Stiftung Warentest testet Grillfleisch: Tönnies und Edeka fallen negativ auf
Stiftung Warentest hat pünktlich zum Sommer Grillfleisch genauer unter die Lupe genommen. Auch bei Tönnies waren die Tester zu Besuch – und nicht positiv überrascht. Zudem ist auch Edeka negativ aufgefallen.
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Stiftung Warentest hat Schweinenackensteaks für den Grill geprüft und dabei nicht nur auf die Qualität des Fleischs, sondern auch auf die Haltungs- und Arbeitsbedingungen geachtet. Auch Tönnies stand auf dem Testplan. Edeka ist nicht durch Qualität, sondern durch Intransparenz aufgefallen.
Stiftung Warentest testet Grillfleisch von Tönnies & Co.
Gerade zu der Zeit, wo Tönnies ohnehin aufgrund des Lockdowns in den Medien steht, veröffentlicht Stiftung Warentest seine Ergebnisse zu den 15 untersuchten Schweinenackensteaks und -koteletts von Discountern, Supermärkten und Biofleisch-Anbietern. Doch das Problem liegt meist nicht am Fleisch, sondern vielmehr an den Haltungs- und Arbeitsbedingungen.
Neben der Qualität des Grillfleischs fließt nämlich auch der Umgang eines Unternehmens mit dem Tierwohl und Arbeitsbedingungen in die Bewertung mit ein. Auch das Tönnies-Hauptwerk in Rheda-Wiedenbrück, in dem sich nun mehr als 1500 Mitarbeiter mit dem Coronavirus infiziert haben, stand bereits im Februar auf dem Testplan – und fiel negativ auf. Vor allem wie die Schweine mit Kohlendioxid betäubt und mit einem Stich in die Halsschlagader getötet werden, ihre Haut gebrüht und im Flammofen entkeimt wird und die toten Körper zersägt in langen Reihen an Haken aufgehängt werden, erschreckte die Tester. "Für uns Besucher sind die gespenstische Atmosphäre und der Geruch im Schlachthaus kaum zu ertragen", schreiben die Warentester.
Qualität des Grillfleischs meist gut
Zwar waren die Bedingungen der Haltung teilweise sehr unwürdig, die Qualität des Fleischs konnte jedoch bei den meisten Marken überzeugen. So erhielten lediglich zwei von den 15 untersuchten Schweinenackensteacks nur ein "ausreichend". Dazu zählen die "Gut Bartenhof Schweine-Nackenkotelettes" von Norma und die "Wilhelm Brandenburg Schweine-Nackensteaks" von Rewe. Letztere wurden aufgrund auffällig vieler Verderbniskeime zwar nicht als gesundheitsschädlich, dafür aber als unhygienisch eingestuft. Die Koteletts von Norma erwiesen sich als zu trocken, zäh und wässrig.
Die anderen Fleischstücke waren von mindestens befriedigender Qualität. Die Gewinner des Tests sind:
- Bio-Steaks der Biometzgerei Pichler (Note 1,9)
- Bio-Steaks von Dennree (2,0)
Aber auch viele Discounter-Steaks aus Massentierhaltung konnten in Bezug auf die Fleischqualität fast genauso gut punkten, etwa das "Purland Nacken-/Kammkotelett vom Schwein" von Kaufland oder das "Landjunker Schweinenacken Kotelett" von Lidl (beide Note 2,2).
Edeka unkooperativ und intransparent
Viele der großen Handelsketten erwarten von ihren Lieferanten kaum mehr als das Einhalten der niedrigen gesetzlichen Mindeststandards. So kritisiert Stiftung Warentest in Bezug auf die soziale Verantwortung gegenüber den Schlachthofmitarbeitern, dass Großschlachter wie Tönnies und Düringer diese einfach an Subunternehmer abschieben. Ob die angegeben Arbeitszeiten und Mindestlöhne also tatsächlich eingehalten werden, konnten die Tester von Stiftung Warentest nicht überprüfen.
Zudem erwies sich Edeka als unkooperativ und intransparent, da die Supermarkt-Kette als einziger Konzern keinerlei Angaben zu Herkunft der Schweine und seinen Lieferketten machen wollte.
So fällt beim Grillfleisch-Test von Stiftung Warentest also nicht nur Tönnies, sondern auch andere Handelsriesen wie Edeka negativ auf.
Quellen:
Guter Geschmack geht billig, Tierwohl kostet extra, in: Stiftung Warentest