Schleimbeutelentzündung (Bursitis)

Schleimbeutel sind elastische, mit Flüssigkeit gefüllte Säckchen zwischen den Gelenken und den sie umgebenden Muskeln und Sehnen. Sie funktionieren als Druckverteiler, die es Muskeln und Sehnen erleichtern, über die knöchernen Strukturen der Gelenke zu gleiten. Durch Überbelastung der Gelenke, Verletzungen oder infolge bestimmter Erkrankungen kann sich ein Schleimbeutel entzünden. Dabei lagert der Schleimbeutel mehr Flüssigkeit ein. Das betroffene Gelenk ist stark geschwollen, gerötet und schmerzt.

Was ist ein Schleimbeutel, und wie kommt es zu einer Schleimbeutelentzündung?

Schleimbeutel sind kleine, mit Gelenkflüssigkeit gefüllte Säckchen aus Bindegewebe. Sie kommen überall dort vor, wo Gelenke und Knochenvorsprünge direkt unter der Haut liegen und wo sich bei Bewegungen verschiedene Gewebeschichten gegeneinander verschieben müssen. Ihre Aufgabe besteht darin, das umgebende Weichgewebe wie ein Puffer vor der starken mechanischen Belastung und vor Verletzungen zu schützen. Besonders wichtig sind die Schleimbeutel in den großen Gelenken wie Schulter-, Ellenbogen- und Kniegelenk. Hier schützen sie Haut, Muskeln, Sehnen und Bänder vor Druck und Reibung.

Schleimbeutel sind täglich großen Belastungen ausgesetzt: Menschen, die einer Bürotätigkeit nachgehen, stützen sich zum Beispiel häufig über Stunden hinweg mit ihren Ellenbogen auf der harten Tischplatte auf. Sportler belasten ihre Knie beim Laufen sehr stark, ebenso wie Menschen, die beispielsweise als Fliesenleger oder Raumpfleger tätig sind und häufig auf dem Boden knien. Und auch die Schultergelenke sind bei vielen alltäglichen Tätigkeiten im Dauereinsatz, zum Beispiel bei Tragen, Heben oder Fensterputzen. In manchen Fällen bleibt das nicht ohne Folgen.

Schleimbeutel sind überall dort vorhanden, wo Knochen direkt unter der Haut liegen
Schleimbeutel sind überall dort vorhanden, wo Knochen oder Knochenvorsprünge direkt unter der Haut liegen, zum Beispiel in den verschiedenen Gelenken Foto: Fotolia

Zwar hält ein Schleimbeutel einigen Belastungen stand, aber für eine über Stunden anhaltende Dauerbelastung ist er nicht ausgelegt. Wird der Schleimbeutel durch andauernde Überbeanspruchung – zum Beispiel durch ständigen Druck beim stundenlangen Knien auf dem Boden – zu stark gereizt, kann sich der Schleimbeutel entzünden. Es sammelt sich vermehrt Flüssigkeit im Schleimbeutel an. Das betroffene Gelenk schwillt stark an und ist stark gerötet und druckempfindlich. Der medizinische Fachausdruck für die Schleimbeutelentzündung lautet „Bursitis“.

Besonders häufig kommen Schleimbeutelentzündungen am Ellenbogen und an den Knien vor, aber auch die Schleimbeutel im Bereich der Schulter- und Hüftgelenke können sich entzünden. Die Entzündung tritt zunächst plötzlich (akut) auf und heilt bei richtiger Behandlung und Ruhigstellung des erkrankten Körperteils nach einigen Wochen wieder ab. Unterbestimmten Umständen kann die Entzündung allerdings chronisch werden und immer wiederkehren, vor allem dann, wenn die Ursache für die Schleimbeutelentzündung bestehen bleibt. Das kann zum Beispiel bei beruflich belasteten Menschen oder bei Menschen, die sehr intensiv Sport treiben, der Fall sein.