Schmerzhafte Entzündungen im Hals auf sanfte Weise lindern

Sind Bakterien und Viren schuld an Scharlach oder einer Mandelentzündung, können natürliche Heilmittel den Schmerz wirkungsvoll bekämpfen.
Tut das Schlucken weh? Wächst der Hals regelrecht zu? Sind die Mandeln geschwollen und mit gelbweißlichen Stippchen belegt? Dann steht die Diagnose eindeutig fest: Mandelentzündung!
"Eine Angina tonsillaris (Halsenge) wird zunächst oft durch Viren verursacht", erklärt Frau Dr. Christel Papendick, Allgemein- und Naturheilmedizinerin aus Sprockhövel. "Ist das der Fall, kann man die Entzündung aber gut mit Naturheilmitteln behandeln."
Halsschmerzen behandeln: Je früher, desto besser
Wirksame Linderung bei ersten Schluckbeschwerden und Halsenge bringen sanfte Mittel. Naturheilkundler setzen vor allem auf die homöopathische Behandlung. Sie stärkt das Immunsystem, kurbelt gleichzeitig die Selbstheilungskräfte an.
Hohes Fieber immer ernst nehmen
Eine virale Angina ist zwar schmerzhaft und unangenehm, normalerweise aber ungefährlich. "Wenn hohes Fieber, eine hochrote Zunge oder starke Lymphknotenschwellungen auftreten, kann es sich um eine Streptokokken-Angina, aber auch um Scharlach oder Pfeiffersches Drüsenfieber handeln", weiß Dr. Papendick. "Da der Patient diese Erkankungen anhand der Symptome in der Regel nicht voneinander unterscheiden kann, sollte er unbedingt einen Arzt aufsuchen." Auch wenn sich die Beschwerden innerhalb von 48 Stunden verschlechtern gehört die Behandlung in ärztliche Hände.
Ganzheitlich heilen mit Homöopathie
Eine akute Mandelentzündung behandelt man hier mit sogenannten organotropen Mitteln. Dazu gehören zum Beispiel "Mercurius bijodatus" (Quecksilberjodid) bei dunkelrotem Hals und Gaumen sowie stark geschwollenen Mandeln und "Apis mellifica" (Honigbiene) bei Schwellung, stechenden Schmerzen und Durstlosigkeit. Alternativ gibt es auch eine Reihe gut wirkender homöopathischer Komplexmittel, die ein breiteres Wirkungsspektrum haben.
Ebenfalls effektiv: eine Behandlung mit Schüßler-Salzen. Dabei kommen nicht Pflanzen, sondern Mineralsalze in homöopathisch geringen Dosierungen zum Einsatz. Eine akute Mandelentzündung behandelt man zum Beispiel mit dem Schüßler-Salz Nr. 3 Ferrum Phosphoricum D 12 und dem Salz Nr. 4 Kalium Chloratum D 6. Die beiden Präparate werden immer zusammen eingenommen.
Bei einer chronischen Mandelentzündung wird zuerst das Salz Nr. 11 Silicea D 6 über einen Zeitraum von sechs Wochen und anschließend in der Potenz D 12 über weitere sechs Wochen eingenommen. Dosierung: Dreimal täglich ein bis zwei Milchzuckertabletten im Mund zergehen lassen.
Pflanzliche Antibiotika
Wirkungsvoll sind auch pflanzliche Antibiotika. Hier haben sich Tabletten aus Kapuzinerkressenkraut und Meerrettichwurzel (Apotheke) bewährt. Die darin enthaltenen Senföle wirken antibakteriell und regen die Abwehrkräfte an. Sie werden über Niere und Lunge wieder ausgeschieden und bringen daher, anders als die "normalen Antibiotika", nicht die Darmflora durcheinander.
Antibakterielle Eigenschaften besitzen auch Salbei, Kamille und Arnika. Salbei-Sud lässt die Schleimhäute abschwellen und erleichtert das Schlucken: Dazu eine Handvoll Salbeiblätter waschen, mit zwei Tassen Wasser aufkochen, zehn Minuten köcheln lassen und noch warm damit gurgeln. Auch ein Tee aus Kamille, Arnika und Salbei (fünf Minuten ziehen lassen) eignet sich zum Spülen. Eine Gurgellösung mit Myrrhe angereichert wirkt schmerzstillend und entzündungshemmend.
Nicht vergessen: Omas Halswickel
Kühlende Halswickel lindern den Schmerz. Dazu ein Tuch mit Salzwasser tränken und anlegen. Oder zimmerwarmen Quark auf ein dünnes Baumwolltuch fünf Millimeter auftragen, um den Hals legen, Schal darüberziehen. Auch Zitronenwickel kühlen: Dazu eine gewaschene Zitrone in Scheiben schneiden, in ein dünnes Tuch einwickeln, anlegen.
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