Verdorbenes Fleisch gegessen: Was tun?
Woran merke ich, dass ich verdorbenes Fleisch gegessen habe? Wie gefährlich ist eine Fleischvergiftung und was ist im Ernstfall zu tun? Alle Antworten!
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Lag das Grillfleisch zu lange in der Sonne? Hat das Steak wirklich normal geschmeckt? Ist das Fleisch erstmal gegessen, ist es eigentlich müßig, sich solche Fragen zu stellen. Dennoch hat es wohl jeder schon einmal getan. Was passiert, wenn ich verdorbenes Fleisch gegessen habe? Woran erkennt man die Symptome einer Fleischvergiftung?
Verdorbenes Fleisch gegessen: Symptome von Lebensmittelvergiftung
Verdorbenes Fleisch kann auf zwei unterschiedliche Arten krank machen: durch eine Lebensmittelvergiftung oder eine Lebensmittelinfektion.
- Bei einer Lebensmittelvergiftung werden Giftstoffe mit der Nahrung aufgenommen, die zu Beschwerden, typischerweise im Magen-Darm-Trakt, führen. Sind die Giftstoffe wieder ausgeschieden, lassen auch die Symptome wieder nach. Typische Auslöser einer Lebensmittelvergiftung sind Bakterien wie die sogenannten Staphylokokken.
- Bei einer Lebensmittelinfektion wird der Organismus über die Nahrung mit einem Krankheitserreger infiziert, der sich anschließend im Körper ausbreitet. Die bekanntesten Auslöser einer Lebensmittelinfektion sind die sogenannten Salmonellen.
Sowohl eine Lebensmittelvergiftung als auch eine Lebensmittelinfektion zeigen sich typischerweise durch Symptome wie Bauchschmerzen, Übelkeit, Durchfall und Erbrechen.
Bei der Lebensmittelinfektion können die ersten Symptome allerdings deutlich später auftreten, da die Erreger zunächst Zeit brauchen, sich im Körper zu vermehren. So kommt es bei der Lebensmittelvergiftung meist bereits einige Stunden nach dem Verzehr zu den ersten Symptomen – bei der Lebensmittelinfektion kann es mitunter Wochen dauern, bis die ersten Beschwerden auftreten.
Fleischvergiftung: Symptome des Botulismus
Der Begriff Fleischvergiftung bezeichnet eigentlich den sogenannten Botulismus, eine sehr seltene aber lebensgefährliche Lebensmittelvergiftung mit dem sogenannten Botulismustoxin. Dabei handelt es sich um ein Stoffwechselprodukt von Bakterien der Gattung Clostridium; hauptsächlich wird das Gift von dem Bakterium Clostridium botulinum produziert. Dieses Bakterium vermehrt sich typischerweise in Konserven, da es eine sauerstofffreie Umgebung benötigt. Es muss sich bei dem Lebensmittel aber nicht zwangsläufig um Fleisch handeln.
Die Symptome beginnen in der Regel zwischen mehreren Stunden und bis zu drei Tage nach dem Verzehr – in Einzelfällen dauert es bis zu acht Tage, bis die ersten Beschwerden auftreten.
Das Botulismustoxin ist den meisten als Botox bekannt – ein Nervengift, das in der Schönheitsindustrie eingesetzt wird. Es hat eine lähmende Wirkung – entsprechend kommt es bei einer fortschreitenden Fleischvergiftung zu Lähmungserscheinungen am ganzen Körper.
Zunächst beginnen die Symptome aber typischerweise mit Übelkeit und Erbrechen, auch Bauchkrämpfe und Durchfall können auftreten. Die ersten Lähmungserscheinungen zeigen sich im Hals- und Kopfbereich, es kann zu Schluck- und Sprechstörungen kommen. Schließlich greifen die Lähmungen auch auf die Gliedmaßen über und es kann zur lebensgefährlichen Atemlähmung kommen.
Weitere typische Symptome beim Botulismus sind
- Mundtrockenheit
- erweiterte Pupillen
- ein schwacher oder fehlender Pupillenreflex
- Sehstörungen
- herabhängende Augenlider.
Bei Verdacht auf Botulismus sollte umgehend ein Arzt aufgesucht werden.
Verdorbenes Fleisch gegessen: Wann zum Arzt?
Wer nach dem Verzehr von Fleisch an Symptomen wie Durchfall und Übelkeit leidet, sollte vorsichtshalber einen Arzt aufsuchen. Dringend angeraten ist der Arztbesuch bei Anzeichen von Botulismus, bei starkem oder blutigem Durchfall, bei Schwangeren, Säuglingen und kleinen Kindern, bei alten sowie immungeschwächten Personen.
Allein der Verdacht, dass Sie verdorbenes Fleisch gegessen haben, ist noch kein Grund für einen Arztbesuch – solange keine Symptome auftreten, besteht auch kein Handlungsbedarf.
Quellen:
Botulismus, in: rki.de (Robert Koch-Institut)
Fragen und Antworten zu verdorbenem Fleisch, in: bfr.bund.de (Bundesinstitut für Risikobewertung)