Negative Kalorien: Gibt es Lebensmittel mit Negativkalorien?

Einige Lebensmittel sollen negative Kalorien haben und somit beim Abnehmen helfen – das klingt zu schön, um wahr zu sein. Was ist dran am Mythos der Negativkalorien? Gibt es Lebensmittel, die bei der Verdauung mehr Kalorien verbrauchen als sie enthalten?

Smoothie mit Gurke, Sellerie und Salatgurke
Sellerie, Apfel und Gurke enthalten nur wenige Kalorien. Tipp: Genießen Sie alle drei Schlankmacher als Smoothie Foto: iStock/mphillips007

Apfel, Gurke, Sellerie: In diesen Lebensmitteln sollen „negative Kalorien“ stecken, das bedeutet: Durch Kauen und Verdauen verbrennt der Körper mehr Kalorien als die Leckerbissen enthalten. Stimmt das?

Negative Kalorien: Gibt es das?

Die schlechte Nachricht: Das stimmt nicht ganz. Denn in den Kalorienzahlen, die wir Lebensmitteltabellen entnehmen können, ist der Kalorienverbrauch durch die Nahrungsaufnahme immer schon eingerechnet. Die Kalorienmenge bei einer Stange Sellerie wird beispielsweise mit acht Kalorien angegeben. In Wirklichkeit hat sie aber zehn Kalorien – zwei davon werden abgezogen, weil sie bei der Verdauung verbraucht werden. Durchschnittlich verbrauchen wir rund zehn bis 20 Prozent der Kalorien eines Lebensmittels bei seiner Verdauung – niemals mehr als 100 Prozent. Es gibt also keine negativen Kalorien.

Negativkalorien: Deshalb werden Lebensmittel so bezeichnet

Dennoch enthalten die Lebensmittel der Negativ-Kalorien-Liste kaum Kalorien und eignen sich hervorragend dazu, abzunehmen oder eine Gewichtszunahme zu vermeiden. Zudem weisen diese Lebensmittel einen hohen Ballaststoffgehalt auf. Dies führt dazu, dass das Sättigungsgefühl schneller einsetzt und Heißhungerattacken gebremst werden. Wer Gewicht verlieren möchte und zwischendurch Hunger bekommt, sollte darum lieber zu einem Apfel als zum Käsebrot.

10 Lebensmittel mit negativen Kalorien

Es gibt viele Obst- und Gemüsesorten, die als Negativ-Kalorien-Kandidaten gelten. Auch bestimmte Fleischsorten und Getränke sind empfehlenswert. Warum diese Lebensmittel so gut für eine schlanke Linie sind und welche gesundheitlichen Vorteile sie außerdem bringen.

1. Salatgurken – die kalorienarmen Schlankmacher

Gurken bestehen hauptsächlich aus Wasser – darum enthalten sie kaum Kalorien. Außerdem sind sie ein idealer Vitamin-C-Spender – dieser Nährstoff hilft dabei, Entzündungen im Körper zu bekämpfen. Kaloriengehalt einer frischen Salatgurke: 15 kcal/100 Gramm.

2. Negativ-Kalorien-Liste: Spargel gehört dazu

Spargel enthält viele Nährstoffe, aber wenige Kalorien. Er ist außerdem ein Entgiftungsspezialist: Seine harntreibenden Inhaltsstoffe helfen, Giftstoffe aus dem Körper zu transportieren. Für Schwangere ist Spargel besonders zu empfehlen, denn er enthält viel Folsäure – diese schützt das Ungeborene vor Fehlbildungen. Kaloriengehalt von gekochtem weißem Spargel: 13 kcal/100 Gramm.

3. Sellerie mit negativen Kalorien

Sellerie besteht zu etwa 75 Prozent aus Wasser, den Rest machen Ballaststoffe aus – und die sind ein Muss für jede erfolgreiche Diät. Kaloriengehalt von gekochtem Sellerie: 15/100 Gramm.

Gut zu wissen: Die angegeben Kilokalorien sind Richtwerte, die von Produkt zu Produkt etwas variieren können – je nach Zubereitungsart und Hersteller.

4. Mageres Fleisch zählt zu Lebensmitteln mit Negativkalorien

Mageres Puten-, Hühnchen- oder Schweinefleisch ist reich an Proteinen. Die machen nicht nur lange satt – sie helfen uns auch dabei, Muskeln aufzubauen. Kaloriengehalt: Magere Schweinelende/Schweinefilet: 107 kcal/100 Gramm. Putenkeule (ohne Haut): 114 kcal/100 Gramm. Hühnchenbrust: 102 kcal/100 Gramm.

5. Tomaten enthalten wenig Kalorien

Abgesehen von ihrem niedrigen Kaloriengehalt sind Tomaten wahre Gesundwunder. Gekochte Tomaten senken Blutdruck und Cholesterinspiegel. Diesen Effekt verdanken sie dem sogenannten Lycopin – dem Stoff, der ihnen ihre rote Farbe verleiht. Zudem bestehen die roten Früchte zu 95 Prozent aus Wasser. Kaloriengehalt: 19 kcal/100 Gramm.

6. Blumenkohl ist ideal zum Abnehmen

Dieser Leckerbissen enthält kein Fett, dafür aber jede Menge Vitamin C, Vitamin K und Ballaststoffe. Zudem liegt der Wasseranteil im Blumenkohl bei etwa 90 Prozent. Kaloriengehalt von gekochtem Blumenkohl: 24 kcal/100 Gramm.

7. Papaya – Superfood mit Negativkalorien

In der Papaya stecken bei einem geringen Kaloriengehalt viele Ballaststoffe – das macht sie zu einem idealen Diätbestandteil. Außerdem hilft sie gegen Verstopfung und hohe Cholesterinwerte. Als Bonus enthält die Superfrucht viel Vitamin A, C und E. Kaloriengehalt: 43/100 Gramm.

8. Chili hilft dabei, Kalorien zu verbrennen

Der Stoff, welcher der Chilischote ihre Schärfe verleiht, macht sie auch zu einem guten Diät-Helfer: Das sogenannte Capsaicin kurbelt die Fettverbrennung an, wie Studien belegen. Die scharfe Schote hat außerdem eine appetitsenkende Wirkung. Kaloriengehalt von frischer, roter Chilischote: 47 kcal/100 Gramm.

9. Apfel hat negative Kalorien

Äpfel machen uns für lange Zeit satt und verringern Heißhunger auf Süßes – das liegt an ihrem hohen Anteil an Ballaststoffen. Kaloriengehalt: 52/100 Gramm.

10. Kaffee kurbelt Kalorienverbrennung an

Gute Nachrichten für Koffein-Liebhaber: Kaffee macht nicht nur wach, sondern auch schlank. Der Grund: Er kurbelt die Fettverbrennung an und hemmt das Hungergefühl. Kaloriengehalt von schwarzem Kaffee: 2 kcal/Tasse mit 100 ml.

Die Idee, dass allein die Verdauung von Lebensmitteln zur Gewichtsabnahme führt, stimmt zwar nicht. Allerdings gibt es eine Reihe von Obst- und Gemüsesorten, die nur sehr wenig Kalorien enthalten und so tatsächlich den Abnehmerfolg beeinflussen können. Dies gelingt zum Beispiel, wenn täglich weniger als der Grundumsatz gegessen wird – in diesem Fall könnte man tatsächlich von „negativen Kalorien“ sprechen.