Schultergelenk-Schmerzen: Die 9 häufigsten Ursachen
Schmerzen in der Schulter können die Beweglichkeit stark einschränken. Deshalb ist es wichtig herauszufinden, woher die Schultergelenk-Schmerzen kommen. Diese 9 Ursachen sind am häufigsten schuld an den Beschwerden.
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Viele Menschen leiden im Laufe ihres Lebens unter Schultergelenk-Schmerzen. Oft treten auch Schmerzen in der Schulter und Oberarm auf. Doch woran liegt das? Es könnte zum Beispiel Verschleiß sein oder eine Entzündung. Welche 9 Gründe in den meisten Fällen ursächlich sind.

Wie äußern sich Schultergelenk-Schmerzen?
Viele Menschen klagen über Schmerzen im Schultergelenk. Diese können nur im Schultergelenk selbst auftreten oder auch in die Arme oder den Nacken ausstrahlen. Manche Betroffene haben Schmerzen, wenn sie den Oberarm heben, andere spüren die Schulterschmerzen nachts besonders.
Schultergelenk-Schmerzen verstärken sich oft bei diesen Bewegungen:
Wenn die Arme über den Kopf bewegt werden.
Beim seitlichen Heben und Abspreizen der Arme.
Sobald man etwas vom Boden aufhebt.
Nachts beim Liegen auf der Schulter.
Zudem treten häufig begleitende Symptome auf wie Bewegungseinschränkungen oder Gelenkgeräusche, zum Beispiel ein Knacken in der Schulter.
Schmerzen: Schulter – Anatomie und Aufbau:

Die Schulter ist ein komplexes Gebilde aus mehreren Gelenkflächen, drei Knochen (Oberarmknochen, Schulterblatt und Schlüsselbein), Muskeln, Sehnen und Bändern. Durch das perfekte Zusammenspiel dieser Einheit hat das Schultergelenk den größten Bewegungsspielraum unter allen Gelenken im Körper.
Die Gelenkkapsel sitzt locker, während Muskeln, Bänder und Sehnen für die Bewegungsausführung zuständig sind und Halt geben. Obwohl das Gelenk weniger Gewicht tragen muss als beispielsweise die Hüfte, macht es diese Bewegungsfreiheit aber auch anfälliger für Verletzungen und Entzündungen.
Dies sind die 9 häufigsten Ursachen für Schultergelenk-Schmerzen:
1. Schmerzen im Schultergelenk durch Unfall oder Verletzung
Treten Schultergelenks-Schmerzen akut auf, ist oftmals ein Sturz oder ein Unfall die Ursache. Die starken, oft stechenden Schmerzen entstehen dann zum Beispiel durch diese Verletzungen:
Prellung
Schwellung und Bluterguss
Bruch
Die Ursache ist meist schnell gefunden, da die Patient:innen in der Regel erklären können, was vorgefallen ist, etwa ein Sportunfall. Die Behandlung erfolgt dann entsprechend: Je nach Verletzung kommen zum Beispiel schmerzstillende Medikamenten, Bandagen, eine Operation oder gezielte Physiotherapie infrage.
2. Schmerzen in der Schulter und im Oberarm? Es können Verspannungen sein
Fehlhaltungen durch einseitige Bewegung sind eine sehr häufige Ursache von Schmerzen in der Schulter und im Oberarm. Viele Menschen sitzen zu viel, beispielsweise bei der Arbeit vor dem Computer. Anfangs spürt man die Beschwerden im Nacken, unbehandelt können sie weiter in Richtung Schulter und bis in den Arm reichen.
Durch die einseitige, starre Haltung wird die Schulter mit all ihren Bewegungsmöglichkeiten nicht genug genutzt – die Folge: Muskeln bilden sich zurück und Faszien verkleben. Dann sitzt zum Beispiel der Oberarmkopf irgendwann nicht mehr zentriert im Gelenk und drückt auf Sehnen oder Schleimbeutel, was schmerzt. Auch eine craniomandibuläre Dysfunktion (CMD) kann zu Schmerzen in Nacken- und Schulterbereich führen, zum Beispiel wenn die Betroffenen unbewusst die Kiefer aufeinanderpressen oder mit den Zähnen knirschen.
3. Schmerzen im Schultergelenk: Das Impingement-Syndrom
Treten Schmerzen beim Oberarm-Heben auf, könnte dies auf das sogenannte Impingement- oder Engpass-Syndrom hindeuten. Dabei handelt es sich um eine Funktionsstörung der Schulter durch eine Einengung zwischen Schulterdach und Oberarmknochen. Oftmals leiden Sportler:innen im Volley- oder Handballsport oder aber Menschen in bestimmten Berufen wie dem Malerhandwerk oder der Flugzeugmechanik durch die ständige Überkopfbewegung darunter.
Durch Reizung, Verkalkung oder Verschleiß wird der Raum im Schultergelenk zu eng, sodass der Kopf des Oberarmknochens an das Schulterdach stößt und die Sehne im Gelenk regelrecht eingeklemmt wird. Die Folge sind Entzündungen und Schulter- bzw. Oberarmschmerzen, besonders bei Belastung. Die Behandlung erfolgt über schmerz- und entzündungshemmende Mittel sowie Physiotherapie. Möglich ist auch, den Engpass im Gelenk operativ zu weiten.
4. Wenn die Rotatorenmanschette Schmerzen verursacht
Typische Beschwerden wie Schmerzen im Schultergelenk bei Drehbewegungen oder beim Heben des Armes können auch ein Anzeichen für Risse in der Rotatorenmanschette sein. Diese besteht aus Muskeln und Sehnen und hält den Oberarmkopf im Schultergelenk. Zugleich sorgt die Rotatorenmanschette dafür, dass sich der Arm in alle Richtungen bewegen kann – also für die Rotation des Arms sorgt. Wenn eine oder mehrere Sehnen reißen, schmerzt es in der Schulter.
Grund für solche Risse kann ein Unfall sein, meist werden Rotatorenmanschettenrupturen jedoch durch altersbedingte Verschleißerscheinungen oder entzündliche Erkrankungen der Schulter ausgelöst. Schmerzen und Bewegungseinschränkungen verstärken sich dann langsam.
Im akuten Fall wird ein Riss operiert. Degenerative Rupturen werden zunächst mit Schmerz- und Bewegungstherapie behandelt. Viele Patient:innen haben auch Schmerzen durch die Schulter-OP nach einem Rotatorenmanschettenriss. Diese verschwinden in der Regel wieder nach wenigen Tage bis Wochen. Der Genesungsprozess dauert jedoch: Erst nach sechs bis zwölf Monaten ist die Funktionsfähigkeit der Schulter wiederhergestellt.
5. Schmerzen durch eine Schleimbeutelentzündung der Schulter
Schmerzen in Oberarmen und Schultern können auch von einer Schleimbeutelentzündung, in der Fachsprache Bursitis genannt, herrühren. Im Schultergelenk gibt es mehrere dieser mit Gelenkflüssigkeit gefüllten Beutel, wobei sich die Schleimbeutel unter dem Schulterdach und unter dem Schulterblatt am häufigsten entzünden. Sie dienen als Polster zwischen Knochen, Muskeln, Sehnen und Gelenken und sorgen gleichzeitig für Beweglichkeit.
Eine Entzündung der Schulter-Schleimbeutel äußert sich zum Beispiel durch:
Stechende Schmerzen in der Schulter, meist vorn oder seitlich
Eingeschränkte Bewegungsfähigkeit
Versteiftes Schultergelenk
Starke Schmerzen beim Heben des Armes
Schmerzen in der Nacht
Die Entzündung entsteht durch mechanische Reize, ungewohnte Bewegungen oder Druck, zum Beispiel bei Überbeanspruchung oder einem überbeweglichen Schultergelenk. Sie kann auch eine Folge von Problemen mit der Rotatorenmanschette oder des Impingement-Syndroms sein. Aber auch eine rheumatoide Arthritis oder Gicht können zu einer Schleimbeutelentzündung führen.
Die Behandlung erfolgt über Ruhigstellen der Schulter, schmerzstillenden und entzündungshemmende Mitteln sowie Auflegen von kühlenden Kompressen. Hilft das nicht, kann auch eine Operation nötig sein.
6. Eine Sehnenentzündung in der Schulter verursacht Schmerzen
Auch die Sehnen in und um das Schultergelenk können sich entzünden und schmerzen. Am häufigsten sind die Supraspinatussehne zwischen Oberarm und Schulterdach, Teil der Rotatorenmanschette, und die lange Bizepssehne betroffen. Jene ist unter anderem für das Beugen des Armes im Ellenbogen gegen einen Widerstand zuständig.
Die Ursache liegt meist in Überlastung durch einseitige Bewegungen oder Sport. Eine Entzündung der langen Bizepssehne kann ebenso Folge des Impingement-Syndroms sein. Da beide Sehnen auch reißen können und dann operiert werden müssen, ist eine baldige Behandlung von Schmerzen und Entzündung mit entsprechenden Medikamenten sowie Physiotherapie angeraten.
7. Schultergelenk-Schmerzen – ist es eine Kalkschulter?
Auch bei der sogenannten Kalkschulter sind die Sehnen betroffen, insbesondere die Supraspinatussehne. Ursache dafür ist eine Minderdurchblutung der Rotatorenmanschette, sodass es zu Druck im Sehnengewebe kommt und sich Kalkablagerungen bilden. Die Folge sind Schmerzen beim Oberarmheben, viele Betroffene können auch durch die Schmerzen in Schulter und Oberarm nachts kaum schlafen.

Eine Kalkschulter entsteht in einem Prozess, in dem erst Sehnengewebe in Faserknorpel umgewandelt wird. Das Knorpelgewebe stirbt dann ab, es kommt zu Kalkablagerungen. Wenn sich dieser Kalkherde dann auflösen, sind heftige Entzündungsreaktionen die Folge.
Eine Kalkschulter wird mittels Ultraschall, Röntgenuntersuchung oder MRT diagnostiziert. Sie heilt in der Regel von selbst aus, zur Behandlung werden meist schmerz- und entzündungshemmende Medikamente, Entlastung durch das Tragen einer Orthese und Physiotherapie verordnet, auch eine Stoßwellentherapie kommt oft zum Einsatz. Bringen diese Maßnahmen keine Linderung, muss möglicherweise operiert werden.
8. Frozen shoulder: Wenn die Schulter steif wird
Wenn es neben Schmerzen in Schulter und Oberarm auch zu einer steifen Schulter kommt, lautet die Diagnose häufig „Frozen shoulder“. Was ursächlich diese Beschwerden auslöst, weiß man aktuell noch nicht. Expert:innen vermuten, dass die schmerzhafte Bewegungseinschränkung auf Verschleiß oder Abnutzung der Weichteile – etwa der Gelenkkapsel – zurückzuführen ist. Die Schultersteife kann jedoch auch Folge einer anderen Erkrankung wie Kalkschulter oder eines Rotatorenmanschettenrisses sein. Zudem scheinen gewisse Stoffwechselstörungen wie Diabetes mellitus oder Schilddrüsenerkrankungen die Erkrankung zu begünstigen.
Bei der „Frozen shoulder“ entzünden sich Gelenkschleimhaut und -kapsel. Es kommt zu Vernarbungen und Verklebungen. Die Schmerzen beginnen schleichend und werden mit der Zeit immer stärker, vor allem nachts. Kommt es dabei anfangs zum Beispiel zu Schmerzen in der rechten Schulter, sind bei vielen Patient:innen nach kurzer Zeit auch beide Schultern betroffen.
Nach vier bis sechs Monaten ist die Partie oftmals schon völlig steif. Der Heilungsprozess kann Jahre dauern, hilfreich sind entzündungshemmende Mittel sowie Physiotherapie, um die Beweglichkeit zu fördern.

9. Schmerzen in der Schulter durch Arthrose
Auch eine Arthrose kann zu Schulterschmerzen im Oberarm und im Gelenk führen. Sie ist zwar seltener als in Hüfte oder Knie, wo die Belastung deutlich stärker ist. Jedoch kann auch die schützende Knorpelschicht in der Schulter Schäden davontragen – hauptsächlich durch Überbeanspruchung bei Arbeit oder Sport sowie Fehlhaltungen.
Der Verschleiß macht sich meist jedoch erst nach Jahren bemerkbar: Reiben in der Folge die Knochen aufeinander, kommt es zum Schmerz. In der Regel helfen physiotherapeutische Maßnahmen und Übungen gut. Ist die Arthrose zu weit fortgeschritten, kann im Einzelfall jedoch auch ein künstliches Schultergelenk nötig sein.
Schmerzen linke Schulter? Achtung, Herzinfarkt
Eine ganz andere Ursache kann hinter Schmerzen in der linken Schulter stecken: Treten diese plötzlich auf, ohne dass eine Ursache zu erkennen ist, sollte man an einen Herzinfarkt denken und sich sofort in ärztliche Behandlung begeben. Vor allem wenn weitere Symptome wie
Atemnot,
Übelkeit oder ein
Engegefühl in der Brust
hinzukommen, ist Eile geboten. In diesem Fall sollte man direkt den Notruf wählen, um sofort Hilfe zu bekommen.
Schulterschmerzen: Welcher Arzt ist der richtige?
Bei Schmerzen in Schultergelenk und Oberarm ist ein Facharzt bzw. eine Fachärztin für Orthopädie die beste Anlaufstelle. Optimalerweise ist man hier auf diese Erkrankung spezialisiert und weiß, welche Untersuchungen zur richtigen Diagnose führen.
Die Expert:innen besprechen dann das weitere Vorgehen mit den Patient:innen und verschreiben entsprechende Medikamente, Physiotherapie oder andere Maßnahmen, die zum Heilungsprozess beitragen.
Schleimbeutelentzündung in der Schulter: Hausmittel gegen Schultergelenks-Schmerzen
Zur unterstützenden Behandlung von Schulterschmerzen können Hausmittel eine Hilfe sein.
Bei Verspannungen ist Wärme gut, zum Beispiel ein Kirschkernkissen, eine Wärmflasche oder auch eine Fangopackung im Bereich der Schulter.
Bei akuten Problemen, Blutergüssen oder einer Entzündung der Schulter ist Kälte als Hausmittel die erste Wahl, etwa ein Kühlpack, ein Quarkwickel oder ein Umschlag mit kaltem Wasser. Dabei darauf achten, dass das Eis nicht direkt mit der Haut in Kontakt kommt, um Erfrierungen zu vermeiden.
Bei chronischen Schulterschmerzen kann ein warmes Vollbad mit Bittersalz hilfreich sein. Das Salz wirkt entspannend, durchblutungsfördernd und schmerzlindernd auf die Schultermuskulatur.
Auch Schmerzsalben mit pflanzlichen Wirkstoffen wie Arnika, Teufelskralle oder Rosmarin können die Beschwerden lindern, dazu sollte man sich in der Apotheke beraten lassen.
Um Schulterschmerzen von vornherein zu vermeiden, sollten auf ausreichend Bewegung und eine Stärkung der gesamten Rückenmuskulatur, zum Beispiel durch Schwimmen, Yoga oder gezielte Rückenübungen, geachtet werden. Entspannungstechniken wie Autogenes Training können Schultergelenk-Schmerzen durch Verspannungen und Stress lindern oder vorbeugen.
Quellen:
Wie funktioniert die Schulter? in: gesundheitsinformation.de
Schulterschmerzen? in: gesundheitsinformation.de
Was hilft bei Schulterschmerzen? in: gesundheitsinformation.de
Guschlbauer, R. (2017). Muskulatur und Schultergelenk. Manuelle Medizin, 55(2), 84-87.
Corts, M. (2021). Differenzialdiagnostik Schulterschmerz. Deutsche Heilpraktiker-Zeitschrift, 16(05), 14-18.