Was sind Warzen und wie werden sie behandelt?

Artikelübersicht
JW Video Platzhalter
Zustimmen & weiterlesen
Um diese Story zu erzählen, hat unsere Redaktion ein Video ausgewählt, das an dieser Stelle den Artikel ergänzt.

Für das Abspielen des Videos nutzen wir den JW Player der Firma Longtail Ad Solutions, Inc.. Weitere Informationen zum JW Player findest Du in unserer Datenschutzerklärung.

Bevor wir das Video anzeigen, benötigen wir Deine Einwilligung. Die Einwilligung kannst Du jederzeit widerrufen, z.B. in unserem Datenschutzmanager.

Weitere Informationen dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Warzen sind gutartige, aber meist ansteckende Hautwucherungen. Es gibt verschiedene Warzenarten. PraxisVITA erklärt, wie Warzen entstehen, woran man sie erkennen kann und welche Behandlung hilft.

Sie sind klein, treten oft sehr plötzlich auf und sorgen meist für Scham bei den Betroffenen: Warzen. Dabei handelt es sich um gutartige Hautwucherungen, von denen allerdings viele Arten ansteckend sind. Ausgelöst werden Warzen in erster Linie von Mensch zu Mensch durch eine Infektion mit sogenannten Humanen Papillomaviren (HPV), von denen es um die 90 verschiedene Typen gibt. Die Viren dringen durch winzige Verletzungen in die oberste Hautschicht ein, infizieren einige Zellen und lösen so die warzenhafte Wucherung aus. Warzen können an verschiedenen Körperstellen auftreten, besonders häufig entstehen sie an den Fingern, im Gesicht und unter den Fußsohlen.

Welche Warzenarten gibt es?

Gewöhnliche Warzen

Warzen
Gewöhnliche Warzen treten oft an den Fingern auf und sind in der Regel ansteckend Foto: iStock

Gewöhnliche Warzen, auch Stachelwarzen genannt, sind die am häufigsten auftretende Warzenart. Sie treten vor allem im Gesicht, an den Fingern und unter dem Nagelbett auf, können stecknadelkopf- bis erbsengroß werden und haben eine raue, schuppige Oberfläche.

Mosaik- und Dornwarzen

Dornwarzen
Dornwarzen treten häufig unter der Fußsohle auf und können für Beschwerden sorgen Foto: Shutterstock

Mosaik- und Dornwarzen treten unter der Fußsohle auf. Während Mosaikwarzen, die ihren Namen ihrem beetartigen Wachstum verdanken, flach sind und in der Regel keine Probleme verursachen, können Dornwarzen für große Schmerzen sorgen. Bedingt durch das eigene Körpergewicht wachsen sie wie ein Dorn tief in die Haut ein verursachen so Beschwerden beim Gehen. Die Oberfläche von Dornwarzen ist meist stark verhornt und von dunklen Punkten durchsetzt.

Warzen
Wenn Warzen an empfindlichen Stellen wie beispielsweise im Gesicht sitzen, sollte die Behandlung von einem Arzt übernommen werden Foto: iStock

Dellwarzen

Dellwarzen
Besonders Kinder sind für Dellwarzen anfällig und verbreiten diese ungewollt auch oft schnell weiter Foto: Alamy

Dellwarzen, für die Kinder sehr anfällig sind, sehen aus wie hellrote kleine Knötchen, in deren Mitte sich die namensgebende Delle befindet. Drückt man auf die Warze, tritt eine breiartige, weißlich gefärbte Flüssigkeit aus. Anders als viele andere Arten entstehen diese Warzen nicht durch eine HPV-Infektion, sondern durch ein Pockenvirus. Betroffene Körperstellen sind meist Gesicht, Arme, Beine und Hals.

Plane Warzen (Flachwarzen)

Flachwarzen treten vor allem bei Kindern und Jugendlichen gehäuft auf. Sie sind wie der Name bereits sagt eher flach, meist nur ein paar Millimeter groß und befinden sich im Gesicht oder an den Händen.

Feigwarzen

Feigwarzen betreffen den Genital- und Analbereich, werden durch ungeschützten Geschlechtsverkehr übertragen und verursachen oft Juckreiz an den entsprechenden Körperstellen. Sie können beetartig wachsen und sehen aus wie kleine Knötchen, die rötlich bis grau-weißlich gefärbt sind.

Alterswarzen

Warzen
Anders als die meisten anderen Warzentypen entstehen Alterswarzen mit zunehmendem Alter oft von allein und sind nicht ansteckend Foto: iStock

Die zerklüfteten, grau-braunen bis schwarzen Knötchen entstehen vor allem ab dem 50. Lebensjahr an der Brust, am Rücken und im Gesicht und werden nicht durch HPV-Viren ausgelöst. Alterswarzen sind rundlich bis oval und können zwischen linsen- und bohnengroß werden. Anders als andere Warzen sind sie nicht ansteckend ­– und daher in erster Linie ein kosmetisches Problem. Die genauen Entstehungsmechanismen sind bis heute nicht genau klar, allerdings können Alterswarzen durch UV-Strahlen begünstigt werden.

Wie erkennt man Warzen?

Generell sind Warzen auch für Laien gut erkennbar. Trotzdem kann eine Abklärung beim Arzt sinnvoll sein, um sicherzugehen, dass es sich wirklich um eine gutartige Wucherung handelt – denn auch Krankheiten wie Hautkrebs können warzenähnliche Gebilde auslösen. Vorsicht ist vor allem dann gefragt, wenn sich Hautbereiche sehr plötzlich verändern. In diesen Fällen wird der Arzt  in der Regel eine Gewebeprobe entnehmen und durch eine Laboruntersuchung feststellen lassen, um was für eine Hautwucherung es sich handelt.

Warzen
Eine HPV-Impfung schützt Mädchen nicht nur vor Gebärmutterhalskrebs, sondern auch vor bestimmten Typen des Virus, die Warzen auslösen können Foto: iStock

Wie werden Warzen behandelt?

Wenn die Warzen-Diagnose gesichert ist, erfolgt die Behandlung je nach Warzenart und Körperstelle. Tatsächlich verschwinden viele Warzen nach einer Zeit von allein wieder – es kann also auch helfen, erst einmal ein paar Wochen abzuwarten. Bei virusbedingten Warzen ist das aufgrund der Ansteckungsgefahr allerdings nicht empfehlenswert.

Die typischsten Behandlungsmethoden für Warzen sind Vereisen mit flüssigem Stickstoff, Lösungen und spezielle Pflaster. Eine sehr einfache Variante haben französische und amerikanische Kinderärzte entdeckt: Demnach lassen sich Warzen entfernen, indem man sie einfach eine Zeit lang abklebt. Alles zu der Methode erfahren Sie in unserem Artikel „Warzen entfernen – ohne Schnitt und Chemie.“ Bei den Arzneimitteln zur Entfernung von Warzen kommen in der Regel Substanzen wie Salizylsäure oder Milchsäure zum Einsatz. Diese weichen die verhornte Haut auf und sorgen so dafür, dass die Warze Stück für Stück abgetragen wird. Je nach Tiefe und Dicke der Warze kann das mehrere Wochen dauern – dementsprechend muss die Behandlung regelmäßig wiederholt werden. Da die Tinkturen die Haut stark schädigen können, sollten die Bereiche um die Warze mit einer fettigen Salbe (beispielsweise Vaseline) geschützt werden. Etwas schneller geht in der Regel die Vereisung: Dabei wird die Warze mit flüssigem Stickstoff vereist, wodurch diese nach ein paar Tagen von alleine abfällt.

Extra-Tipp: Nach jeder Warzenbehandlung ist es sinnvoll, alle benutzten Gegenstände und die eigenen Hände zu desinfizieren, um eine erneute Ansteckung zu verhindern. Und es gibt noch mehr Hygieneregeln zu beachten: Wenn Sie virusbedingte Warzen haben, sollten Sie keine Textilien (beispielsweise Handtücher) mit anderen teilen. Waschen Sie außerdem alle Textilien, die mit der Warze in Berührung kommen (zum Beispiel auch Bettwäsche und Socken) bei 60 Grad.

Wie kann ich mich vor Warzen schützen?

Eine Impfung gegen HPV kann gegen die Erkrankung durch manche Typen des Virus schützen. Die HPV-Impfung wird derzeit Mädchen zwischen neun und 14 Jahren empfohlen, um das Risiko für Gebärmutterhalskrebs zu senken. Außerdem schützt sie vor Feigwarzen.

Gegen gewöhnliche Warzen gibt es keinen Impfschutz. Dennoch lässt sich die Ansteckungsgefahr durch ein paar Tricks senken: Laufen Sie beispielsweise in öffentlichen Einrichtungen wie Saunen und Schwimmbädern nie barfuß herum. Trocknen Sie Finger- und Zehenzwischenräume nach dem Baden gut ab. Ist jemand in Ihrer Familie von Warzen betroffen, achten Sie außerdem darauf, gesonderte Textilien zu verwenden.