Mukoviszidose: Symptome betreffen vor allem die Lunge und den Verdauungstrakt

Bei Mukoviszidose entstehen die Symptome durch den zähen Schleim, der sich in verschiedenen Organen bildet. Während bei Neugeborenen und Säuglingen mit Mukoviszidose die Symptome zunächst den Verdauungstrakt betreffen, stehen später vor allem Beschwerden der Atemwege im Vordergrund.

Typische Mukoviszidose-Symptome bei Neugeborenen und Babys

  • Der erste Stuhlgang nach der Geburt (Mekonium) bleibt aus, es kann zum Darmverschluss (Ileus) kommen
  • Fehlverdauungen, da der zähe Schleim verhindert, dass die Bauchspeicheldrüse Verdauungssäfte in den Dünndarm abgibt. Folgen sind ein aufgetriebener Bauch und faulig stinkende Stühle
  • Gedeihstörungen, weil der Darm nicht genügend Nährstoffe aufnimmt, obwohl betroffene Kinder ausreichend essen

Kennzeichnend für Mukoviszidose sind zudem Symptome im Bereich der Atemwege. Normalerweise produziert die Schleimhaut des Atemtrakts immer etwas dünnflüssiges Sekret. Zellen, die mit mikroskopisch feinen Flimmerhärchen ausgestattet sind, transportieren das Sekret mitsamt kleiner Schmutz- und Staubpartikel nach außen. Auf diese Weise reinigen sich die Atemwege in einem gewissen Umfang selbst. Der dickflüssige Schleim, der sich bei der Cystischen Fibrose in der Lunge bildet, verursacht entsprechend folgende Symptome.

Chronischer Husten bei Mukoviszidose
Chronischer Husten ist ein häufiges Symptom bei Mukoviszidose Foto: Fotolia

Atemwegs-Symptome bei Mukoviszidose

  • chronischer Husten, der Schleim lässt sich nur schwer abhusten
  • zäher, teilweise auch eitriger Auswurf
  • Atemnot, manchmal auch bläuliche Verfärbung von Haut- und Schleimhäuten (Zyanose), weil der Sauerstoffaustausch eingeschränkt ist
  • wiederkehrende Atemwegsinfektionen, wie Bronchitis und Lungenentzündung
  • irreversibler (nicht umkehrbarer) Umbau des Lungengewebes, dadurch zunehmender Funktionsverlust
  • eingeschränkte Leistungsfähigkeit durch vergrößertes Herz (Cor pulmonale)
  • verdickte Fingerenden und auffällig gewölbte Fingernägel (Trommelschlegelfinger und Glasuhrnägel) als Folge der Herzerkrankung

Zusätzlich kann infolge der Mukoviszidose die Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) entstehen, weil die Bauchspeicheldrüse Insulin nicht richtig abgeben kann, beziehungsweise sie mit der Zeit ihre Funktion einbüßt. Typische Diabetes-Symptome sind zum Beispiel starker Durst, häufiges Wasserlassen, Heißhungerattacken und Gewichtsabnahme.

Oft bilden sich im Zusammenhang mit Mukoviszidose auch Gallensteine, welche – wenn sie in den Gallengang rutschen, starke, krampfartige Oberbauchbeschwerden hervorrufen (Gallenkoliken). Ein weiteres auffälliges Anzeichen ist der besonders salzige Schweiß von Menschen mit Mukoviszidose. Häufig verschließen sich zudem bei Jungen die Samenleiter und bei Mädchen die Eileiter, sodass Unfruchtbarkeit eine häufige Folge von Mukoviszidose ist. Welche Beschwerden bei der Cystischen Fibrose überwiegen und wie stark diese ausgeprägt sind, kann individuell sehr variieren.