Nierenschmerzen: 5 Hausmittel, die sich bewährt haben

Hinter Nierenschmerzen steckt oft eine verschleppte Blasenentzündung. Auch verschiedene andere Erkrankungen machen sich so bemerkbar. Nierenschmerzen sollten daher immer ärztlich behandelt werden – Hausmittel können jedoch zusätzlich Linderung verschaffen. Besonders fünf Mittel haben sich bewährt.

Ein Tee aus frischer Brennnessel als Hausmittel gegen Nierenschmerzen
Brennnesseltee hilft, die Nieren auszuspülen und so eine bakterielle Infektion schneller loszuwerden. Foto: iStock_Madeleine_Steinbach

Nierenschmerzen (Nephralgie) sind ein ernstzunehmendes Symptom, das meist auf eine bakterielle Infektion oder Nierensteine hinweist. Um den Gang zur Ärzt:in kommen Betroffene also nicht herum. Die medikamentöse Behandlung kann jedoch durch Selbsthilfe-Maßnahmen ergänzt werden. Denn bei Nierenschmerzen können einige Hausmittel eine Wirkung zeigen.

Woher kommen Nierenschmerzen?

Nierenschmerzen werden vor allem bei Frauen meist durch eine verschleppte Blasenentzündung verursacht. Die Bakterien wandern dann über den Harnleiter in die Nieren, wo sie eine Entzündung hervorrufen. Dabei handelt es sich in der Regel um eine Nierenbeckenentzündung. Weitaus seltener sind Nierensteine, Zysten oder Tumore der Auslöser der Schmerzen.

Wie machen sich Nierenschmerzen bemerkbar?

Nierenschmerzen können leicht mit Rückenschmerzen verwechselt werden, da die Nieren rechts und links neben der Wirbelsäule eingebettet sind. Wenn die Nieren krank sind, entsteht ein dumpfer oder stechender Schmerz an den Flanken auf der Höhe der letzten beiden Rippen. Der Schmerz kann bis in den Unterbauch ausstrahlen. Im Gegensatz zu Rückenschmerzen tritt er nicht nur in Bewegung auf, sondern konstant oder in Schüben.

Nierenschmerzen – was tun? Diese 5 Hausmitteln lindern die Beschwerden

Bei Nierenschmerzen hilft grundsätzlich alles, was auch bei einer Blasenentzündung eine Wirkung zeigt. Die Selbstbehandlung mit Hausmitteln sollte jedoch immer nur als Ergänzung zur medikamentösen Behandlung eingesetzt werden. So unterstützen sie den Genesungsprozess und lindern zusätzlich den Schmerz.

1. Tee: Wirksames Hausmittel gegen Nierenschmerzen

Harntreibender und entzündungshemmender Tee fördert sowohl bei einer Infektion als auch bei Nierensteinen die Heilung, da so Bakterien und Nierensteine schneller ausgeschwemmt werden. Vor allem Birkenblätter, Brennnessel, Löwenzahnwurzel und Goldrutenkraut sind zur Behandlung geeignet. Generell sollte man bei Nierenschmerzen viel Wasser zu sich nehmen (mindestens zwei Liter täglich), damit die Nieren gut ausgespült werden.

2. Wärme lindert Nierenschmerzen

Wärmeanwendungen können jede Art von Schmerz lindern – auch Nierenschmerzen. Eine Wärmflasche, ein Kirschkernkissen oder ein warmes Tuch um den Lendenwirbelbereich gewickelt verschaffen schnell Linderung. Außerdem regt Wärme die Durchblutung an, wodurch die Bakterien schneller ausgeschieden werden.

3. Ingwer und Knoblauch als Hausmittel bei Nierenschmerzen

Sind die Nierenschmerzen Folge einer verschleppten Blasenentzündung, können entzündungshemmende Hausmittel wie Ingwer und Knoblauch zur Bekämpfung der bakteriellen Infektion beitragen. Ingwer soll zudem Nierensteinen vorbeugen. Beide Hausmittel sollten roh verzehrt werden, damit sie ihre volle Wirkung entfalten. Einfach bis zu dreimal täglich ein haselnussgroßes Stück Ingwer beziehungsweise eine Knoblauchzehe gut durchkauen.

4. Omas Hausmittel bei Nierenschmerzen: Leinsamen-Wickel

Warme Leinsamenwickel wirken äußerlich angewendet entzündungshemmend. Durch die Wärme wird zudem die Durchblutung gefördert und der Schmerz gelindert.

Für einen Leinsamenwickel einen Esslöffel gemahlene Leinsamen mit Wasser anrühren und zu einem dickflüssigen Brei aufkochen. Etwas abkühlen lassen und anschließend in ein Kompresstuch (5x5 cm) wickeln. Anschließend den Wickel für etwa 20 Minuten auf die Höhe der unteren Rippen legen. Nach der Behandlung die Haut mit warmem Wasser abwaschen und abtrocknen.

5. Zitronensaft gegen Nierensteine

Nierensteine entstehen, wenn sich aus Mineralien und Salzen wie etwa Kalzium oder Phosphor Kristalle bilden. Das in Zitronen enthaltene Zitrat kann dabei helfen, die Kristallbildung zu stoppen, wie bereits einige Studien zeigen konnten. Wer unter Nierensteinen leidet, kann mit frischem Zitronensaft eine Wirkung erzielen: Eine Bio-Zitrone auspressen und mit 200 ml Wasser mischen. Mit etwas Honig oder Ahornsirup süßen und anschließend in kleinen Schlucken trinken.

Was hilft noch bei Nierenschmerzen?

Die Kombination aus medikamentöser Behandlung und Hausmitteln ist allen voran bei einer verschleppten Infektion der beste Weg, um die Nierenschmerzen schnell loszuwerden. Zusätzlich können folgende Tipps helfen:

  • Essen Sie viel Obst und Gemüse, um Ihre Abwehrkräfte zu stärken.

  • Streichen Sie Lebensmittel von Ihrem Speiseplan, die entzündungsfördernd sind. Dazu zählen Milchprodukte, Fleisch und Wurst.

  • Halten Sie Ihre Nieren besonders im Winter stets warm, da sich Bakterien bei Kälte schneller vermehren.

  • Bewegung fördert den Abgang von kleinen Nierensteinen durch den Harnleiter, wodurch die Schmerzen in den Nieren schneller abklingen.

Die Hausmittel und Tipps eignen sich nicht nur zur Behandlung von Nierenschmerzen, sondern auch zu deren Vorbeugung – besonders eine gesunde, pflanzliche Ernährung und ein ausgeglichener Flüssigkeitshaushalt stellen einfache Maßnahmen zur Erhaltung der Nierengesundheit dar.