Was sind Diabetes-Ursachen?
Diabetes-Ursachen hängen vom jeweiligen Diabetes-Typ ab. Grundlegend ist immer, dass der Blutzuckerspiegel nicht richtig reguliert wird.
Bei gesunden Menschen produzieren bestimmte Zellen (sogenannte Beta-Zellen) in der Bauchspeicheldrüse Insulin. Das Hormon ist dafür zuständig, dass der aus der Nahrung aufgenommene Zucker aus der Blutbahn in die Zellen gelangt. Erfüllt das Insulin diese Aufgabe nicht, bleibt der Zucker im Blut – der Blutzuckerspiegel ist dauerhaft erhöht (Hyperglykämie).
Diabetes-Ursachen unterscheiden sich je nach Diabetes-Form
Die genauen Diabetes-Ursachen unterscheiden sich, je nachdem, welche Diabetes-Form vorliegt: Bei Diabetes mellitus Typ 1 produzieren die Beta-Zellen der Bauchspeicheldrüse kein Insulin mehr. Mediziner sprechen daher bei Typ 1 Diabetes von einem "absoluten Insulinmangel". Grund für die Schädigung der Beta-Zellen und damit Diabetes-Ursachen bei Typ 1 sind meistens Autoimmunreaktionen. Das bedeutet, dass das körpereigene Abwehrsystem eigenes Gewebe – in diesem Fall die Beta-Zellen – angreift. Gene spielen im Übrigen eine untergeordnete Rolle: Bei rund 90 Prozent der Patienten mit Diabetes Typ 1 ist keine Diabetes-Erkrankung in der näheren Verwandtschaft bekannt.

Typ 2 Diabetes-Ursachen sind unterschiedlich stark ausgeprägt
Beim Typ 2 Diabetes kommen mehrere Diabetes-Ursachen zusammen, die individuell unterschiedlich stark ausgeprägt sein können:
- Insulinresistenz, d.h. die Zellen reagieren nicht ausreichend auf vorhandenes Insulin, deshalb sind größere Insulinmengen notwendig
- verminderte Produktion der Hormone Insulin und seines Gegenspielers Glukagon in der Bauchspeicheldrüse
- Absterben der Insulin-produzierenden Zellen, wodurch die Bauchspeicheldrüse immer weniger und irgendwann überhaupt kein Insulin mehr bildet

Außerdem gibt es verschiedene Risikofaktoren, die Typ 2 Diabetes begünstigen. Die beiden wichtigsten sind Übergewicht (Adipositas) und zu wenig Bewegung. Rund 80 Prozent der Typ-2-Diabetiker sind übergewichtig.
Weitere, seltenere Diabetes-Ursachen
- Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse, z. B. Bauchspeicheldrüsen-Entzündung (Pankreatitis), Mukoviszidose (zystische Fibrose)
- verschiedene Hormonstörungen, z. B. Cushing-Syndrom
- genetisch bedingte Fehlfunktion der Beta-Zellen
- bestimmte Medikamente
In der neueren Forschung wird darüber diskutiert, inwiefern "verklumpte Proteine" Diabetes Typ 2 auslösen. Seit längerem ist bekannt, dass das Protein "IAPP" (Insel Amyloid Polypeptid) bei Patienten mit Diabetes Typ 2 Klumpen formt, die sich in der Bauchspeicheldrüse ablagern. Forscher gehen davon aus, dass die verklumpten Proteine die Zellen der Bauchspeicheldrüse zerstören. Eine Insulinresistenz steigert die Konzentration von IAPP in den Zellen der Bauchspeicheldrüse, woraufhin die IAPP-Proteine verklumpen. IAPP entwickelt schließlich eine giftige Wirkung, sodass die insulin-produzierenden Zellen in der Bauchspeicheldrüse absterben. In diesem Stadium ist laut Forschern ein Diabetes Typ 2 voll entwickelt.
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