Schlafstörung

Trotz Müdigkeit findet man keinen Schlaf, wacht viel zu früh am Morgen wieder auf, wälzt sich nachts im Bett herum – jeder, der solche Situationen schon einmal erlebt hat, weiß, wie belastend eine Schlafstörung sein kann. Die Ursachen der Schlaflosigkeit sind dabei so zahlreich wie verschieden.

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Was ist eine Schlafstörung?

Die meisten Menschen hatten schon einmal Probleme mit dem Ein- oder Durchschlafen. Oft sind es aufregende Erlebnisse am Tag oder bevorstehende Ereignisse, die uns vom Schlafen abhalten. Treten Schlafprobleme nur vereinzelt oder kurzfristig auf, besteht normalerweise kein Grund zur Sorge. Dauern sie jedoch über einen längeren Zeitraum an, handelt es sich um eine Schlafstörung, die Ärzte auch als „Insomnie“ oder „nicht erholsamen Schlaf“ bezeichnen.

Kinder und Erwachsene gleichermaßen betroffen

Wer dauerhaft Probleme mit dem Schlafen hat, ist durchaus nicht allein: Fachleute schätzen, dass zwischen 10 und 20 Prozent der Bevölkerung in den Industriestaaten unter einer Schlafstörung leiden. Sowohl Erwachsene als auch Kinder sind von diesem Problem betroffen. Die Schlaflosigkeit wird dann als krankhafte Störung eingestuft, wenn der Betroffene unter der ständigen Müdigkeit leidet und dies auch im beruflichen und sozialen Umfeld Probleme mit sich bringt.

So erkennen Sie eine Schlafstörung

Mal eine Nacht nicht gut oder gar nicht zu schlafen, ist in der Regel kein Problem. Zwar spürt man die Folgen wie Müdigkeit, Erschöpfung und Dünnhäutigkeit gleich am nächsten Tag, aber gesundheitlich schädlich ist das noch nicht. Als Orientierung, wann man mit einer Schlafstörung zum Arzt gehen sollte, dient die sogenannte Dreierregel: Wer öfter als dreimal pro Woche mehr als drei Stunden pro Nacht wach liegt, und das länger als drei Wochen, sollte sich von einem Schlafmediziner untersuchen lassen.

Zwei Arten von Schlafstörung

Grundsätzlich unterscheidet man zwischen Ein- oder Durchschlafstörungen, die aufgrund der kurzen Schlafzeit zu einer ungenügenden Erholung führen, und dem „nicht erholsamen Schlaf“ trotz ausreichend langer Schlafzeit.

Schnarchen als Ursache

Neben Ein- oder Durchschlafstörungen kann auch krankhaftes Schnarchen zu Schlafstörungen führen. Und nicht nur das. Laut Schlafexperte Dr. Tillmann Müller wird sogar die Lebenserwartung verkürzt, je stärker ein krankhaftes Schnarchen ausgeprägt ist. "Bildlich gesprochen: Wenn Sie über mehrere Monate und Jahre jede Nacht zehnmal pro Stunde oder mehr für jeweils 10-30 Sekunden im Schlaf gewürgt würden und keine Luft bekämen, dann liegt es auf der Hand, dass Ihr Körper in einen Daueralarmstress umschaltet. Erste Anzeichen dafür sind neben der Tagesschläfrigkeit ein zunehmender Bluthochdruck und eine insgesamt verminderte Leistungsfähigkeit und Gesamtbefindlichkeit. Konkret heißt das: Wenn jemand das 50. Lebensjahr überschritten hat und jede Nacht mehr als 20 Atemaussetzer pro Stunde hat, liegt die Wahrscheinlichkeit, dass er seinen 60. Geburtstag feiert, nur bei 50 Prozent. Häufige Todesursachen sind dann der durch den Dauerstress verursachte Herzinfarkt oder Schlaganfall.

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Dr. Tillmann Müller
Experte Dr. Tillmann Müller: "Ist ein krankhaftes Schnarchen stark ausgeprägt, wird sogar die Lebenserwartung verkürzt." Foto: privat

Schlafstörungen: Neueste Studien

Wenn „die Gesundheit“ den technischen Zustand des Körpers beschreibt, dann ist Schlaf das unverzichtbare Hauptwerkzeug zur täglichen Instandhaltung seiner Funktionen. Schlaf ist nicht einfach nur gesund, vielmehr „machen uns Schlafstörungen und Schlafmangel krank“, erklärt Professor Jürgen Zulley von der Universität Regensburg. Ein Grund: Das Immunsystem arbeitet hauptsächlich nachts. Damit wir ausreichend schlafen, sendet es sogar bestimmte Botenstoffe, die müde machen. Im Schlaf ist die Körperabwehr um ein Vielfaches effektiver. Eine Wundheilung oder die Ausschüttung von Wachstumshormonen findet nur während der Tiefschlafphase statt. Und umgekehrt steigt die Gefahr, sich einen Infekt einzuhandeln um das Dreifache, wenn man unter Schlafstörungen leidet und nicht ausreichend geschlafen hat.

Forscher der Johns Hopkins University School of Medicine haben zudem festgestellt, dass sogar unsere Laune stark von Schlafunterbrechungen beeinflusst wird. Wachen wir mehrfach in der Nacht auf, ist unsere Laune deutlich schlechter, als wenn wir nur wenige Stunden, dafür aber durchgehend geschlafen hätten. Alles zu der Studie haben wir für Sie im Artikel "Schlafunterbrechungen: Schlimmer als Schlafmangel" zusammengefasst.