Rückbildung nach Kaiserschnitt: Ab wann ist es möglich?
Die Rückbildung nach einem Kaiserschnitt unterscheidet sich von der Rückbildung nach einer natürlichen Geburt. Das gilt gerade für die erste Zeit, in der der Körper sich erst von der Operation erholen und die Wunde heilen muss.

Für viele frisch gebackene Mütter hat es eine hohe Priorität, den Körper wieder in den Zustand zu bringen, in dem er vor Schwangerschaft war – jedoch kann die Rückbildung nach dem Kaierschnitt nicht sofort in Angriff genommen werden . Denn sie unterscheidet sich in vielen Aspekten von der Rückbildung nach einer natürlichen Geburt, mit der Frauen nur einige Tage warten müssen.
Ab wann kann die Rückbildung nach einem Kaiserschnitt erfolgen?
In Deutschland bringen etwa 30 Prozent der Frauen ihre Kinder durch einen Kaiserschnitt zur Welt. Sie leiden im Wochenbett auch unter Schmerzen der Operationsnarbe. Nach einem Kaiserschnitt muss sich der Körper also erst von der Operation erholen, die Wunde muss heilen. Rückbildungsgymnastik nach einem Kaiserschnitt sollte daher nach Empfehlung des Berufsverbands der Frauenärzte nicht vor Ablauf von vier bis sechs Wochen nach der Entbindung beginnen. Nach einer natürlichen Geburt dagegen können Frauen oft schon wenige Tage später mit den Übungen starten.
Körperliche Belastungen, insbesondere der Bauchmuskulatur, sind in den ersten Wochen nach dem Kaiserschnitt tabu. Eine weitere Besonderheit ist, dass die Gebärmutter sich langsamer zurückbildet als nach einer natürlichen Geburt. Außerdem ist der Wochenfluss zwar etwas geringer, dafür hält er aber etwas länger an. Bei der Beantwortung der Frage, ob der Körper bereit ist für einen Kurs zur Rückbildungsgymnastik, helfen Hebammen und Ärzte. Auch kann der Arzt nach einem Kaiserschnitt Physiotherapie verschreiben. Dies kann eine sinnvolle Ergänzung sein, um schnell wieder schmerzfrei zu sein.
Was bringt Rückbildungsgymnastik nach einem Kaiserschnitt?
Gezielte Übungen in speziellen Kursen zur Rückbildungsgymnastik helfen dem Körper dabei, sich nach der Geburt zu regenerieren. So müssen Gebärmutter und Organe wieder an ihren ursprünglichen Platz zurück – auch wenn sich die Organe bei einer Entbindung per Kaiserschnitt nicht so stark absenken wie bei einer vaginalen Geburt.
Außerdem muss der Bauch schrumpfen, die Bauchmuskulatur sich wieder zusammenziehen. Die Beckenbodenmuskulatur hat zwar im Vergleich zur vaginalen Geburt nicht so sehr gelitten, ist nach der Schwangerschaft aber ebenfalls beeinträchtigt.
Auch nach einem Kaiserschnitt können daher Beckenbodenprobleme auftreten. Deshalb sind Übungen für die Beckenbodenmuskulatur als Rückbildung auch nach einem Kaiserschnitt sinnvoll. Dasselbe gilt für Übungen für die Bauchmuskulatur. Dabei sollte die Kursleiterin die Übungen an die Situation nach dem Kaiserschnitt anpassen und besondere Rücksicht auf den Zustand der Narbe nehmen.
Bei allen Übungen gilt: Auf den Körper zu hören, ist wichtig. Schmerzen sind ein Alarmzeichen. Sie treten bei Überlastung auf, um den Körper zu schützen. Die Rückbildung nach einem Kaiserschnitt sollte man in dem Fall sofort aussetzen.
Quellen:
Henscher, Ulla; Hüter-Becker, Antje (2012): Physiotherapie in der Gynäkologie: physiolehrbuch Praxis, Stuttgart: Thieme
Kaiserschnitt, in: Frauenärzte im Netz
Wochenbett und Rückbildung, in: Frauenärzte im Netz
Physiotherapie nach Kaiserschnitt, in: Deutsche Hebammen Zeitschrift