,,Nach der Myom-OP war ich abends wieder zu Hause"

Bei Grit Loos (50) musste die Gebärmutter entfernt werden. Keine Schmerzen, keine Übelkeit. Sie ist begeistert von dieser schonenden Methode. Bei Praxisvita schildert Sie, wie sie die Myom-OP erlebt hat.
Regelmäßig geht Grit* zu ihrer Frauenärztin. Bei einer Kontrolluntersuchung fällt der Gynäkologin ein kleines Gebilde an der Gebärmutterwand auf – ein Myom. Grit erinnert sich: ,,Weil ich aber weder Schmerzen noch sonstige Beschwerden spürte, hatte ich das schnell wieder vergessen." Aber ein Jahr später stellt die Medizinerin fest: Das Myom ist stark gewachsen – und mit sechs Zentimetern fast doppelt so groß. Die meisten Myome sind zwar harmlos. Aber wenn sie schnell wachsen, sollte man sie entfernen. ,,Die Ärztin riet mir dazu. Aber das wollte ich so schnell nicht entscheiden und holte mir eine weitere Meinung", sagt die Journalistin. Auch der zweite Gynäkologe rät ihr zu der sogenannten Hysterektomie.
Sie sucht eine Alternative für die Myomenbehandlung
Grit: ,,Ich wusste, dass das nachhaltige Wirkungen mit sich bringen kann. Von Hormonstörungen, Darm- und Blasenproblemen und der Senkung des Beckenbodens hatte ich gehört." Sie sucht nach Alternativen. Dabei erfährt sie von Prof. Peter Bunn. Er leitet in Bonn die gynäkologische Praxisklinik und ist auf schonende OPs spezialisiert. Grit vereinbart einen Termin. Nach einer genauen Untersuchung erklärt Prof. Bung ihr: ,,Wir entfernen nur den Gebärmutterkörper. Der Gebärmutterhals und die Eierstöcke bleiben erhalten. Auch der Beckenboden bleibt unangetastet. So kann es nicht zu Harninkontinenz oder einer Beckenbodensenkung kommen." Grit stimmt zu.
So bezeichnen Mediziner die häufigsten gutartigen Wucherungen an der Innen- oder Außenwand der Gebärmutter. Myome können nur wenige Millimeter klein sein und in großer Zahl auftreten G aber in seltenen unbehandelten Fällen können sie auch so groß wie eine Melone werden. Sind sie klein und machen keine Probleme, müssen Myome nicht entfernt werden. Allerdings sollte man sie einmal jährlich kontrollieren. Warum die Wucherungen entstehen, weiß man noch nicht genau. Nur so viel: Eine familiäre Veranlagung spielt eine Rolle. Das Hormon Östrogen fördert die Neubildung von Myomen oder das Wachstum bereits vorhandener Geschwülste.
Für die OP sind nur vier Einstiche nötig: im Nabel, im rechten und linken Unterbauch und überm Schambein. Durch den Nabel führt Prof. Bung das Laparoskop ein. Das ist ein dünnes Rohr mit einer winzigen Kamera und Leuchte an der Spitze. Die anderen Zugänge braucht er für die Mini-Instrumente. Den Bauchraum sieht er zehnfach vergrößert auf einem Monitor. Zuerst trennt er die Gebärmutter von Gewebe und Eierstöcken. Dazu benutzt er ein ,,Strom-Messer", das Blutungen sofort stoppt. Dann schält er die Gebärmutter mit einem schnell rotierenden Messer auf. Es entsteht ein Streifen, den er mit einer Zange herauszieht.
Nur winzige Narben nach der Myom-OP
Die Myom-OP dauert rund 70 Minuten. Die Narkose ist so exakt dosiert, dass Grit sofort danach aufwacht. Schon zwei Stunden später darf sie in Begleitung nach Hause. Grit: ,,Super, ich hatte keine Schmerzen. Und die winzigen Narben sind so kaum zu sehen." Info: Die gesetzlichen Krankenkassen bezahlen diesen Eingriff.
*Name von der Redaktion geändert
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