Myome – das sollten Sie wissen

Zum Glück sind die Gebärmutterschwulste fast immer harmlos. Praxisvita sagt Ihnen, was Sie sonst noch über die gutartigen Tumore in oder an der Gebärmutter wissen müssen.
Myome sind lästig, aber kein Grund zur Panik. Sie können klein sein wie eine Haselnuss oder groß wie eine Honigmelone. Vorbeugen können Frauen nicht. Verursachen Myome keine Beschwerden, reicht es, ihr Wachstum regelmäßig per Ultraschall zu kontrollieren.
Was kann zur Bildung von Myomen führen?
- Hormone: Auch wenn die Ursachen nicht restlos geklärt sind: Experten glauben, dass Hormone, insbesondere Östrogen, eine wichtige Rolle spielen. Der Grund: Myome entstehen erst nach der ersten Regelblutung und bilden sich in der Menopause zurück. In diesem Zeitraum kann es jede Frau treffen. Auch nach dem Auftreten eines Myoms ist seine Entwicklung von Hormonen abhängig. So kann es in der Schwangerschaft explosionsartig wachsen – und sich nach der Geburt wieder zurückbilden.
- Ernährung: Viel Fleisch kann die Entstehung begünstigen.
- Vererbung: Eine familiäre Vorbelastung ist in etwa 10 Prozent der Fälle festgestellt worden.
Welche Beschwerden können sie verursachen?
- Schmerzen im Bauch
- starke Regel- oder Zwischenblutungen mit heftigen Krämpfen
- häufiger Harndrang
- Verstopfung (wenn das Myom auf den Darm drückt)
- ungewollte Kinderlosigkeit
- Beckenschmerzen, die sich beim Nachvornebeugen verschlimmern.
Wie behandeln Ärzte heute Myome?
Es kommen drei Therapien infrage: Embolisation (künstlicher Gefäßverschluss), Ultraschall und Operation. Praxisvita erklärt die einzelnen Methoden:
Embolisation
Myome sind gutartige Tumore aus glatten Muskelfasern. Sie können an verschiedenen Stellen der Gebärmutter entstehen. Nach ihrer Lage unterscheidet man Myome, die in die Gebärmutter hineinragen (submukös); ferner Myome, die innerhalb der Muskelwand der Gebärmutter liegen (intramural) und Myome in der Außenschicht der Gebärmutter, die in den Bauchraum hineinwachsen (subseriös). Manche dieser Myome wachsen an Stielen, sie werden dann gestielte Myome genannt.
Von der Lage und Größe der Myome hängt die Therapie ab. Komplett in der Muskelwand der Gebärmutter liegende Myome müssen meist nicht behandelt werden. Bei allen anderen Formen wird der Arzt zusammen mit der Patientin entscheiden, welche Therapie die beste ist. Auch bei einer Operation muss heute nicht mehr die Gebärmutter entfernt werden.
Dabei wird die Blutzufuhr zum Myom gestoppt, um es auszuhungern. Gewebe, das nicht mehr durchblutet wird, stirbt ab und wird abgebaut.
Nach einer örtlichen Betäubung schiebt man über die Schlagader in der Leiste einen Katheter bis in die Blutgefäße, die das Myom versorgen. Dann werden winzige Kunststoffkügelchen in die Gefäße gespritzt. So kann das Myom nicht länger mit Nährstoffen versorgt werden. Die Folge: Die Wucherungen schrumpfen, einige verschwinden ganz. Mit dieser Methode können Myome bis zu einer Größe von 10-12 cm Durchmesser behandelt werden. Der Eingriff dauert eine Stunde. Anschließend bleibt die Patientin 3-4 Tage in der Klinik.
Nachteil: Die Embolisation ist nicht für Frauen mit Kinderwunsch geeignet, weil die Kügelchen auch in die Eileiter gelangen können. Kosten: Die Kassen zahlen.
Operation
Wenn irgend möglich, wird heute immer gebärmuttererhaltend operiert, zum Beispiel mit der operativen Gebärmutterspiegelung ("Laparoskopie").
Wann ist eine Operation sinnvoll?
- Bei Frauen mit Kinderwunsch.
- Das Myom ist größer als 10 cm im Durchmesser.
- Es hat einen Stiel, kann leicht entfernt werden.
- Es ist zum Bauchraum hin angesiedelt.
- Das Myom liegt unter der Schleimhaut der Gebärmutter. Die Kosten einer OP übernehmen die Kassen.
Ultraschall
Eine neue Methode: Dabei werden Ultraschallwellen gebündelt (fokussiert) und das Myom damit Punkt für Punkt beschossen. Der Strahl wird von außen durch die Bauchdecke auf das Myom gelenkt. Mit einem Magnetresonanz-Tomographen werden Dosis, Ort und Temperatur ständig kontrolliert. Durch die Wärme (bis zu 80 Grad) wird das Eiweiß im Myom zerstört und vom Immunsystem abgebaut. Das Myom schrumpft. Die schmerzfreie Behandlung dauert ca. 3-4 Stunden, weil immer wieder Abkühlungsphasen eingelegt werden müssen. Damit sind Myome bis zu 8 cm Durchmesser behandelbar. Die Methode ist auch bei Frauen mit Kinderwunsch gefahrlos einsetzbar. Leider sind die Kosten für Patienten, die nicht für die Studie ausgewählt werden, hoch: ca. 5000 Euro. Die Kassen zahlen nicht.
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