Schwindel in den Wechseljahren: Was können Frauen dagegen tun?

In den Jahren vor und nach der Menopause kommt es durch die hormonellen Umstellungen zu verschiedenen Beschwerden. Dazu gehört bei manchen Frauen auch Schwindel in den Wechseljahren, der sich ganz unterschiedlich äußern kann. Was hilft dagegen?

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Viele Frauen in der Menopause kennen das Gefühl, das sich alles dreht oder das Gleichgewicht verloren geht. Schwindel in den Wechseljahren ist sehr unangenehm und verunsichert viele Betroffene. Die Ursache für die Beschwerden sind Veränderungen im Hormonspiegel.

Frau mit Schwindel in den Wechseljahren hält sich den Kopf
Schwindel in den Wechseljahren ist ein mögliches Symptom der hormonellen Veränderungen Foto: iStock/RealPeopleGroup

Ein typisches Symptom in den Wechseljahren: das Schwindelgefühl

Schwindel ist eines von vielen Symptomen, das durch hormonelle Schwankungen in den Wechseljahren entsteht. Betroffene Frauen haben zum Beispiel das Gefühl, dass sich unter ihren Füßen alles dreht oder sie fürchten, das Gleichgewicht zu verlieren. Manchmal kann das Schwindelgefühl in den Wechseljahren auch so stark sein, dass die Betroffenen glauben, im nächsten Moment in Ohnmacht zu fallen.

Woher kommt der Schwindel in den Wechseljahren?

In den Wechseljahren stellt sich der Körper hormonell komplett um. Wann dieser Zeitraum beginnt und wie lange er dauert, ist von Frau zu Frau unterschiedlich. Meist findet diese Umstellung in der Lebensspanne zwischen Mitte 40 und Mitte 50 statt. Während der hormonellen Veränderungen nehmen etwa zwei Drittel der Frauen unterschiedliche Beschwerden wahr: Dazu können unter anderem ein wiederkehrendes Schwindelgefühl, Übelkeit und Herzrasen gehören.

Schwindel in den Wechseljahren: Hormonumstellungen als Ursache

Vermutlich sind hormonellen Schwankungen die primäre Ursache für Symptome in den Wechseljahren. Die genauen Zusammenhänge sind aber noch nicht geklärt. Beispielsweise das Hormon Progesteron bereitet im gebärfähigen Alter einer Frau die Gebärmutter auf eine Schwangerschaft vor und wird während einer Schwangerschaft in hohen Mengen von der Plazenta gebildet. Das Hormon beeinflusst aber auch das Herz-Kreislauf-System. In den Wechseljahren sinkt das Progesteron ab, wodurch der Blutdruck schwanken kann. Ein Progesteronmangel kann daher wahrscheinlich ein Schwindelgefühl und Benommenheit verursachen.

Hitzewallungen als Auslöser für Schwindelgefühle in den Wechseljahren

Ein weiteres Symptom in den Wechseljahren sind Hitzewallungen. Viele Frauen schwitzen dabei stark und verlieren auf diese Weise viel Wasser und sogenannte Elektrolyte, die unter anderem eine wichtige Rolle für den Flüssigkeitshaushalt des Körpers spielen. Dadurch können ebenfalls Schwindelattacken in den Wechseljahren entstehen.

Bluthochdruck in den Wechseljahren kann Schwindelattacken auslösen

Bei Frauen in den Wechseljahren erhöht sich das Risiko für Bluthochdruck erheblich, weil das Hormon Östrogen langsam wegfällt, was eine schützende Wirkung auf den Blutdruck hat. Deshalb gehört in den Wechseljahren neben Schwindel auch Herzrasen zu den typischen Beschwerden.

Bluthochdruck beeinflusst außerdem den Gleichgewichtssinn und kann dementsprechend zu Schwindel in den Wechseljahren führen. 

Wichtig: Auch in dieser Lebensphase können andere Ursachen für Schwindel infrage kommen. Um andere Erkrankungen auszuschließen, sollten Schwindelgefühle in den Wechseljahren ärztlich abgeklärt werden.

Kreislaufprobleme in den Wechseljahren: Was hilft gegen die Beschwerden?

Viele Frauen fragen sich, was in den Wechseljahren gegen Schwindel und Benommenheit hilft. Die medizinischen Möglichkeiten sind begrenzt. Bei sehr starken Symptomen kann eine Hormonersatztherapie infrage kommen, die jedoch mit Nebenwirkungen verbunden ist. Unter anderem erhöht sie das Brustkrebsrisiko. 

Bei Tipps zur Selbsthilfe ist es unterschiedlich, wie gut diese greifen, aber sie sind einen Versuch wert. Bei den verschiedenen Maßnahmen geht es zum einen darum zu klären, welche zusätzlichen Faktoren das Risiko für Schwindelattacken verstärken können. Zum anderen ist es sinnvoll, das Herz-Kreislauf-System grundsätzlich zu stabilisieren.

Überblick durch Schwindel-Tagebuch in den Wechseljahren

Sind Sie ständig müde und ist Ihnen in den Wechseljahren schwindelig, lohnt es sich, ein Tagebuch zu führen, in dem Sie den Schwindel dokumentieren: Wann tritt er auf? Zeigt sich der Schwindel möglicherweise gemeinsam mit anderen Symptomen? Wie lange hält er an? Und wann bessert er sich? So können Sie eventuelle Zusammenhänge besser erkennen und zusätzliche Einflussfaktoren gegebenenfalls besser vermeiden: Wenn Ihnen häufig beim Aufstehen schwindelig wird, können Sie zunächst einen Moment auf der Bettkante sitzen bleiben. Eventuell stellen Sie auch fest, dass Genussmittel wie Alkohol bei Ihnen den Schwindel verstärken. Dann lohnt ein Verzicht.

Flüssigkeitsverluste ausgleichen, um Schwindel in den Wechseljahren vorzubeugen

Hängen Hitzewallungen und Schwindelgefühle zusammen, sollten Sie darauf achten, dass Sie mindestens eineinhalb bis zwei Liter Wasser am Tag trinken. Wenn Sie deutlich schwitzen, sollten Sie die Menge weiter erhöhen. Bei starken Hitzewallungen können Sie in der Apotheke zudem eine Elektrolytmischung erhalten, um hohe Verluste auszugleichen.

Sport als Mittel gegen Schwindel in den Wechseljahren

Regelmäßige Bewegung und Entspannungstechniken wie Yoga oder Progressive Muskelentspannung können den Kreislauf positiv beeinflussen. Unter anderem erhöht sich durch Sport die Anpassungsfähigkeit des Körpers bei Belastungen. Beides kann daher dazu beitragen, das Herz-Kreislaufsystem zu stabilisieren und Schwindelgefühle während der Wechseljahre zu reduzieren.

Wechseljahre und Schwindel: Helfen Heilpflanzen?

Gegen Beschwerden wie Schwindel und Übelkeit in den Wechseljahren werden pflanzliche Mittel angeboten, die Beschwerden lindern sollen. Es ist jedoch nicht nachgewiesen, dass Schwindelattacken durch die Einnahme abnehmen. So werden zum Beispiel Präparate aus Rhapontik-Rhabarber (Rheum rhaponticum), Ginseng (Panax ginseng), Nachtkerzenöl (Oenothera biennis), Kava Kava (Piper methysticum) und Mönchspfeffer (Vitex agnus castus) hergestellt und gegen verschiedene Symptome eingesetzt. Auch Traubensilberkerze (Cimicifuga racemosa), Soja und Rotklee (Trifolium pratense) sollen regulierend in den weiblichen Hormonhaushalt eingreifen. 

Doch Vorsicht: Die Einnahme sollte nie ohne Absprache mit Ärzt:innen erfolgen, da auch pflanzliche Präparate Nebenwirkungen haben können und sich nicht mit jedem Medikament vertragen.

Wechseljahre und Schwindelgefühl: Was kann die Homöopathie leisten?

Gegen Schwindelgefühle und Übelkeit in den Wechseljahren kommt auch die Homöopathie zum Einsatz. Heilpraktiker:innen empfehlen zum Beispiel Glonoinum in der Potenz D30 und Lachesis in der Potenz D6 oder D12. Die Potenz gibt den Grad der Verdünnung an. Von den Mitteln sollen morgens jeweils drei Globuli an drei aufeinanderfolgenden Tagen eingenommen werden. Es ist wissenschaftlich allerdings nicht bewiesen, dass homöopathische Mittel gegen Schwindel und eine eventuell damit verbundene Übelkeit in den Wechseljahren tatsächlich helfen.

In den Wechseljahren Schwindel und Benommenheit: Verschwinden die Beschwerden wieder?

Die gute Nachricht: Sobald sich der Körper an die Hormonumstellung gewöhnt hat, verschwinden normalerweise die Beschwerden wieder. Wie lange die Zeit der Umstellung und damit auch ein eventuell immer wiederkehrender Schwindel in den Wechseljahren dauern, ist jedoch individuell sehr unterschiedlich.