Silikatfarbe), da diese keine organischen Substanzen beinhalten und so einer Schimmelbildung vorbeugen.

Auf Möbeln:

Stehen Möbel zu dicht an der Wand, kann sich bei zusätzlich hoher Luftfeuchtigkeit im Raum Schimmel bilden. Besonders Holz-Möbel sind anfällig dafür, da sich Schimmel auf organischen Stoffen leichter vermehren kann. Aufgrund der bleichenden Wirkung von Wasserstoffperoxid, sollte es auf Holzmöbeln nicht einwirken. Zudem ist es ratsam, zunächst auf einer unauffälligen Stelle zu testen, ob das Möbelstück die Lösung verträgt.

Wenn sich keine Verfärbungen entwickeln, können Sie mit der Behandlung starten: Tragen Sie zunächst den Schimmel mit einem feuchten Tuch ab und entsorgen Sie ihn anschließend. Im zweiten Schritt füllen Sie etwas Wasserstoffperoxid in eine Sprühflasche. Geben Sie einige Spritzer auf die betroffene Stelle und tupfen Sie mit einem feuchten Schwamm alles gut ab. Lassen Sie die Stelle vollständig abtrocknen, bevor Sie das Möbelstück zurückstellen.   

In Silikonfugen:

Wasserstoffperoxid muss eine bestimmte Zeit einwirken, damit der Schimmel auf dem Silikon verschwindet. Auf Fugen bleibt das Mittel jedoch nur schwer haften. Die Lösung: Reißen Sie einen Streifen Küchenpapier ab. Legen Sie den Streifen auf die Fuge und tragen Sie so viel von der Lösung auf, bis der Streifen haften bleibt. Lassen Sie das Ganze anschließend 30 Minuten einwirken. Entfernen Sie danach den Streifen und bürsten Sie die Fuge mit Wasser gründlich ab.

Tipp: Sie können Wasserstoffperoxid gegen Schimmel auch als Vorbeugemaßnahme anwenden: Reinigen Sie dafür die Fugen ein- bis zweimal im Monat zunächst mit dreiprozentiger Lösung und wischen Sie mit lauwarmem Wasser nach.