Studie: So wirken Omega-3-Fettsäuren auf das Gedächtnis

Wer sich ausgewogen ernährt, trägt zu der körperlichen und geistigen Gesundheit bei. In einer Studie wurde herausgefunden, was besonders positiv wirkt: Omega-3-Fettsäuren. Wie diese mit dem Gehirn bzw. der Gedächtnisleistung zusammenhängen.

Frau nimmt Omega-3-Tabletten aus einem Glas
Omega-3-Fettsäuren können über die Nahrung, aber auch über Ergänzungsmittel aufgenommen werden Foto: iStock/Marcus Lindstrom

Omega-3-Fettsäuren können vom Körper nicht selbst gebildet werden – wir müssen sie über die Nahrung aufnehmen. Warum wir das tun sollten? Die Liste der positiven Effekte ist lang: Sie senken u.a. den Cholesterin- und LDL-Spiegel im Blut, beugen Fettstoffwechselstörungen vor und reduzieren das Risiko für Herzkreislauferkrankungen, Herzinfarkte und Schlaganfälle. In einer Studie wurde nun eine weitere Wirkung gefunden: Omega-3-Fettsäuren beeinflussen das Gehirn und unsere Gedächtnisleistung. Inwiefern?

Forschende untersuchten die Hirnleistung von 2.183 Menschen

Für ihre Studie untersuchte das Forschungsteam die Daten von 2.183 Erwachsenen. Um die jeweilige Hirnleistung zu ermitteln, wurden MRT-Aufnahmen angefertigt und kognitive Tests durchgeführt. Den Zusammenhang zu den Omega-3-Fettsäuren stellten die Forschenden über die Konzentration von DHA (Docosahexaensäurein) und EPA (Eicosapentaensäure) – beides Omega-3-Fettsäuren – in den Blutzellen her.

Wie wirkt sich Omega-3 auf das Gehirn aus?

Die Ergebnisse der Studie wurden im Fachjournal Neurology veröffentlicht. Das Resultat der US-Forschenden: „In multivariablen Modellen war ein höherer Omega-3-Index mit einem größeren Hippocampus-Volumen und einem besseren abstrakten Denken verbunden.“ Der Hippocampus ist u.a. für das Langzeitgedächtnis und das schnelle, erfolgreiche Lösen von Konflikten verantwortlich. Das heißt: Wer mehr Omega-3-Fettsäuren zu sich nahm, hatte eine bessere Gehirnstruktur und kognitive Funktionen. Die positiven Effekte wurden bei Personen „mittleren Alters“ festgestellt.

Achtung: Keine voreiligen Schlüsse ziehen!

Allerdings betonen die Forschenden auch, dass die Studienergebnisse keine allgemeingültige Empfehlung für Nahrungsergänzungsmittel mit Omega-3-Fettsäuren darstellen. Zunächst seien weitere Untersuchungen nötig, um den Zusammenhang von Omega-3 und dem Gedächtnis zu bestätigen. Vor allem wer unter einer Gedächtnisstörung leidet, kann jedoch bereits jetzt Rücksprache mit dem Hausarzt oder der Hausärztin halten. Empfiehlt diese:r eine gesteigerte Aufnahme von Omega-3-Fettsäuren, können diese 7 besonders reichen Quellen helfen, die Gedächtnisleistung aufrechtzuerhalten.

Quelle:

Satizabal, C. L., et al. (2022). Association of Red Blood Cell Omega-3 Fatty Acids With MRI Markers and Cognitive Function in Midlife: The Framingham Heart Study. Neurology, 99(23), e2572-e2582.