Pfefferminzöl bei Reizdarm: Wirkung und Dosierung
Pfefferminzöl bei Reizdarm kann wohltuend für Betroffene sein. Welche Wirkung das ätherische Öl auf den Magen-Darm-Trakt hat und wie Sie das Naturmittel richtig anwenden.

Pfefferminze ist nicht nur als Geschmacksgeber für Tees, Süßigkeiten und Zahnpasta bekannt – sie ist auch eine beliebte Heilpflanze. Bewährt hat sich Pfefferminzöl bei Reizdarm. Für die therapeutische Anwendung werden die getrockneten Pfefferminzblätter sowie das aus den Blättern durch Wasserdampf-Destillation gewonnene Pfefferminzöl genutzt.
Pfefferminzöl bei Reizdarm lindert Bauchschmerzen und Blähungen
In einem Review von 2014 werteten Wissenschaftler:innen insgesamt 43 Studien aus, die die Wirksamkeit von Pfefferminzöl beim Reizdarmsyndrom untersucht hatten. Die Ergebnisse zeigen, dass die ätherischen Öle der Pfefferminze die Beschwerden sehr gut lindern können. Dafür verantwortlich ist in erster Linie der Bestandteil Menthol.
Die weiße kristalline Substanz sorgt dafür, dass das Einströmen von Kalzium in die Muskelzellen verringert wird. Dadurch entspannt sich die verkrampfte Darm-Muskulatur und die Bauchschmerzen verringern sich. Reizdarm mit Durchfall, Blähungen und Verstopfung bessert sich zudem maßgeblich.

Pfefferminzöl bei Reizdarm: Wirkeintritt und Dosierung
Bei der Therapie des Reizdarmsyndroms mit Pfefferminzöl tritt eine Besserung der Symptome in den ersten zwei Behandlungswochen ein. Das Pfefferminzöl sollte dafür in magenhaftresistenten Kapseln verabreicht werden. Dosierung: 3-mal täglich je 1 Kapsel. Der Vorteil: Die Kapseln sind magensaftresistent. Dadurch entfaltet sich die ganze Wirkung des Pfefferminzöls gezielt im Darm, wo die Beschwerden auch entstehen.
In der Apotheke gibt es Kombipräparate mit Pfefferminz- und Kümmelöl. Dieses Duo bietet doppelte Kraft im Kampf gegen Reizdarm-Beschwerden. Tipp: Auch warme Kümmel-Öl-Umschläge sind wohltuend bei Krämpfen.
Pfefferminzöl bei Reizdarm: Nebenwirkungen und was Sie beachten sollten
In seltenen Fällen können bei Pfefferminz-Arzneimitteln Nebenwirkungen wie Sodbrennen, Übelkeit, Atemnot und Hautausschlag auftreten.
Pfefferminzöl darf nicht bei einer Gallenblasenentzündung, bei einem Verschluss der Gallenwege sowie bei starken Leberschäden angewendet werden. Auch bei Babys, Kleinkindern und Menschen mit Asthma ist von diesem ätherischen Öl abzuraten. Statt Pfefferminzöl bei Reizdarm gibt es aber noch viele andere sanfte Mittel gegen Reizdarm, um den nervösen Darm zu beruhigen.
Quelle:
Trinkley, K. E., & Nahata, M. C. (2014). Medication management of irritable bowel syndrome. Digestion, 89(4), 253-267.