Was sind Hüftschmerzen und was hilft dagegen?

Hüftschmerzen sind schmerzhafte Empfindungen im Bereich von einem oder beiden Hüftgelenken. Sie können akut auftreten oder sich als chronische Hüftschmerzen über mehrere Monate oder Jahre entwickeln. PraxisVITA erklärt, wie Hüftschmerzen entstehen und was dagegen hilft.

Was sind Hüftschmerzen?

Hüftschmerzen – manchmal treten sie plötzlich beim Treppensteigen, Joggen oder Autofahren auf, manchmal auch ganz unverhofft morgens beim Aufstehen oder nachts im Bett. Meistens werden Hüftprobleme  mit älteren Menschen in Verbindung gebracht, dabei können Hüftschmerzen  bei jedem Menschen und in jedem Lebensalter auftreten. Doch was steckt hinter diesen Schmerzen? Und welche Rolle spielen dabei die Knochen, Knorpel, Sehnen und Bänder?

Bei älteren Menschen werden Hüftschmerzen häufig durch eine Arthrose ausgelöst

Die Hüften bezeichnen jenen Bereich im menschlichen Körper, in dem Becken und Bein aufeinandertreffen. Das zentrale Element in der Hüftregion sind die Hüftgelenke, wo der kugelförmige Kopf des Oberschenkelknochens (Femur) in der Gelenkpfanne des Beckenknochens (Pelvis) liegt. Diese Konstruktion ähnelt den Kugelgelenken der Schulter, da der Hüftkopf sich in der Gelenkpfanne in alle Richtungen drehen und so das Bein weitgehend flexibel bewegen kann. Da er aber zu über der Hälfte von der Gelenkpfanne umschlossen wird, sprechen Mediziner auch von einem Nussgelenk – es sind nicht ganz so ausladende Bewegungen möglich, dafür ist der Gelenkkopf aber fester verankert und springt nur sehr selten aus der Pfanne (Verrenkung, Luxation).

Hüftschmerzen sind keine Seltenheit

Die Hüftgelenke ermöglichen Menschen das aufrechte Gehen und Stehen und tragen dabei etwa 60 Prozent des Körpergewichts, beim Rennen und Springen teilweise noch deutlich mehr. Nach den Knien sind die Hüftgelenke die zweitgrößten Gelenke des menschlichen Körpers. Entsprechend sind Hüftschmerzen durch Verschleißerscheinungen, Verletzungen und Erkrankungen der Gelenke keine Seltenheit. Möglich ist zum Beispiel eine Arthrose (Gelenkverschleiß) oder eine Schleimbeutelentzündung (Bursitis). Kinder und Jugendliche leiden dagegen manchmal unter einem „Hüftschnupfen“ (Coxitis fugas) oder einer „schnappenden Hüfte“ (Coxa saltans).

Hüftschmerzen
Bei einer Arthrose liegt ein Knorpelschaden am Hüftkopf vor. Dadurch können Hüftschmerzen ausgelöst werden Foto: Fotolia

Hüftschmerzen haben nicht immer mit dem Hüftgelenk zu tun

Allerdings gehen Hüftschmerzen nicht immer tatsächlich auf Probleme mit dem Hüftgelenk zurück. Schmerzen im Becken und Oberschenkel nehmen viele Menschen als Hüftschmerzen wahr, und auch Schäden der Lendenwirbelsäule – etwa durch einen Bandscheibenvorfall – äußern sich nicht selten in der Hüftregion. Umgekehrt werden Schäden an den Hüftgelenken nicht immer als Hüftschmerzen wahrgenommen; sie strahlen zum Beispiel in die Leistengegend oder in die Beine. Dies gilt auch für die weit verbreitete Arthrose am Hüftgelenk.

Wann brauche ich eine Hüft-Operation?

Jeder fünfte künstliche Hüft-Ersatz ist überflüssig. Denn oft ist nicht Gelenkverschleiß für Schmerzen und Bewegungseinschränkungen verantwortlich, sondern Knochen-Verdickungen an der Hüftpfanne oder am Hüftkopf ("Nockenwellen- oder Cam-Impingement"). Diese Defekte sind nur schwer zu erkennen und werden daher von Ärzten oft übersehen. Folge: Sie stellen die Fehldiagnose Arthrose – und empfehlen eine Prothese. Rät ein Arzt zur Operation, sollte man daher vom Recht einer ärztlichen Zweitmeinung Gebrauch machen.

VIDEO: So läuft eine Hüft-OP ab

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