Noch vor der Schwangerschaft: Das schützt Ihr Baby

Bluthochdruck erhöht das Risiko einer Schwangerschaft. Häufig lässt sich der Blutdruck auch ohne Medikamente senken – beispielsweise mit Tomatensaft
Bluthochdruck vor der Schwangerschaft erhöht das Risiko einer Fehlgeburt. Eine gute Naturarznei für einen gesunden Blutdruck ist Tomatensaft Foto: iStock/amizadon

Forscher haben einen neuen Faktor identifiziert, der das Risiko für Fehlgeburten erhöht. Doch es gibt natürliche Mittel um vorzubeugen – schon vor der Schwangerschaft.

Bluthochdruck vor der Schwangerschaft erhöht das Risiko für eine Fehlgeburt – das haben US-Forscher in einer aktuellen Studie herausgefunden. Demnach steigt die Wahrscheinlichkeit einer Fehlgeburt um 18 Prozent je 10 mmHg-Anstieg des diastolischen Blutdrucks (gemessen beim Erschlaffen des Herzmuskels).

Da es sich um eine Beobachtungsstudie handelt und Ursache und Wirkung nicht untersucht wurden, können die Forscher nicht beweisen, dass der Bluthochdruck tatsächlich die Fehlgeburten auslöst. Sie vermuten jedoch, dass durch den erhöhten Druck entstandene Schäden an den Blutgefäßen dazu führen, dass die Plazenta nicht ausreichend mit Blut versorgt werden kann.

Blutdruck messen – welche Werte sind normal?

Bei der Blutdruckmessung zu Hause gelten andere Richtwerte als beim Arzt, da in der vertrauten Umgebung der sogenannte „Weißkitteleffekt“ wegfällt (in der Arztpraxis fällt der Blutdruckwert häufig höher aus, weil der Patient aufgeregt ist). Während beim Arzt Werte ab 140/90 als Bluthochdruck gelten, lauten die Richtwerte für die Messung zu Hause 135/85.

Um genaue Werte zu erhalten, müssen einige Faktoren bei der Messung beachtet werden:

  • Achten Sie darauf, dass die Manschette richtig passt. Lassen Sie sich dazu von einem Apotheker oder Arzt beraten
  • Messen Sie möglichst immer zur gleichen Tageszeit
  • der Blutdruck sollte nicht nur an einem, sondern an beiden Armen gemessen werden. Der höhere Wert zählt.
  • der Arm sollte locker in Herzhöhe abgelegt werden, um die Werte nicht zu verfälschen.
  • erst nach fünf Minuten entspanntem Sitzen den Bludruck messen
  • sprechen Sie während der Messung nicht und sitzen Sie ruhig

Blutdruck ohne Medikamente senken

Wenn Frauen mit Kinderwunsch feststellen, dass ihre Blutdruckwerte erhöht sind, sollten sie in jedem Fall ihren Arzt darauf ansprechen. Zusätzlich können sie selbst viel tun, um ihren Blutdruck zu senken – auch ohne Medikamente. 

Bewegung

Mediziner empfehlen 30 Minuten moderate körperliche Aktivität an fünf Tagen pro Woche. Besonders gut geeignet sind Ausdauersportarten wie Radfahren (auch auf dem Heimtrainer), Schwimmen oder Nordic Walking.

Ernährung

Um mit der Ernährung den Blutdruck zu senken, sollte diese vor allem salzarm sein – und das kann eigentlich nur garantieren, wer selbst kocht und auf Fertiggerichte verzichtet. Zusätzlich gibt es Lebensmittel, deren regelmäßiger Verzehr den Blutdruck senkt – dazu gehören etwa Olivenöl, Sojaprodukte, Seefisch, Knoblauch, Spinat und Hülsenfrüchte.

Zusätzlich ist ausreichendes Trinken wichtig: Eine Flüssigkeitszufuhr von weniger als 1,5 Litern pro Tag führt zu einer Minderdurchblutung der Nieren. Um die notwendige Versorgung mit Blut wiederherzustellen, aktivieren diese ein spezielles Hormonsystem, das den Blutdruck erhöht. Neben viel natriumarmem Wasser (weniger als 20 mg Natrium/Liter) oder ungesüßtem Tee kann auch ein tägliches Glas Tomatensaft dabei helfen, den Blutdruck in den Griff zu bekommen: Das Getränk schützt nachweislich vor Gefäßablagerungen und senkt den Blutdruck – bereits nach acht Wochen. Alternativ eignen sich auch 500 ml frischer Rote-Bete-Saft pro Tag.

Entspannung

Stress und psychische Belastung können den Blutdruck in die Höhe treiben – dementsprechend helfen gezielte Entspannungstechniken, ihn wieder zu senken. Eine 2012 veröffentlichte Studie konnte beispielsweise zeigen, dass die sogenannte transzendentale Meditation einen leichten Bluthochdruck soweit senken kann, dass keine Medikamente mehr notwendig sind.

Blutspenden

In einer 2015 veröffentlichten Studie konnten Mediziner der Berliner Charité zeigen, dass regelmäßiges Blutspenden (alle drei Monate) bei Bluthochdruck-Patienten den Blutdruck dauerhaft senken kann. Allerdings dürfen werdende Mütter kein Blut spenden – diese Maßnahme sollten Frauen also nur dann durchführen, wenn sie noch nicht versuchen, schwanger zu werden.