Was hilft gegen Warzen?

Fast jeder kennt sie – die kleinen Warzen, die sich besonders im Schulalter gern unter den Fußsohlen und an den Händen breit machen, auch Verrucae vulgares genannt. Wie kommt es dazu? Kann man sich davor schützen? Muss man sie behandeln und wenn ja, was hilft gegen Warzen?

Was hilft gegen Warzen?
Was hilft gegen Warzen? Man kann Warzen vereisen, mit einem Laser behandeln, chirurgisch entfernen oder auch besprechen Foto: istock

Was hilft gegen Warzen? Das sagt die Kinderärztin Dr. med. Nadine McGowan

Die typischen Hand- oder Fußwarzen werden von Papillomviren ausgelöst – von denen es circa 100 verschiedene Typen gibt. Die Infektion erfolgt durch Eindringen von Warzenviren in minimal vorgeschädigte Haut – zum Beispiel, nachdem man lange geschwommen ist und mit der stark aufgeweichten Haut barfuß über den Schwimmbadboden läuft, auf dem sich in der Regel viele dieser Viren tummeln.

Blutet eine Warze, ist auch dieses Blut ansteckend und eine Weiterverbreitung der Warzenviren auf der Haut kann leicht geschehen. Ebenso sind die Schuppen von warzeninfizierter Haut ansteckend. Typische Orte, wo man sich mit Warzen infizieren kann, sind Bereiche, wo es feuchtwarm zugeht und wo Barfußgehen häufig ist, wie zum Beispiel in der Sauna, im Schwimmbad im Fitnessstudio oder der Turnhalle. Von der Ansteckung bis zum Sichtbarwerden der Warze kann teilweise sehr viel Zeit vergehen.

Kinderärztin Dr. Nadine Hess zum Thema Warzen
Expertin Dr. med. Nadine McGowan zum Thema 'Was hilft gegen Warzen?': „In meiner Praxis habe ich die größten Erfolge mit der Verwendung eines Salicylsäurepflasters, welches nach Abkratzen der abgestorbenen Haut innerhalb von einer Woche ein Mal erneuert wird.“ Foto: istock

Grundsätzlich sind alle Warzen nicht schlimm

Im Bereich der warzeninfizierten Haut wird sich mit der Zeit eine Hyperkeratose (=vermehrte Verhornung der Haut) zeigen – die typischen Warzenwucherungen. In der betroffenen Haut finden sich oft kleine schwarze Punkte, die thrombosierten Blutgefäßen entsprechen. An den Händen sind die Warzen meist nach außen wachsend, an den Fußsohlen breiten sie sich – insbesondere an Stellen, die Druck ausgesetzt sind, wie den Fußballen – eher in die Tiefe aus, was teilweise im Verlauf zu deutlichen Schmerzen beim Gehen führen kann. Spätestens dann sind Betroffene auf der Suche nach Antworten auf die Frage "Was hilft gegen Warzen?".

Grundsätzlich sind alle diese Warzen nicht schlimm und solange sie nicht schmerzen, eher ein kosmetisches Problem. Irgendwann verschwinden sie von alleine wieder, aber das kann teilweise Jahre dauern. Innerhalb dieser Zeit ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass sich die Warzen weiter ausbreiten und statt nur einer Warze plötzlich zehn an der Hand oder am Fuß zu finden sind. Aus diesem Grund wird meist zur Entfernung der Warzen geraten.

Was hilft gegen Warzen? Das können Sie tun, um Warzen loszuwerden

Viele Eltern kommen in meine Praxis und fragen sich besorgt: Was hilft gegen Warzen? Dabei gibt es so viele Möglichkeiten: Man kann Warzen vereisen, mit einem Laser behandeln, mit verschiedenen Tinkturen oder –pflastern langsam aufweichen und mit einem scharfen Löffel abkratzen, chirurgisch entfernen oder auch besprechen – eine Methode, die immer noch viele Anhänger findet. Ich selbst muss zugeben, auch wenn ich es mir nicht erklären kann, bei einigen Patienten sind Fingerwarzen nach dem Besprechen durch einen im Warzen-Besprechen geschulten Menschen verschwunden. Da es nicht schadet und im Grunde das Motto gilt – wer heilt, hat recht, ist gegen einen Versuch sicher nichts einzuwenden.

Das Salicylsäurepflaster hilft am besten

In meiner Praxis habe ich die größten Erfolge mit der Verwendung eines Salicylsäurepflasters, welches innerhalb von einer Woche ein Mal erneuert wird. Einmal wöchentlich kratze ich die aufgeweichte Haut schmerzfrei mit einer Kürette ab, anschließend wird die Haut desinfiziert und erneut verpflastert. Nach einigen Wochen wird die Warze entfernt sein. Um auch noch in der Haut verbliebene, unsichtbare Warzenviren abzutöten, empfehle ich anschließend für etwa acht Wochen die Nachbehandlung mit einem virenabtötenden Mittel, das aufgepinselt wird.

Die Ansteckung mit Warzen bzw. Dornwarzen ist im feucht-warmen Schwimmbad besonders wahrscheinlich
Mit Warzen steckt man sich überall dort schnell an, wo es feucht und warm ist und man barfuß unterwegs ist – wie im Schwimmbad. Aufgeweichte Haut an den Füßen und Händen begünstigt Warzen zusätzlich Foto: Corbis

Was hilft gegen Warzen? Geduld!

Egal, für welche Methode Sie sich entscheiden – was wirklich gegen Warzen hilft, ist eine Behandlung, die Geduld braucht und nicht innerhalb von ein paar Tagen Erfolge zeigt. Verhindern kann man die Ansteckung mit Warzen kaum, fast jeder Mensch infiziert sich im Laufe seines Lebens damit. Einen gewissen Schutz vor Fußwarzen kann man erreichen, in dem man in Gemeinschaftseinrichtungen in Barfußbereichen geeignete Schuhe trägt, sich anschließend gut die Füße wäscht und sie abtrocknet. Hat es Sie bereits erwischt, sollten die Kleidungsstücke, die mit der Warze direkt in Kontakt treten (wie Strümpfe) bei 60°C gewaschen werden.