Schwangerschaftsdepression: Diese Symptome sollten Schwangere ernstnehmen
Tiefe Traurigkeit anstelle von unfassbarer Freude? Auf diese Weise kann sich eine Schwangerschaftsdepression äußern. Wie man eine ernst zu nehmende Depression während der Schwangerschaft erkennt und wie sie behandelt werden kann.
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- Was ist eine Schwangerschaftsdepression?
- Schwangerschaftsdepression häufig schon im 1. Trimester
- Schwangerschaftsdepression: Symptome und Anzeichen erkennen
- Depressionen in der Schwangerschaft – ab wann ist es ernst?
- Schwangerschaftsdepression – Behandlung und Hilfe
- Risiken einer Schwangerschaftsdepression für Mutter und Kind
- Depressionen in der Schwangerschaft vorbeugen
Was ist eine Schwangerschaftsdepression?
Schwangere Frauen sind normalerweise voller Vorfreude und strahlen ein unbändiges Gefühl von Glück aus. Doch was ist, wenn das Hinfiebern auf den Geburtstermin ausbleibt? Was ist, wenn man anstelle von Freude tiefe Traurigkeit und Leere verspürt? Ein möglicher Grund hierfür kann eine Schwangerschaftsdepression (SSD) sein.
Schwangerschaftsdepression häufig schon im 1. Trimester
Rund zehn Prozent aller Frauen leiden unter Depressionen in der Schwangerschaft, wobei sie sich schon im ersten Trimester entwickeln kann. Doch nur jede fünfte Depression wird überhaupt diagnostiziert. Häufig werden negative Einstellungen und Gefühle einer schwangeren Frau lediglich den typischen Stimmungsschwankungen während der Schwangerschaft zugeschrieben und nicht weiter behandelt. Zudem fühlen sich Schwangere oft schuldig, dass sie nicht dieselbe Vorfreude empfinden wie ihr Umfeld, sodass sie sich niemandem anvertrauen.
In vielen Fällen verschwindet die Depression nach einigen Wochen von alleine wieder. Da sie für Mutter und Kind aber trotzdem eine Gefahr darstellen und erhebliche Folgen haben können, sind Anzeichen für eine Schwangerschaftsdepression keinesfalls zu unterschätzen.
Schwangerschaftsdepression: Symptome und Anzeichen erkennen
Stimmungsschwankungen sind genauso wie körperliche Veränderungen während einer Schwangerschaft ganz normal. Gewinnt die negative Stimmung allerdings an Überhand oder hält körperliches Unwohlsein durchgehend an, gilt es, folgende Anzeichen einer Schwangerschaftsdepression zu prüfen:
- anhaltende Traurigkeit
- Antriebslosigkeit
- Zukunftsängste (Werde ich eine gute Mutter sein?)
- starke Reizbarkeit
- negative Gedanken
- Schlaflosigkeit
- Appetitverlust
- Übelkeit und Bauchschmerzen
- Kurzatmigkeit
- sexuelle Unlust
Depressionen in der Schwangerschaft – ab wann ist es ernst?
Bemerken Sie Symptome einer Schwangerschaftsdepression, sollten Sie sich in jedem Fall Ihrem Partner, Freunden oder der Familie anvertrauen. Handelt es sich um für Schwangere typische Stimmungsschwankungen, so schlägt die negative Stimmung ganz ohne Hilfe wieder um. Halten die tiefe Traurigkeit, die Antriebslosigkeit oder andere Anzeichen einer Schwangerschaftsdepression jedoch länger als zwei Wochen an, sollten Sie einen Arzt aufsuchen oder mit Ihrer Hebamme über Ihre Probleme sprechen.
Wird eine Depression während der Schwangerschaft diagnostiziert, wird Ihr Arzt bzw. Ihre Hebamme mit Ihnen über eine geeignete Behandlung und verschiedene Therapiemöglichkeiten sprechen.
Schwangerschaftsdepression – Behandlung und Hilfe
Vertrauen steht bei der Behandlung und Therapie einer Schwangerschaftsdepression an oberster Stelle. Denn häufig verspüren Schwangere mit Depression Schuld- und Schamgefühle. Für die Behandlung können verschiedene Optionen in Betracht kommen:
- Psychotherapie
- Medikamentöse Behandlung
- Elektrokrampftherapie
- Lichttherapie
Ziel einer jeden Therapie ist die psychische Stabilisierung der werdenden Mutter, ohne dem Ungeborenen dabei zu schaden. Je nach Art der Behandlung gilt für Schwangere dann ein striktes Beschäftigungsverbot.
Risiken einer Schwangerschaftsdepression für Mutter und Kind
Eine Schwangerschaftsdepression kann die Gesundheit des Babys beeinträchtigen. So kann es zu vorzeitigen Wehen und einer Frühgeburt kommen. Außerdem erhöht sich für die Mutter das Risiko auf eine postpartale Depression. Ungefähr ein Drittel aller schwangeren Frauen, die während der Schwangerschaft an Depressionen leiden, erfahren diese auch nach der Geburt. Darüber hinaus sind Schwangere mit Depressionen nicht in der Lage, sich ausreichend auf die Geburt und die Zeit danach vorzubereiten, wodurch sich der Stress für die Betroffenen nochmals erhöht.
Depressionen in der Schwangerschaft vorbeugen
Depressionen während der Schwangerschaft können vorgebeugt werden, indem mögliche Ursachen eliminiert werden. Treten Komplikationen während der Schwangerschaft auf, sollte die werdende Mutter nicht allein gelassen werden, sondern familiären Rückhalt und eine umfassende ärztliche Beratung erhalten. Belastende Lebensereignisse sollten außerdem bereits vor einer Schwangerschaft aufgearbeitet und bewältigt werden.
Frühere Depressionen oder psychiatrische Erkrankungen in der Familienanamnese können allerdings nicht beseitigt werden. In diesem Fall ist es noch wichtiger, als Schwangere mit dem Partner, Freunden oder der Familie über mögliche Ängste zu sprechen. Lassen Sie sich auf keinen Fall von der Situation unter Druck setzen und achten Sie auf ausreichend Bewegung, Entspannung und eine gesunde Ernährung. Alleine das kann sich positiv auf die Stimmungslage auswirken und das Risiko für eine Schwangerschaftsdepression reduzieren.
Quellen:
Depression in verschiedenen Lebensumständen, in: deutsche-depressionshilfe.de
Schwangerschaftsdepression und deren Behandlung, in: chronobiology.ch
Depression – Schwangerschaft und Geburt, in: patienten-information.de
Wenn Sie sich ständig erschöpft und traurig fühlen oder unter Schlafproblemen leiden, kann dies auf eine Depression hindeuten. Spätestens nach zwei Wochen Niedergeschlagenheit ist es wichtig, sich professionelle Hilfe zu suchen. Auf der Website der Deutschen Depressionshilfe finden Sie verschiedene Anlaufstellen. Dort sind auch Adressen für Notfälle gelistet. Bei konkreten Suizidgedanken ist es wichtig, die nächstgelegene Klinik mit psychiatrischer Notaufnahme aufzusuchen.
Bei akuten Sorgen oder Ängsten können Sie jederzeit anonym die Telefonseelsorge unter den Telefonnummern 0800/111 0 111 oder 116 123 anrufen.
Wenn Sie nicht selbst betroffen sind, aber depressive Symptome bei anderen bemerken, erhalten Sie auf der Website der Deutschen Depressionshilfe konkrete Handlungsempfehlungen. Besteht eine konkrete Suizidgefahr ist es wichtig, sofort den Rettungsdienst unter 112 oder die Polizei zu verständigen.