Schleim in der Lunge: Welche Krankheiten dahinterstecken können
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Schleim in der Lunge zu lösen. Neben Medikamenten können viele weitere Maßnahmen dabei helfen, die Lunge von Schleim zu befreien.
Für das Abspielen des Videos nutzen wir den JW Player der Firma Longtail Ad Solutions, Inc.. Weitere Informationen zum JW Player findest Du in unserer Datenschutzerklärung.
Bevor wir das Video anzeigen, benötigen wir Deine Einwilligung. Die Einwilligung kannst Du jederzeit widerrufen, z.B. in unserem Datenschutzmanager.
Weitere Informationen dazu in unserer Datenschutzerklärung.
Schleim in der Lunge kann sehr hartnäckig sein. Um ihn zu lösen, können Betroffene auf Medikamente zurückgreifen oder alternative Methoden ausprobieren. Atemübungen und Inhalationen beispielsweise versprechen Erfolg, um selbst zähen Schleim in der Lunge zu lockern.
Schleim in der Lunge: Welche Symptome treten auf?
Befindet sich Schleim in der Lunge, nehmen Betroffene meist Geräusche beim Atmen wahr. Hinzu kommt in der Regel ein unangenehmer Husten, durch den der Körper versucht, den Schleim in der Lunge zu lösen und beispielsweise Krankheitserreger oder Fremdkörper abzutransportieren.
Je nachdem, welche Ursache Schleim in der Lunge hat, können zusätzliche Symptome hinzukommen: Bei der chronisch obstruktiven Lungenkrankheit (COPD) beispielsweise ist das Lungengewebe dauerhaft geschädigt. Der Schleim in der Lunge ist in der Regel zäh und verengt die Atemwege. Betroffene haben das Gefühl, als würden sie durch einen Strohhalm atmen.
Wie kommt es zu einer verschleimten Lunge?
Zunächst einmal ist Schleim in der Lunge eine normale und wichtige Reaktion des Körpers auf Krankheitserreger oder Fremdkörper wie Staub. Die Becherzellen in den Bronchien produzieren Schleim, der die Erreger abfängt und – meist durch Husten – aus der Lunge befördert. Zusätzlich entzündet sich die Schleimhaut der Bronchien und schwillt an, weil der Körper die Abwehrzellen mobilisiert.
Schwellung und Schleim sind also eine natürliche Abwehrreaktion, die für Betroffene allerdings äußerst unangenehm sein können: Die Atemwege verengen sich und das Atmen fällt schwer.
Schleim in der Lunge: Welche Ursachen gibt es?
Eine Verschleimung der Lunge kann ganz unterschiedliche Ursachen haben. Sind die Beschwerden akut und gehen mit Symptomen wie Halsschmerzen, Husten, Schnupfen und Gliederschmerzen einher, handelt es sich vermutlich um eine banale Erkältung (grippaler Infekt).
Heilt sie wieder ab, löst sich normalerweise nach rund drei Wochen auch der letzte Schleim aus der Lunge. Kommt zu diesen Symptomen jedoch Fieber hinzu, kann auch eine Lungenentzündung oder eine Bronchitis, also eine Entzündung der Bronchien, als Krankheit hinter dem Schleim in der Lunge stecken. Dann ist ein Arztbesuch ratsam.
Schleim in der Lunge kann sich aber auch ohne eine Erkältung bilden und chronisch verlaufen. Dann steckt möglicherweise eine der folgenden Lungenerkrankungen dahinter:
Schleim in der Lunge durch Krankheit: COPD als Ursache
Die chronisch obstruktive Lungenkrankheit COPD entwickelt sich schleichend mit Husten (besonders am Morgen) mit Auswurf und auffälligen Atemgeräuschen. Im späteren Verlauf kommt Atemnot hinzu. Der Schleim aus der Lunge ist meist weiß oder bräunlich, er kann gelblich sein, wenn eine bakterielle Infektion hinzukommt.
Zu den größten Risikofaktoren gehört Rauchen und das Einatmen von Schadstoffen über einen langen Zeitraum. Es gibt auch eine Variante, die durch eine seltene Erbkrankheit verursacht wird (Alpha-1-Antitrypsin-Mangel). Die Basistherapie besteht aus Medikamenten, die die Atemwege erweitern.
Zäher Schleim in der Lunge ohne Erkältung: Hinweis auf Mukoviszidose
Bei der sogenannten Mukoviszidose handelt es sich um eine angeborene Störung des Stoffwechsels. Sie zeigt sich über verschiedene Symptome, die mehrere Organe betreffen können. Besonders stark wird jedoch die Lunge in Mitleidenschaft gezogen, die einen zähen Schleim bildet, was wiederum chronischen Husten und immer wiederkehrende Atemwegsinfektionen zur Folge hat.
Ist die Krankheit fortgeschritten, wird das Lungengewebe zerstört. Die Folgen: Atemnot und Sauerstoffmangel. Neben der Einnahme von Medikamenten ist die Inhalationstherapie ein wichtiger Behandlungsschritt, um Schleim aus der Lunge zu lösen.
Seltene Ursache für Schleim in der Lunge: Primäre Ciliäre Dyskinesie (PCD)
Die sogenannte Primäre Ciliäre Dyskinesie (PCD) ist angeboren und sehr selten. Bei dieser Krankheit bewegen sich die Flimmerhärchen auf allen Schleimhäuten nicht richtig. Besonders häufig sind die Flimmerhärchen in den Atemwegen betroffen. Das ist ein weitreichender Defekt, da sich die Lunge dadurch nicht selbstständig reinigen kann. Der Schleim verbleibt somit in den Atemwegen.
Typische Symptome sind wiederkehrende Atemwegsinfekte. In der Therapie geht es darum, unter anderem durch Physiotherapie und Maßnahmen, die den Schleim verflüssigen und abtransportieren sollen, die Atemwege so frei wie möglich zu halten.
Verschleimte Lunge durch eine chronische Bronchitis
Bei der sogenannten chronischen Bronchitis sind die Bronchien dauerhaft entzündet. Dabei gilt die Erkrankung als chronisch, wenn Husten und Auswurf zwei Jahre in Folge an mindestens drei Monaten im Jahr durchgehend auftreten. Typische Symptome sind morgendliches Husten und der Auswurf von zähem Schleim aus der Lunge.
Rauchen ist der größte Risikofaktor, an einer chronischen Bronchitis zu erkranken. Bleibt sie unbehandelt, kann sich daraus ein sogenanntes Lungenemphysem entwickeln, bei dem die für die Atmung wichtigen Lungenbläschen teilweise zerstört werden. Falls bereits andere Lungenerkrankungen bestehen, erhöht sich das Risiko für eine chronische Bronchitis.
Für die Behandlung ist es wichtig, auslösende Faktoren wie Rauchen und andere Belastungen für die Lunge zu vermeiden, etwa das Einatmen von Schadstoffen. Nach Bedarf werden zudem Medikamente eingesetzt, die den Schleim lösen, seine Produktion verringern, eine abschwellende Wirkung auf die Schleimhaut haben oder gegen Entzündungsprozesse helfen.
Asthma bronchiale ist häufig mit Schleim in der Lunge verbunden
Bei Asthmatiker:innen sind die Atemwege dauerhaft entzündet und reagieren sehr empfindlich auf äußere Reize. Das kann auch zu zähem Schleim in der Lunge führen. Es ist sehr unterschiedlich, wie stark die Beschwerden ausgeprägt sind. Bei vielen Betroffenen wird das Asthma durch äußere Faktoren schlimmer, etwa Stress oder körperliche Belastung.
Beim allergisch bedingten Asthma führen bestimmte Auslöser (Allergene) dazu, dass die Beschwerden zunehmen. Vor allem unter Pollen und Hausstaubmilben leiden viele Allergiker. Für die Behandlung werden unter anderem entzündungshemmende Medikamente eingesetzt sowie Wirkstoffe, die zu einer Erweiterung der Bronchien führen.
Schleim in der Lunge: Wie lange dauert die Genesung?
Bei einer akuten Erkältung sollte der Schleim auf der Lunge nach spätestens drei bis vier Wochen verschwunden sein. Bleibt der Schleim über einen längeren Zeitraum oder bildet sich immer wieder, handelt es sich vermutlich um eine chronische Lungenerkrankung mit wiederkehrenden Infekten. Ein chronisches Krankheitsbild gehört unbedingt in ärztliche Behandlung. Betroffene sollten nicht zögern, einen Arzttermin zu vereinbaren.
Schleim in der Lunge lösen – so geht’s
Der Abtransport von Schleim aus der Lunge geschieht normalerweise durch Husten. Durch verschiedene Hausmittel kann das Sekret gelockert und noch schneller aus dem Körper befördert werden:
Trinken: Im ersten Schritt ist es wichtig, regelmäßig Wasser oder Kräutertee zu trinken, mindestens anderthalb Liter pro Tag. Unter den Kräutertees gelten zum Beispiel Salbei, Eukalyptus und Minze als Schleimlöser. Das Trinken trägt dazu bei, dass sich der Schleim verflüssigen kann und sich leichter aus der Lunge löst. Außerdem kann eine Hustenattacke durch einige Schlucke Wasser abgemildert oder sogar verhindert werden.
Inhalationen: Ideal ist eine tägliche Inhalation mit Kochsalzlösung (neun Gramm Salz auf einen Liter Wasser). Sie befeuchtet die Atemwege und lockert den Schleim in den Bronchien. Sie sollten dafür allerdings einen Vernebler (Diffuser) aus der Apotheke verwenden, damit der Dampf tief genug in die Atemwege vordringt.
Vibration des Brustkorbs: Das ist eine gute Methode, um den Schleim in Bewegung zu setzen. Dabei werden die Hände auf den Brustkorb gelegt, wo der Schleim zu spüren ist. Mit dem Ausatmen trommeln die Hände leicht, sodass sich der Schleim durch das Ruckeln leichter lösen lässt.
Atemtherapie: In einer physiotherapeutischen Atemtherapie lernen Betroffene unter Anleitung effektiv und schonend abzuhusten, sie stärken die Atemmuskulatur, steigern die Beweglichkeit des Brustkorbs und verbessern ihre Atmung. Das trägt insgesamt dazu bei, Schleim in der Lunge besser zu lösen.
Quellen:
Mukoviszidose & COPD, in: Deutsches Zentrum für Lungenforschung
COPD, in: www.lunge-zuerich.ch
Primäre Ciliäre Dyskinesie, in: www.medizin.uni-muenster.de Was bedeutet PCD?, in: www.kartagener-syndrom.org
Chronisch-obstruktive Bronchitis, in: lungenaerzte-im-netz.de
Alpha-1-Antitrypsin-Mangel, in: lungeninformationsdienst.de
Asthma, in: Deutscher Allergie- und Asthmabund
Husten, in: msdmanuals.com