Mehrmals mit Corona infiziert: 10 erschreckende Langzeitfolgen

Seit Omikron nehmen Corona-Reinfektionen zu. Dabei ist es gefährlich, sich mehrmals mit SARS-CoV-2 anzustecken. Eine Studie deckt 10 erschreckende Langzeitfolgen auf.

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Omikron löst in der Regel zwar weniger schwere Krankheitsverläufe aus als zuvor Delta, dafür häufen sich inzwischen aber die Fälle von Reinfektionen. Manche glauben, mehrfach mit dem Corona-Virus anzustecken, trainiere das Immunsystem. Dass dem nicht so ist und Reinfektionen im Gegenteil eine Gesundheitsgefahr darstellen, belegt nun eine US-amerikanische Studie.

Corona-Studie mit Millionen Teilnehmer:innen

Dr. Ziyad Al-Aly, klinischer Epidemiologe an der Washington University in St. Louis, und sein Team werteten für ihre Studie die Gesundheitsdaten von mehr als 5,6 Millionen Menschen aus. Dafür griffen sie auf Daten der Krankenkasse der Veteranen der US-Armee zurück und erhielten drei Gruppen für ihren Vergleich:

  • 257.427 Personen, die einmal an Corona erkrankt waren

  • 38.926 Personen, die zweimal oder häufiger infiziert waren

  • 5.396.855 Personen, die keine (bestätigte) Corona-Infektion hatten

Corona-Reinfektionen: 10 erschreckenden Langzeitfolgen

Bei den Auswertungen zeigte sich ein eindeutiger Zusammenhang: Mit jeder weiteren Corona-Erkrankung steigt auch das Risiko einer Folgeerkrankung.

Diese erschreckenden Langzeitfolgen treten bei Mehrfachinfizierten häufiger als bei Nicht-Mehrfachinfizierten auf:

  • Hos­pitalisierung sechs Monate nach der letzten Infektion (dreifach erhöhtes Risiko)

  • Komplikationen in den Lungen (2,5fach erhöhtes Risiko)

  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen (2,3fach e.R.)

  • hämatologische Störungen (2,2)

  • Fatigue (2,4)

  • psychische Störungen (1,9)

  • gastrointestinale Störungen (1,7)

  • Nierenerkrankungen (1,7)

  • Diabetes mellitus (1,6)

Sogar das Sterberisiko ist laut Ziyad Al-Aly und seinem Team deutlich erhöht: um das Zweifache.

Das verstärkte Vorkommen der Folgeerkrankungen war bis zu sechs Monate nach den Infektionen nachweisbar.

Das Risiko steigt mit jeder Infektion

Die Studie ergab außerdem, dass Reinfektionen mit der Zeit schädlicher werden für den menschlichen Organismus. So stieg das Risiko auf eine Komplikation nach der 1. Erkrankung um 35 Prozent. Nach der 2. Infektion war doppelt so hoch und nach der 3. dreimal so hoch.

Warum dem so ist, konnte die Studie nicht erklären. Hierzu sind weitere Forschungen nötig.

Impfstatus hatte kaum Einfluss auf Folgeerkrankungen

Während inzwischen wissenschaftlich nachgewiesen ist, dass ein vollständiger Impfschutz vor schweren Corona-Krankheitsverläufen schützt, scheint der Impfstatus auf das Auftreten von Folgeerkrankungen kaum Einfluss zu haben. Zumindest nicht, wenn es nach den Ergebnissen von Dr. Ziyad Al-Aly und seinem Team geht.

Die oben genannten Gesundheitsprobleme traten unabhängig davon auf, ob die jeweilige Person ungeimpft, geimpft oder geboostert war. Auch deswegen kommen die Forscher:innen zu dem Schluss, dass der richtige Impfschutz nur in Kombination mit Präventionsmaßnahmen wirkt: "Um das Risiko von weiteren Todesfällen und Folgeerkrankungen zu reduzieren, müssen wir eine Strategie zur Vermeidung von Reinfektionen erarbeiten."

Die Studie erschien im Preprint und muss noch von studienunabhängigen Expert:innen geprüft werden. Der Verdacht scheint jedoch sehr nahe, dass Menschen, die sich mehrmals mit Corona infizieren, mit diesen 10 Langzeitfolgen in jedem Fall rechnen müssen.