Myome – Operieren oder abwarten?

Jede dritte Frau ist von Myomen betroffen. Doch wann ist ein Eingriff wirklich nötig? Praxisvita hat die Antwort.
Sie haben ein Myom: Bei dieser Diagnose denken viele Frauen sofort an Krebs. Doch Fakt ist: Aus der Wucherung in der Muskelschicht der Gebärmutter entwickelt sich lediglich bei einer von 300 Frauen ein bösartiger Tumor. Nur wenn ein Myom auf Blase oder Darm drückt, Schmerzen oder starke Blutungen verursacht, sollte es behandelt werden. Früher entfernten Ärzte dann die Gebärmutter, doch heute gibt es auch sanfte Methoden:
Embolisation
Der Arzt spritzt Kunststoffpartikel in das Blutgefäß, welches das Myom versorgt. Das Gefäß verstopft, die Wucherung wird ausgehungert und schrumpft.
- Wann geeignet: Bei abgeschlossener Familienplanung und dem Wunsch, die Gebärmutter zu erhalten.
- Vorteile: Schmerzfreie Behandlung ohne Narkose.
- Nachteile: Selten treten Entzündungen auf. Manche Frauen kommen etwa zwei Jahre früher in die Wechseljahre.
- Kosten: Kassenleistung.
Ultraschall
Die Ultraschallwellen erzeugen eine punktgenaue Wärme, die das Myom absterben lässt.
- Wann geeignet: Wucherungen zwischen drei und acht Zentimeter Größe und bei Kinderwunsch.
- Vorteile: Schmerzfreie Therapie ohne Narbenbildung.
- Nachteile: Während oder nach der Behandlung kann der Blutdruck absacken.
- Kosten: ca. 4000 Euro; werden im Einzelfall übernommen.
Operative Entfernung
Die Wucherung wird über drei kleine Schnitte im Bereich von Nabel und Schambein mit einer Metallschlinge entfernt.
- Wann geeignet: Bei Kinderwunsch bzw. wenn die Geschwulst sehr schnell wächst.
- Vorteile: Die Gebärmutter bleibt erhalten.
- Nachteile: Bei bis zu 30 Prozent der Patientinnen entsteht ein neues Myom. Erhöhte Infektions- und Blutungsgefahr.
- Kosten: Kassenleistung.
Wann muss die Gebärmutter entfernt werden?
Bei großen, schnellwachsenden oder bei sehr vielen Myomen können die Geschwülste nicht einzeln entfernt werden, weil sonst die Gebärmutterwand zu schwach wird. Dann hilft oft nur noch eine Gebärmutterentfernung.
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