Übelkeit in der Schwangerschaft – was kann ich dagegen tun?

Übelkeit in der Schwangerschaft kann die Vorfreude der werdenden Mutter trüben. Bei starken Beschwerden ist ärztliche Hilfe nötig. Bei leichter Schwangerschaftsübelkeit können allerdings auch natürliche Methoden helfen, das Problem in den Griff zu bekommen.
Viele Frauen erwischt sie bereits morgens nach dem Aufwachen, einige spüren sie nur nachts: die Übelkeit in der Schwangerschaft. Sie betrifft schätzungsweise drei Viertel aller werdenden Mütter. Oft tritt die Übelkeit auf, noch bevor die Frau überhaupt von ihrer Schwangerschaft weiß.
Wie lange dauert Übelkeit in der Schwangerschaft?
Die Übelkeit in der Schwangerschaft beschränkt sich häufig auf das erste Schwangerschaftsdrittel. In einigen Fällen kann sie auch während der gesamten Schwangerschaft bestehen bleiben.
Was sind die Ursachen für Übelkeit in der Schwangerschaft?
Ausgelöst wird die Übelkeit in der Schwangerschaft – so vermuten Wissenschaftler – durch das Hormon HCG, das nach der Befruchtung verstärkt gebildet wird und um die zehnte bis zwölfte Schwangerschaftswoche herum die zu erwartenden Maximalwerte erreicht.
Oft reicht ein unangenehmer Geruch oder der bloße Anblick aus und der werdenden Mutter wird übel. Auch ein niedriger Blutzuckerspiegel oder psychische Belastungen wie Stress und depressive Verstimmungen können Übelkeit in der Schwangerschaft begünstigen.
Übelkeit in der Schwangerschaft – wann ist ärztliche Hilfe nötig?
Bei vielen Frauen kommt ein Brechreiz hinzu, der sich häufig durch übermäßigen Speichelfluss im Mund ankündigt. Sollte die Übelkeit in der Schwangerschaft in ein übermäßiges Schwangerschaftserbrechen (Hyperemesis gravidarum) übergehen, sodass Sie nicht einmal mehr Getränke bei sich behalten können, sollten Sie unbedingt Rücksprache mit Ihrem Arzt halten. Schlimmstenfalls muss Mangelerscheinungen mittels Infusionen vorgebeugt werden, um die Entwicklung des Kindes nicht zu gefährden.
Übelkeit in der Schwangerschaft natürlich behandeln
Die normale Schwangerschaftsübelkeit ist hingegen für das Ungeborene nicht gefährlich. Lesen Sie hier, wie Sie leichte Übelkeit in der Schwangerschaft ganz ohne Medikamente selbst behandeln.
Zitrone
Zitronensaft ist reich an Kalium – einem Elektrolyt, das bei Beschwerden in Magen und Darm aus dem Gleichgewicht gerät. Ein Glas Wasser mit dem Saft einer halben Zitrone füllt den Bedarf auf – und lindert Übelkeit in der Schwangerschaft. Manchmal kann bereits der Geruch einer aufgeschnittenen Zitrone die Übelkeit unterdrücken.
Ingwer
Schon ein Gramm Ingwer pro Tag kann ausreichen, um Übelkeit in der Schwangerschaft zu vertreiben. Das ergab eine thailändische Studie. Bereits nach vier Tagen Ingwer-Therapie mussten sich nur noch 37 Prozent der teilnehmenden Frauen übergeben. Nach einer Woche fühlten sich sogar 87 Prozent wesentlich besser. Tipp: Wer nicht gern frischen Ingwer kaut, kann auch Ingwer-Tee trinken. Rezept: Ein walnussgroßes Stück Ingwerwurzel schälen und kleinschneiden. Mit einem Liter kochendem Wasser aufgießen und 15 Minuten ziehen lassen. Bei Bedarf mit etwas Apfelsaft süßen und über den Tag verteilt trinken. Aber: Ingwertee sollte nur in den ersten drei Monaten konsumiert werden, da er wehenfördernd wirken kann.

Zwieback
Hinter morgendlicher Übelkeit während der Schwangerschaft steckt oft ein niedriger Blutzuckerspiegel. Hilfreich ist es dann, eine Kleinigkeit zu essen. Allgemeinmediziner empfehlen, schon gleich nach dem Aufstehen beispielsweise einen Zwieback zu verzehren und dann noch ein wenig zu ruhen. Im Übrigen bessern sich die Beschwerden, wenn über den Tag verteilt viele kleine anstelle von drei großen Mahlzeiten eingenommen werden. Günstig ist auch magenschonende Kost.
Akupressur
Norwegische Ärzte haben es in einer Studie nachgewiesen: Die Stimulation des Akupunkturpunktes „Nei-Kuan“ – drei Querfinger entfernt von der inneren Handgelenksfurche, zwischen den Sehnen in der Mitte des Unterarmes – hilft mehr als 70 Prozent der Frauen gegen Übelkeit in der Schwangerschaft. Der Nei-Kuan-Punkt wird mit Zeigefinger- oder Mittelfingerkuppe in Mini-Kreisen massiert, etwa drei Minuten. Der Druck ist mittelstark. Bei Bedarf am anderen Arm wiederholen.
Apfelessig
Die natürlichen Essigsäuren im Apfelessig regulieren den Magen. Anwendung: Einen Esslöffel Apfelessig in eine Tasse geben und mit Wasser vermischen. Nach Geschmack etwas Honig dazugeben.
Oliven
Bei Übelkeit produziert der Körper vermehrt Speichel. Die Gerbstoffe der Oliven unterbinden diesen Prozess und signalisieren dem Gehirn: es ist alles in Ordnung. Aufkommende Übelkeit in der Schwangerschaft ist schnell gebannt. Anwendung: Bereits beim ersten mulmigen Gefühl im Bauch zwei bis drei entkernte schwarze oder grüne Oliven gründlich kauen und erst dann herunterschlucken.
Kräutertee
Die heilsame Wirkung der Pfefferminze geht in erster Linie auf das ätherische Öl in den Blättern zurück. Auch Fencheltee ist ein sehr gutes Mittel gegen die häufig auftretende Übelkeit in der Schwangerschaft. Durch die im Fenchel enthaltenen ätherischen Öle, wirkt der Tee schleimlösend und entkrampfend. Anwendung: Einen Teelöffel pro Tasse in ein Teesieb geben. Mit kochendem Wasser aufgießen, fünf Minuten ziehen lassen.
Trockenfrüchte
Werdenden Müttern hilft es, bei aufkeimender Übelkeit Trockenobst zu naschen – das bindet die Magensäure. Achten Sie beim Kauf darauf, dass die Trockenfrüchte frei von Konservierungsstoffen und ungeschwefelt sind, da sie sonst Atembeschwerden bei Allergikern und Asthmatikern auslösen können.

Sport
Frauenärzte betonen, dass sportliche Frauen seltener mit Übelkeit in der Schwangerschaft zu tun haben als unsportliche. Mediziner vermuten, dass Bewegung Stoffwechselprozesse im Körper ankurbelt und dadurch die Hormonumstellung leichter macht. Welche Sportarten sich für Schwangere am besten eignen, lesen Sie hier.
Homöopathie
Frauenärzte mit homöopathischer Ausbildung verschreiben bei Schwangerschaftsübelkeit häufig das Mittel Nux vomica D6. Wenn Sie brechen müssen, ist Arsenicum album D6 passend (dosiert nach Standard: dreimal täglich jeweils fünf Globuli).