Schuppige Haut: So wird sie wieder weich und zart
Bei schuppiger Haut sind der natürliche Hauterneuerungsprozess und die Fett- und Feuchtigkeitsregulation gestört. Neben falscher Pflege kann das auch medizinische Ursachen haben.

Am schönsten ist es, wenn sich Haut samtig weich anfühlt. Das ist jedoch nur dann der Fall, wenn ihr Feuchtigkeitshaushalt intakt ist. Andernfalls kann es zu schuppiger Haut kommen. Häufig ist falsche Pflege der Grund. Es können aber auch Erkrankungen hinter der rauen Haut stecken.
Was versteht man unter schuppiger Haut?
Bei Hautschuppen handelt es sich um kleine, flache Lamellen aus Keratin, die aus zusammenhängenden Hornzellen bestehen. Die Schuppen sind normalerweise mikroskopisch klein und für das menschliche Auge nicht einzeln sichtbar. Bei schuppiger Haut lösen sich diese Hornzellen jedoch vermehrt ab – oft in größerer Menge (Cluster) – und sind so besser zu sehen.
Dies ist besonders dann der Fall, wenn die Haut trocken ist und es ihr an Fett und Feuchtigkeit mangelt. Gefährdet sind daher vor allem Körperstellen, die ohnehin zu Trockenheit neigen, wie Gesicht und Kopfhaut, Hände, Unterarme und Ellenbogen sowie Schienbeine und Füße. Die Haut fühlt sich dort zudem in der Regel rau an und kann sich auch röten oder jucken.
Bei schuppiger, trockener Haut ist die natürliche Hauterneuerung gestört. Der Prozess der Erneuerung dauert durchschnittlich 28 Tage. Dabei entstehen wasserreiche Zellen in der untersten Hautschicht, die kontinuierlich nach oben geschoben werden und dabei langsam austrocknen und verhornen. Schließlich werden sie als tote Hautschuppen abgestoßen. Läuft dieser Abstoßungsprozess zu schnell ab oder ist die Bildung der wasserreichen Zellen gestört, kommt es zu schuppiger Haut.
Trockene, schuppige Haut: Was sind die Ursachen?
Trockene, schuppige Haut kann zahlreiche Ursachen haben. Oft ist sie ein Anzeichen dafür, dass die natürliche Fett- und Feuchtigkeitsregulation gestört ist, es also an Fett und Feuchtigkeit mangelt. Verschiedene Faktoren können Schuppen der Haut begünstigen.
Schuppige Haut durch falsche Pflege
Langes und heißes Duschen oder häufiges Baden kann die Haut austrocknen. Sehr trockene Haut bildet leichter Schuppen, da die natürliche Feuchtigkeitsregulation gestört ist. Das Gleiche gilt für die Verwendung von alkalischen Seifen und Desinfektionsmitteln mit hohem Alkoholgehalt. Aggressive Shampoos führen oftmals zu schuppender Kopfhaut.
Schuppige Haut: Krankheiten können dahinterstecken
Verschiedene Hauterkrankungen bringen eine schuppige Haut mit sich. Das ist beispielsweise bei der Autoimmunerkrankung Schuppenflechte (Psoriasis) der Fall. Auch die chronische Hautkrankheit Neurodermitis, das allergische Kontaktekzem, Infektionen mit Pilzen und Bakterien sowie erblich bedingte Verhornungsstörungen der Haut können zu einem schuppigen Hautausschlag oder juckender, schuppiger Haut führen.
Schuppige Haut kann Begleitsymptom weiterer Krankheiten sein und zum Beispiel bei einem gestörten Zuckerstoffwechsel (Diabetes mellitus) auftreten, bei Schilddrüsenfunktionsstörungen, Nieren-, Leber- und Gallenleiden sowie bei Krebs.
Zunehmend schuppige Haut im Alter
Mit zunehmendem Alter wird die Haut dünner, produziert weniger Fett und kann Feuchtigkeit schlechter speichern, was zu trockener Haut mit Schuppen führen kann. Auch Altersflecken fühlen sich oft schuppig an. Hormonelle Veränderungen, die mit den Wechseljahren einhergehen, beeinflussen die Fett- und Feuchtigkeitsproduktion der Haut zusätzlich. Vor allem der in der Menopause auftretende Östrogenmangel entzieht der Haut Feuchtigkeit.
Schuppen auf der Haut als Nebenwirkung von Medikamenten
Schuppige Haut ist oft eine Nebenwirkung von Medikamenten. Unter anderem durch die Einnahme von Kortison, Entwässerungsmitteln, Cholesterinsenkern, hormonellen Verhütungsmitteln oder Chemotherapeutika gegen Krebs kann die Haut trocken und schuppig werden.
Ernährung und Lebensstil können Ursachen für schuppige Hautstellen sein
Eine vitaminarme Kost, Flüssigkeitsmangel, aber auch starker Alkohol- und Nikotinkonsum beeinflussen die Nährstoffversorgung der Haut und können eine schuppige, trockene Haut begünstigen. Besonders schnell wird die Haut trocken, wenn die Flüssigkeitszufuhr nicht ausreicht. Mindestens anderthalb Liter pro Tag sollten es sein.
Äußere Faktoren erhöhen das Risiko für schuppigen Hautausschlag
Niedrige Temperaturen im Winter, Wind, niedrige Luftfeuchtigkeit, trockene Heizungsluft oder starke Sonneneinstrahlung (mit Schwitzen) entziehen der Haut Feuchtigkeit. Mechanische Reizungen, etwa durch reibende Kleidung, sind oftmals eine zusätzliche Belastung. Dadurch können sich schuppige Hautstellen bilden.
Schuppen und schorfige Hautstellen: Wann zum Arzt?
Trockenheit und Schuppen auf der Haut sind in vielen Fällen harmlos und gehen auf falsche Pflege oder äußere Faktoren zurück. Starke Schuppen oder schorfige Hautstellen, die innerhalb von zwei Wochen nicht abheilen und mit Rötungen, Juckreiz oder Entzündungen einhergehen, sollten aber hautärztlich abgeklärt werden. Ärzt:innen können prüfen, ob sich dahinter eine Hauterkrankung wie Schuppenflechte oder Neurodermitis verbirgt.
In seltenen Fällen können schuppige Hautveränderungen auf Hautkrebs oder eine Vorstufe (aktinische Keratose) hindeuten. Hiervon betroffen sind vor allem Hautbereiche, die der Sonne verstärkt ausgesetzt sind, wie Handrücken, Unterarme, Gesicht, Unterlippe, Ohr und Kopfhaut.
Schuppige, trockene Haut: Wie wird sie behandelt?
Die Behandlung schuppiger Haut richtet sich nach der jeweiligen Ursache. Bei falscher Pflege hilft oft schon eine Umstellung der Hautpflege auf milde Produkte und das Vermeiden von Reizstoffen wie synthetische Konservierungs- oder Duftstoffe. Zudem sollte die Hautpflege auf reichhaltigere, feuchtigkeitsspende Produkte umgestellt werden.
Bei Hauterkrankungen wie Schuppenflechte oder Neurodermitis werden Hautärzt:innen meist eine gezielte Therapie empfehlen: Bei der Hautpflege (Basistherapie) sollten rückfettende und feuchtigkeitsbindende Pflegemittel angewendet, um die Haut vor dem Austrocknen zu bewahren. Zusätzlich können Cremes und Salben mit Kortison Juckreiz und Entzündungen lindern.
In manchen Fällen kommt eine Lichttherapie infrage. Hierbei wird die schuppige Haut mit ultraviolettem Licht (UV-Licht) bestrahlt, um Entzündungen zu hemmen und die Zellteilung zu verlangsamen.
Tipps für zarte Haut ohne Schuppen
Sie können durch die richtige Pflege und verschiedene Maßnahmen viel dazu beitragen, schuppige Hautstellen zu vermeiden:
Achten Sie darauf, täglich mindestens anderthalb Liter Wasser oder ungesüßte Tees zu trinken, damit ihre Haut von innen mit ausreichend Feuchtigkeit versorgt wird.
Essen Sie viel Obst und Gemüse, um Ihrer Haut alle wichtigen Nährstoffe zuzuführen.
Verzichten Sie aufs Rauchen und trinken Sie nur wenig Alkohol.
Statt lange heiß zu baden, sollten Sie lieber nur kurz lauwarm duschen. Begrenzen Sie die Bade- und Duschzeit auf maximal zehn Minuten.
Tupfen Sie Ihre Haut nur sanft mit einem weichen Handtuch ab, anstatt die Haut trocken zu rubbeln.
Cremen Sie Ihre Haut gleich nach dem Baden oder Duschen mit einer feuchtigkeitsspendenden Creme ein.
Wer zu trockener Haut neigt, sollte auf Pflegeprodukte ohne synthetische Duftstoffe, Konservierungsstoffe und Alkohol umsteigen.
Benutzen Sie bei Kälte im Winter eine lipidreiche Creme (Wasser-in-Öl-Basis). Sie schützt die Gesichtshaut vor dem Austrocknen.
Tragen Sie unter Kleidung aus Wolle oder anderen rauen Stoffen Textilien aus Seide oder Baumwolle, die die Haut nicht durch Reibung reizen.
Stellen Sie bei trockener Heizungsluft Luftbefeuchter oder Wasserschalen auf, um die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen.
Verwenden Sie bei schuppiger Haut Waschmittel mit der Aufschrift “sensitiv” oder “hypoallergen“.
Quellen:
Trockene Haut, in: gesund.bund.de
Neurodermitis, in: gesund.bund.de
Dermatologists’ top tips for relieving dry skin, in: American Academy of Dermatology
Biologie der Haut, in: msdmanuals.com