Ohrloch entzündet: Hausmittel und Tipps zur Selbstbehandlung

Es kann schnell passieren, dass sich das Ohrloch entzündet. Besonders bei frisch gestochenen Ohrlöchern ist das Risiko groß. Manche Menschen haben immer wieder damit zu kämpfen. Woran liegt das? Und was kann man tun, um die Entzündung schnell loszuwerden?

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Man fasst sich in Gedanken mit ungewaschenen Händen ans Ohr oder zieht die falschen Ohrringe an – und schon ist es passiert: Das Ohrloch entzündet sich. Das kann mit unangenehmen Beschwerden einhergehen. Das Ohrloch pocht und schmerzt, es ist gerötet und vielleicht sogar angeschwollen. Die gute Nachricht: In der Regel ist die Entzündung harmlos. Und mit den richtigen Mitteln heilt sie auch schnell wieder ab.

Ohrloch entzündet: Das sind die Ursachen

Dass sich ein Ohrloch entzündet, kommt häufig vor, da es sich um eine empfindliche Stelle handelt. Meistens geht die Entzündung auf eine der folgenden Ursachen zurück:

  • Bakterielle Infektion

  • Materialunverträglichkeit – vor allem Schmuck aus Nickel löst Entzündungen aus

  • Unprofessionelles Stechen des Ohrlochs

  • Hautreizungen durch schwere Ohrringe

  • Verletzungen

  • Falsche Pflege

Ohrloch entzündet sich immer wieder oder nach Jahren

Das Risiko einer Entzündung ist besonders bei frisch gestochenen Ohrlöchern hoch, was jedoch nicht heißt, dass ältere Ohrlöcher verschont bleiben. Manche Menschen haben immer wieder damit zu kämpfen. Meistens liegt das an einer Materialunverträglichkeit oder mangelnder Pflege des Ohrlochs.

Eine bakterielle Infektion kann schnell entstehen, wenn man sich oft ans Ohr fasst oder die Ohrringe nicht regelmäßig reinigt. Auch Handy und Kissenbezüge können Bakterienschleudern sein.

Entzündet sich das Ohrloch nach Jahren zum ersten Mal, ist hingegen eine Nickelallergie wahrscheinlich – diese kann jederzeit auftreten, selbst wenn man zuvor jahrelang nicht allergisch auf Nickel reagiert hat. Wer sich unsicher ist, sollte einen Allergietest beim Hautarzt machen.

Ohrloch entzündet – was tun? Tipps und Hausmittel zur Selbstbehandlung

Das erste, was Sie tun sollten, wenn ihr Ohrloch entzündet ist: Nehmen Sie den Ohrring raus. Das gilt jedoch nicht in jedem Fall. Denn bei frisch gestochenen Ohrlöchern können Gesundheitsstecker die Heilung beschleunigen. Wird der Stecker zu früh rausgezogen, steigt sogar das Risiko einer bakteriellen Infektion.

Damit die Entzündung schnell abheilt, sollten Sie sie mehrmals täglich mit desinfizierenden und antibakteriellen Mitteln behandeln. In der Apotheke sind spezielle Antiseptika erhältlich, die die Keimzahl in der Wunde reduzieren. Alternativ können Sie auch zu ebenso wirksamen Hausmitteln greifen:

  • Wenn Sie die Entzündung schnell loswerden möchten, sollten Sie auf Zinksalbe setzen, da sie die Wundheilung beschleunigt. Die Zinksalbe wird abends großzügig auf das entzündete Ohrloch aufgetragen, damit sie über Nacht einwirken kann. Die Rückstände werden dann am Morgen mit einem feuchten Tuch entfernt. Das kann so lange wiederholt werden, bis die Entzündung abgeklungen ist.

  • Kamille wirkt entzündungshemmend und antibakteriell und ist daher für die Behandlung eines entzündeten Ohrlochs geeignet. Einfach einen Esslöffel frische Kamillenblätter aufkochen, 10 Minuten ziehen lassen und anschließend abseihen. Sobald der Tee abgekühlt ist, ein Wattepad darin tränken und jede halbe Stunde auf das Ohrloch tupfen.

  • Auch Teebaumöl hat entzündungshemmende und antibakterielle Eigenschaften; noch dazu ist es antiseptisch. Einige Tropfen Teebaumöl auf ein Wattepad geben und mehrmals täglich vorsichtig auf die Entzündung verreiben.

  • Ein bewährtes Hausmittel gegen Entzündungen ist Salzwasser. Es fördert die Wundheilung und hat eine desinfizierende Wirkung. Einen halben Teelöffel Salz in 200 ml stilles Wasser einrühren, bis sich das Salz aufgelöst hat. Danach ein Wattepad in die Lösung tränken und für 10 Minuten auf das Ohrloch legen.

Entzündetes Ohrloch: Eiter, Knubbel oder starke Schmerzen? Ab zum Arzt!

Ein entzündetes Ohrloch können Sie in der Regel mit den richtigen Mitteln selbst behandeln, solange Sie keine weiteren Beschwerden haben. Anders ist es, wenn Sie starke Schmerzen haben, aus dem Ohrloch Eiter austritt oder ein Knubbel entsteht – dann könnte es sich um ein Abszess handeln, das ärztlich behandelt werden muss.

Bei Fieber und geschwollenen Lymphknoten sollten Sie nicht warten und umgehend einen Arzt aufsuchen, da dies Anzeichen dafür sind, dass die Bakterien in die Blutbahn gelangt sind. Ein Warnzeichen sollte es auch sein, wenn die Entzündung nicht abheilt. Spätestens nach einer Woche sollten die Beschwerden abgeklungen sein.

Entzündung im Ohrloch vorbeugen: So geht’s

Wer immer wieder von Entzündungen im Ohrloch geplagt wird, sollte einige Maßnahmen zur Vorbeugung ergreifen:

  • Wenn Sie die Stecker wechseln, sollten Sie vorher ihre Hände gründlich waschen.

  • Ohrringe sollten regelmäßig gereinigt werden, besonders jene, die schon länger nicht getragen wurden.

  • Desinfizieren Sie Ihr Handy täglich und wechseln Sie die Kissenbezüge mindestens einmal die Woche.

  • Tragen Sie Ohrringe aus Silber, Gold oder Titan, um das Risiko einer allergischen Reaktion zu reduzieren.

Bei einem frisch gestochenen Ohrloch sollten Sie zusätzlich auf folgende Punkte achten, um das Risiko einer Entzündung zu reduzieren:

  • Der erste Stecker sollte aus nickelfreiem Material bestehen, wie z.B. Gold, Silber oder Titan. So können Sie allergische Reaktionen vermeiden.

  • Lassen Sie den Stecker vier bis sechs Wochen im Ohrloch und desinfizieren Sie ihn täglich.

  • Bis die Wunde verheilt ist – das kann vier bis sechs Wochen dauern – sollten Sie auf Schwimmen verzichten. Andernfalls kommt es leicht dazu, dass sich das Ohrloch entzündet, da Bakterien im Wasser leicht in die Wunde gelangen können.