Neue Centaurus-Variante breitet sich in Europa aus
Mit BA.2.75, auch Centaurus-Variante genannt, kommt aktuell eine neue Omikron-Variante ins Spiel – die sich offenbar rasend schnell ausbreitet. Nachdem bereits Fälle in Deutschland, den USA und Großbritannien gemeldet wurden, meldet nun das nächste europäische Land den ersten Fall.
Für das Abspielen des Videos nutzen wir den JW Player der Firma Longtail Ad Solutions, Inc.. Weitere Informationen zum JW Player findest Du in unserer Datenschutzerklärung.
Bevor wir das Video anzeigen, benötigen wir Deine Einwilligung. Die Einwilligung kannst Du jederzeit widerrufen, z.B. in unserem Datenschutzmanager.
Weitere Informationen dazu in unserer Datenschutzerklärung.
Aktuell dominiert BA.5 in vielen Ländern das Corona-Infektionsgeschehen. Laut Robert Koch-Institut (RKI) macht die Omikron-Subvariante in Deutschland über 60 Prozent aller COVID-19-Erkrankungen aus. Dies könne sich aber nun bald ändern. Denn mit dem Omikron-Ableger BA.2.75, auch Centaurus-Variante genannt, winkt schon die nächste potenzielle Gefahrenquelle, die die Fallzahlen möglicherweise noch einmal in die Höhe schnellen lassen könnte.
Centaurus-Variante BA.2.75: Wo breitet sie sich aus?
Die ursprünglich in Indien festgestellte Variante bahnt sich allmählich den Weg nach Europa und auch in die USA. Nachdem bereits Fälle in Deutschland, Großbritannien, den USA, Kanada, Neuseeland und Australien gemeldet wurden, gibt nun das nächste europäische Land einen ersten Fall bekannt, bei dem Omikron-BA.2.75 festgestellt wurde.
Dänemark meldet ersten Fall mit Centaurus-Variante
So gab das dänische Gesundheitsministerium nun bei Twitter bekannt, dass auch dort erstmals die neue Omikron-Variante BA.2.75 gemeldet wurde. Sie wurde bei einer Person festgestellt, die aus dem Griechenland-Urlaub zurückgekehrte. Dort habe sie sich aller Wahrscheinlichkeit nach angesteckt.
Wie gefährlich ist die Omikron-Variante aus Indien?
In Indien, wo der neue Omikron-Subtyp erstmals nachgewiesen wurde, breitete sich die Variante sehr schnell aus. Während die Verbreitung Mitte Juni noch bei zwei Prozent aller indischen Infektionsfälle lag, stieg der Anteil bereits bis Mitte Juli auf ganze 23 Prozent. Kein Wunder, dass auch hierzulande Expert:innen besorgt über die schnelle Ausbreitung sind.
Expert:innen äußern Besorgnis über neuen Omikron-Subtyp BA.2.75
So äußerte sich unlängst Ulrich Elling, Molekularbiologe an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, bei Twitter und betonte, dass BA.2.75 die neue Subvariante sein könnte, um die "wir uns Sorgen machen müssen".
BA.2.75: Was ist das Besondere am neuen Omikron-Typ?
Anders als BA.4 oder BA.5 soll sich BA.2.75 nicht aus dem Omikron-Urstamm entwickelt haben. Vielmehr könnte die Subvariante ein Ableger der Omikron-Untervariante BA.2 sein. "Wahrscheinlich eine Variante der zweiten Generation", wie es Virologe Tom Peacock vom Imperial College London auf Twitter nennt.
Warum könnte BA.2.75 gefährlich werden?
Expertinnen und Experten weltweit halten BA.2.75 für potentiell gefährlich, weil diese Corona-Variante mehrere Mutationen aufweist: Im Vergleich zu BA.2 elf insgesamt und acht am Spike-Protein.
Über das Spike-Protein dringt SARS-CoV-2 in den menschlichen Organismus ein und vermehrt sich. Es fungiert außerdem als wichtiges Erkennungsmerkmal für das menschliche Immunsystem. Mutationen am Spike-Protein können also potentiell dazu führen, dass eine Infektion nicht oder schlechter erkannt und bekämpft wird. In diesem Fall spricht man von Corona-Escape-Varianten.
Schützt eine Omikron-Infektion gegen die Variante aus Indien?
Virologe Jesse Bloom aus Seattle macht auf Twitter auf ein mögliches Problem aufmerksam: BA.2.75 unterscheidet sich so stark von BA.5, dass eine vorangegangene BA.5-Infektion wahrscheinlich nicht oder kaum vor einer Infektion mit BA.2.75 schützt. Anders sei es bei einer vorangegangenen BA.1-Infektion, die einen höheren Schutz vor BA.2.75 hervorrufen könnte.
Ist BA.2.75 eine echte Gefahr?
Bisher ist nicht bekannt, dass die neue Subvariante schwerere Krankheitsverläufe auslöst oder ansteckender ist als andere Omikron-Subtypen.
Molekularbiologe Ulrich Elling hält eine BA.2.75-Welle zwar für möglich, betonte auf Twitter aber auch, dass seine Theorie zu diesem Zeitpunkt "hochspekulativ" sei.
Während führende Expertinnen und Experten also appelieren, dass die Forschung BA.2.75 dringend im Auge behalten sollte, scheint man sich gleichermaßen einig darüber zu sein, dass es zu früh ist, um BA.2.75 als echte Bedrohung einzustufen.
Quellen:
Erster Fall einer neuen Corona-Variante in Dänemark aufgetaucht, in: nordschleswiger.dk
Neue Omikron-Variante BA.2.75: Das sagen Experten, in: br.de
Omikron-Variante: Was hat es mit BA.2.75 auf sich?, in: rnd.de
Wöchentlicher Lagebericht des RKI zur Coronavirus-Krankheit-2019 (COVID-19), in: rki.de