Todesfalle Krankenhaus – Killerbakterien in deutschen Kliniken

Händewaschen schützt vor Krankenhauskeimen – die können eine Blutvergiftung verursachen
Gefahr Krankenhauskeime: Wenn sich das Krankenhauspersonal nicht regelmäßig die Hände wäscht und desinfiziert, kann es zu Keimübertragungen kommen, die zu Blutvergiftung führen können Foto: Shutterstock

Für eine harmlose OP ins Krankenhaus und dann fast an einer Blutvergiftung gestorben – leider ist das kein Einzelfall in Deutschland. Der Grund dafür ist nicht selten mangelnde Hygiene in den Kliniken.

Es war nur ein Routineeingriff – harmlos und ohne besonderes Risiko. Doch am Ende musste der Patientin, die sich eine Fistel im Kniegelenk entfernen lassen wollte, das ganze Bein amputiert werden. Der Grund: Bakterien waren in die Wunde geraten. Es kam zur Blutvergiftung. Kein Einzelfall. Laut Bundesgesundheitsamt werden jährlich eine Million Menschen Opfer von Klinikinfektionen. 40.000 sterben daran. Die häufigste Ursache: mangelnde Hygiene. Und das sogar in Operationssälen! So gibt es Kliniken, in deren OP-Bereich sich mehr als 3.000 Keime pro Kubikmeter Raumluft befinden. Vertretbar sind jedoch nur 250.

Mangelnde Hygiene in Krankenhäusern

Ähnlich hilflos sind Patienten auf Intensivstationen den Krankheitserregern ausgesetzt. Über Beatmungsschläuche und Katheter geraten leicht Bakterien in den Organismus. Häufig lauern die Erreger auch in den Wasserbehältern der Sauerstoffgeräte. Eine Studie ergab: Mehr als die Hälfte der Behälter war statt mit vorgeschriebenem sterilem Wasser mit einfachem Leitungswasser gefüllt. Und: Bei Kontrollen auf einer Intensivstation kam heraus, dass sich die behandelnden Ärzte dort im Durchschnitt erst nach jedem vierten Patientenkontakt die Hände wuschen. Dazwischen hatten sie Spritzen gegeben, Wunden inspiziert, Verbände gewechselt.

Schnell handeln bei Blutvergiftung

Falls Sie dennoch erste Anzeichen einer Infektion entdecken – zum Beispiel Fieber, Schmerz, eine lokale Rötung oder Schwellung – scheuen Sie sich nicht, die Ärzte darauf hinzuweisen. Gerade bei Blutvergiftungen gilt: Je früher sie erkannt wird, desto höher sind die Überlebenschancen.