Nierenbeckenentzündung – "Ich muss Ihnen sofort Antibiotika geben"

Bei einer Nierenbeckenentzündung verursachen Bakterien, die aus der Blase zu den Nieren hochsteigen eine schmerzhafte Infektion
Bei einer Nierenbeckenentzündung verursachen Bakterien, die aus der Blase zu den Nieren hochsteigen eine schmerzhafte Infektion

Schmerzen und Krämpfe im Unterleib sowie Brennen beim Wasserlassen. Zudem das Gefühl eines ständigen Harndrangs, um dann doch nur geringe Mengen an Urin auszuscheiden. Was verbirgt sich nur hinter diesen Symptomen?

Meine Patientin (45) kam mit hohem Fieber, Schüttelfrost und heftigen Schmerzen im unteren Rückenbereich zu mir in die Sprechstunde.

"Außerdem muss ich ständig Wasser lassen. Und das tut wahnsinnig weh. Was kann das nur sein?", fragte sie verzweifelt.

Nach Blutuntersuchung, Urintest und Ultraschall war die Diagnose eindeutig: Sie litt an einer akuten Nierenbeckenentzündung.

"Woher kommt das?"

"Meistens verursachen Bakterien, die aus der Blase zu den Nieren hochsteigen diese schmerzhafte Infektion."

"Ist so eine Entzündung gefährlich?"

"Falls man sie nicht behandelt, können sich kleine Eiterherde in der Niere bilden. Und die führen zu einer chronischen Entzündung oder auch zu einer Verschlechterung der Nierenfunktion."

"Das hört sich ja wirklich schlimm an..."

"Ja, aber keine Sorge: Wir beginnen sofort mit der Behandlung. Ich verordne Ihnen ein Antibiotikum mit einem breiten Wirkungsspektrum. Außerdem müssen Sie viel trinken – mindestens zwei Liter täglich. So spülen Sie die Keime aus der Niere. Und noch ein Tipp: Hüten Sie das Bett!"

"Wie lange wird es dauern, bis es mir wieder besser geht?"

"Nach etwa 24 Stunden sollte eine Besserung der Beschwerden eingetreten sein. Die akute Nierenbeckenentzündung heilt in den meisten Fällen ohne Folgen aus. Aber dafür müssen Sie die Antibiotika unbedingt so lange wie vorgeschrieben nehmen. Viele Patienten machen den Fehler, dass sie die Medikamente zu früh absetzen und die eitrigen Entzündungen weiter bestehen."

"Daran werde ich mich genau halten."

Einige Tage nach Beendigung der Therapie untersuchte ich noch mal ihren Urin, um sicher zu gehen, dass die Infektion auch wirklich ausgeheilt war. "Alles wieder in Ordnung", beruhigte ich sie. "Das haben wir doch prima in den Griff bekommen."