Nagelbettentzündung

Eine Nagelbettentzündung kann plötzlich (akut) auftreten oder lange bestehen bleiben, das heißt chronisch sein. Ursache ist meist eine Infektion mit bestimmten Bakterien. Um Schäden am Nagelbett oder sogar an den Gelenken und Knochen des betroffenen Fingers oder Zehs zu vermeiden, sollte eine Nagelbettentzündung immer ausreichend behandelt werden.

Was ist eine Nagelbettentzündung?

Bei einer Nagelbettentzündung entsteht durch eine Infektion mit Bakterien, Pilzen oder seltener auch mit Viren eine Entzündung des Nagelbetts an Finger- oder Zehennägeln. Medizinisch wird sie als Paronychie bezeichnet. Die Nagelbettentzündung gehört zu den sogenannten Panaritien, den Entzündung von Finger oder Zehen. Je nachdem, wie sehr sich diese Entzündungen ausbreiten und welche Bereiche und Gewebe davon betroffen sind, werden verschiedene Formen der Panaritien unterschieden:

Medizinische Formen der Finger- und Zehenentzündungen

  • Panaritium cutaneum – nur die Hautoberfläche ist entzündet
  • Panaritium subcutaneum – auch das Unterhautgewebe ist entzündet
  • Panaritium paraunguale – Nagelbettentzündung
  • Panaritium subunguale – Entzündung des Nagelbetts und Nagelfalzes
  • Panaritium tendinosum – Entzündung breitet sich auf Sehnen aus
  • Panaritium articulare – Entzündung breitet sich auf Gelenke aus
  • Panaritium ossale – Entzündung breitet sich auf Knochen aus

Nagelbettentzündung
Eingewachsener Zehennagel mit Nagelbettentzündung Foto: shutterstock

Finger- oder Zehennägel bestehen aus einer durchsichtigen Nagelplatte, dem sichtbaren eigentlichen Nagel. Diese wird von der sogenannten Nagelmatrix produziert und schiebt sich bei ihrem Wachstum in einem längs geriffelten Nagelbett vorwärts. Zum Finger hin scheint durch den Nagel der äußere Anteil der Nagelmatrix, die Lunula, in Form eines Halbmonds weißlich durch. Der innere Teil der Nagelmatrix erstreckt sich unter dem Nagelfalz. Dieser begrenzt auch an den Seiten die Nagelplatte, wo er als Paronychium bezeichnet wird. Der Übergang zwischen Nagelfalz und Nagelplatte bildet das Nagelhäutchen (Kutikula, Eponychium).

Eine akute Nagelbettentzündung dauert meist etwa eine Woche und bildet sich häufig von alleine wieder zurück. Allerdings kann sie sich auch auf tiefere Gewebeschichten ausbreiten oder chronisch werden. Wird die Entzündung nicht behandelt, können langfristige Schäden an Nagel, Knochen und Gelenken auftreten.

Die Nagelbettentzündung ist die häufigste Infektion der Finger. Frauen sind häufiger davon betroffen – wahrscheinlich, weil sie aufgrund einer Maniküre oder Pediküre öfter zu Verletzungen im Bereich der Nägel neigen.