So bleibt unser Herz stark und gesund
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Mit der richtigen Herz-Vorsorge können wir gar nicht früh genug beginnen – denn auch bei jungen Menschen kann das Organ aus dem Takt geraten. Zum Glück lässt sich etwas dagegen unternehmen.
So lange wie möglich gesund und fit bleiben? Das wünschen wir uns alle! Damit das gelingt, ist es besonders wichtig, auf unser Herz zu achten. Nicht umsonst gilt der Muskel als wichtigstes Organ des Körpers. Erkrankt es, sind gefährliche Leiden wie Herzschwäche, Herzinfarkt oder koronare Herzkrankheit mögliche Folgen. PraxisVITA erklärt, mit welchen Maßnahmen wir dem vorbeugen können.
Freundschaften pflegen
Wie wichtig ein vertrauter Mensch für unsere Gesundheit ist, belegt eine aktuelle Studie. Sie zeigt, dass enge Freundschaften das Risiko für Herz-Kreislauf-Probleme um 20 Prozent mindern. Die Erklärung: Je mehr soziale Kontakte wir haben, desto weniger schädigende Stresshormone sind im Blut. Es lohnt sich also, zum Handy zu greifen und die beste Freundin spontan zu einem Kaffee einzuladen.
Mit Kurkuma und Chili würzen
Kurkuma kann den Alterungsprozess des Herz-Kreislauf-Systems stoppen, zeigte kürzlich ein Experiment. Tipp: das Gewürz einfach statt Salz verwenden. Auch der Scharfmacher in Chilischoten, Capsaicin, reinigt die Blutgefäße und verhindert die Ansammlung von Blutfetten, die einen Infarkt begünstigen können.

Öfter mal radeln
Wer einer Herzschwäche vorbeugen will, sollte öfter den Drahtesel rausholen. Denn neue Studien der deutschen Herzstiftung belegen: Radfahren ist der gesündeste Sport fürs Herz. Ideal ist es, täglich 20 Minuten in die Pedale zu treten. Die gleichmäßige Belastung beugt nämlich nicht nur Bluthochdruck vor, sondern kann ihn auch wirksam senken. Außerdem wird der Herzmuskel kräftiger, weil er stärker gefordert wird. Extra-Tipp: Auch mit Spaziergängen tun wir unserem Herzen etwas Gutes. Eine halbe Stunde am Tag fördert ebenfalls das Muskelwachstum und entlastet das Herz, das seine Pumpleistung verringern kann.
Rosmarin stärkt das Herz
Das mediterrane Küchenkraut fördert die Schlagkraft des Herzmuskels und die Durchblutung. Dadurch beugt Rosmarin Herzschwäche vor und bekämpft zu niedrigen Blutdruck. Für einen Rosmarintee die Blätter eines Zweigs zerbröseln, mit 250 ml kochendem Wasser übergießen und zehn Minuten ziehen lassen.
Gesund dank Spinat
Das grüne Blattgemüse hat es in sich: Die Folsäure im Spinat neutralisiert schädliche Stoffwechselprodukte im Körper, die das Risiko für eine Herzschwäche und einen Infarkt deutlich steigern. Zudem wird das enthaltene Nitrat im Körper zu Stickstoffmonoxid umgebaut. Dieses weitet auf natürliche Weise die Blutgefäße – das Blut kann so wieder ungehindert fließen und die Herzpumpe wird dadurch stark entlastet. Ideal sind ein- bis zweimal 100 g Spinat pro Woche.
Heilender Ingwer
Lohnt es sich, ab sofort einen Ingwer-Tee zu trinken, statt zur Tablette zu greifen? Ja! Denn die Inhaltsstoffe des Gewürzes wirken ähnlich wie der medizinische Wirkstoff Acetylsalicylsäure (ASS). Sie hemmen die Blutgerinnung und senken die Infarktgefahr um 50 Prozent. Fünf Scheiben frischen Ingwer mit 250 ml kochendem Wasser übergießen, zehn Minuten ziehen lassen. Zwei Tassen täglich trinken.
Auf die Magnesium-Versorgung achten
Was haben 100 g Sonnenblumenkerne, 120 g Mandeln und 200 g Vollkornbrot gemeinsam? Ganz einfach: Sie alle enthalten 300 mg Magnesium und können damit unseren Tagesbedarf an dem wertvollen Mineral decken. Warum das so wichtig ist? Wie eine Studie der Universität Boston in den USA gezeigt hat, kann die regelmäßige Einnahme von Magnesium unser Herzinfarktrisiko um mehr als 40 Prozent senken. Deshalb so oft wie möglich Kerne und Nüsse knabbern.
Avocados & Tomaten essen
Rot-Grün ist das Spitzenteam, wenn es um die Prävention von Arterienverkalkung geht: Der in Tomaten enthaltene Pflanzenfarbstoff Lykopin und die Folsäure in der Avocado senken den schlechten Cholesterinwert (LDL) um bis zu 20 Prozent. Ideal sind zwei Tomaten und eine halbe Avocado am Tag, z. B. als Brotaufstrich.
Ausreichend schlafen
Wer sieben Stunden pro Nacht schläft, hat gesündere Arterien und ist weniger stressanfällig als chronische Kurzschläfer – das entdeckten Forscher der West Virginia University in den USA.
Kraft der Berührung
Streicheln, kuscheln, liebkosen – davon kann das Herz gar nicht genug bekommen! Denn werden wir berührt, schüttet das Gehirn Bindungshormone aus. Diese wiederum wirken sich positiv auf die Herzgesundheit aus.

Wichtig: gründliche Mundhygiene
Wissenschaftler haben herausgefunden, dass gründliche Mundhygiene die Wahrscheinlichkeit für einen Herzinfarkt oder Schlaganfall deutlich senkt. Der Grund dafür liegt in den aggressiven Parodontitis-Bakterien, die Zahnfleischentzündungen auslösen. Die Schädlinge können sich im gesamten Körper ausbreiten und Gefäßentzündungen fördern. Das Risiko für die Arterienverkalkung nimmt zu. Tipp: zusätzlich zum Putzen einmal täglich Zahnseide oder Interdentalbürsten benutzen, um auch die Zahnzwischenräume zu reinigen.
Dunkle Schokolade genießen
Ein Hoch auf die Schokolade! Denn die in der Kakaobohne enthaltenen Flavonoide dämpfen unsere Stresshormone, die langfristig auch das Herz schädigen können. Je höher der Kakaoanteil, desto besser (mindestens 70 Prozent). Schon 25 g am Tag genügen.
Zu Äpfeln greifen
Die leckeren Früchte sind ideale Herz-Schützer: Sie enthalten viele Ballaststoffe, die unsere Arterien gesund halten. Bereits zehn Gramm täglich reduzieren laut US-Forschern das Risiko einer Herz-Erkrankung um 27 Prozent – das entspricht drei Äpfeln pro Tag.
Gut zu wissen
Zoff in Beziehungen – egal ob zwischen Partnern oder Freunden – ist Gift für das Herz. Warum? Weil das Gehirn dabei Stresshormone ausschüttet. Und die wirken wie Peitschenhiebe auf den Herzmuskel.
Herzkrank durch Liebeskummer
Wenn ein durch schwere Trauer gebrochenes Herz krank macht, sprechen Mediziner vom Broken-Heart-Syndrom. Wie sehen die Beschwerden aus? Sie ähneln denen eines Herzinfarkts: Das Herz krampft sich zusammen, die Brust schmerzt und fühlt sich eng an. Ursache ist aber keine verschlossene Ader, sondern eine stressbedingte Verengung der Herzkranzgefäße. Oft sinkt auch der Blutdruck und es kommt zu Schweißausbrüchen, Übelkeit sowie Erbrechen.

Wer ist hauptsächlich betroffen?
Das Broken-Heart-Syndrom tritt öfter bei Frauen als bei Männern auf. Schätzungsweise liegt bei zwei Prozent aller Patienten und sogar 7,5 Prozent der Frauen, die mit dem Verdacht auf einen Herzinfarkt ins Krankenhaus eingeliefert werden, ein Broken-Heart-Syndrom vor.
Wie sieht die Behandlung aus?
In den ersten Tagen sind Patienten medizinische Notfälle. Die Behandlung erfolgt auf Intensivstationen. Dort werden Blutdruck, Herzfrequenz und Atmung ständig überwacht. Zudem erhalten Betroffene Medikamente, sogenannte Betablocker. Diese beruhigen das Herz.
Diese Warnsignale sollten wir kennen
Worüber wir mit unserem Hausarzt sprechen sollten: Wenn die Luft beim Vornüberbeugen knapp wird, kann das auf eine verminderte Pumpleistung des Herzens hindeuten. Ein Stechen in der Wade, das beim Stehen nachlässt, ist hingegen oft Folge einer Arterienverkalkung. Auffällige Hautknötchen an Augen, Ohren oder Armen weisen auf einen gestörten Fettstoffwechsel hin (Risikofaktor für Herz-Erkrankungen).
Das Tückische am weiblichen Infarkt ist: Bei Frauen kündigt er sich anders an als bei Männern. Wenn plötzlich intensive Rücken- oder Magenschmerzen auftreten, die von Übelkeit begleitet werden, keine Zeit verlieren und 112 wählen. Auch starkes und zunehmendes Stechen in der Brust kann auf eine Unterversorgung des Herzens hindeuten.