Studie entdeckt Früh-Warnsignal für Demenz und Schlaganfall

Eine Demenz und ein Schlaganfall können sich schon früh durch ein bestimmtes Symptom ankündigen, wie eine chinesische Studie nun herausgefunden hat. Diese Beschwerden könnten ein Warnsignal sein!

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Manche Faktoren wie etwa ein hoher Blutdruck und Übergewicht erhöhen das Risiko für einen Schlaganfall. Auch die Wahrscheinlichkeit, eine Demenz zu entwickeln, lässt sich an verschiedenen individuellen Merkmalen ablesen. Wissenschaftliche Studien konnten zudem eine bestimmte Art von Humor und die Handschrift als mögliche Warnsignale für eine Demenz ausmachen. Die nun in der Fachzeitschrift Regional Anesthesia & Pain Medicine veröffentlichte Beobachtungsstudie einer chinesischen Forschergruppe weist auf einen weiteren, bisher unbekannten Vorboten von Demenz und Schlaganfall hin.

Langzeitstudie zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Demenz

Die chinesische Studie basiert auf den Daten der amerikanischen Framingham Heart Study. Dabei handelt es sich um eine seit 1948 laufende Langzeitstudie des amerikanischen National Heart Institut. Das erklärte Ziel ist es, Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, aber auch für andere Krankheiten wie Demenz zu identifizieren. Die Studie umfasst inzwischen Daten von Menschen dreier Generationen.

Bestimmte Art von Schmerzen als Frühindikator für Demenz und Schlaganfall

Für ihre Studie sichteten die chinesischen Forscher:innen Daten von 2.464 Menschen der zweiten Generation, die einmalig zwischen 1990 und 1994 untersucht wurden. Neben Labortests und körperlichen Tests erfolgte eine ausführliche Schmerzbeurteilung. Daraus ergaben sich drei Schmerzgruppen:

  1. Generalisierte Schmerzen: Schmerzen auf beiden Seiten des Körpers, ober- und unterhalb der Taille sowie am Kopf, an den Rippen und an der Wirbelsäule
  2. Schmerzen in einem oder in mehreren Gelenken
  3. Keine Schmerzen

Anschließend wurden die Teilnehmer:innen durchschnittlich zehn Jahre lang auf Symptome einer beginnenden Demenz hin untersucht; zudem wurden in einer Zeitspanne von rund 15 Jahren Schlaganfälle erfasst. Im Laufe der Jahre zeigte sich folgendes Bild: 188 Personen entwickelten im Beobachtungszeitraum eine Demenz, wobei 50 (27 Prozent) von ihnen zuvor über generalisierte Schmerzen berichtet hatten. 139 der Teilnehmer:innen erlitten einen Schlaganfall – hier gehörten 31 Personen (22 Prozent) der ersten Schmerzgruppe an.

Generalisierte Schmerzen könnten Erkrankungsrisiko erhöhen

Die chinesische Forschergruppe berücksichtigten in ihrer Analyse mögliche Einflussfaktoren wie Übergewicht, Diabetes und Bluthochdruck. Dabei kamen sie zu dem Ergebnis, dass das Risiko für alle Formen von Demenz bei Menschen mit generalisierten Schmerzen um 43 Prozent erhöht war. Das Schlaganfallrisiko stieg um 29 Prozent an.

Chronische Schmerzen könnten somit ein früher Indikator für einen kognitiven Verfall und Herz-Kreislauf-Erkrankungen sein, schließen die Forscher:innen aus den Ergebnissen. Gleichzeitig betonen sie jedoch, dass es sich um eine reine Beobachtungsstudie handelt, die keine Aussagen über die Kausalität trifft: Der Grund, warum genau generalisierte Schmerzen das Risiko für eine Demenz und einen Schlaganfall ansteigen lässt, liegt noch im Dunkeln und muss weiter erforscht werden.