Lymphknoten im Bauch: Das bedeutet es, wenn sie geschwollen sind

Geschwollene Lymphknoten etwa am Hals haben viele schon einmal bei sich bemerkt – doch Lymphknoten gibt es auch an vielen anderen Körperstellen. Auch die Lymphknoten im Bauch können anschwellen. Das kann ein Anzeichen für eine Erkrankung sein. Allerdings sind geschwollene Lymphknoten für Laien nicht leicht erkennbar.

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Wir alle haben Lymphknoten im Bauch – sind sie angeschwollen, kann das auf eine Erkrankung hinweisen. Doch anders als etwa geschwollene Lymphknoten an Hals oder Leiste sind die Schwellungen im Bauchraum gar nicht so leicht zu bemerken.

Warum schwellen Lymphknoten an?

Die Lymphe ist eine hellgelbe Zwischenzellflüssigkeit, die dafür verantwortlich ist, das Gewebe zu entwässern und von Krankheitserregern sowie Abfallstoffen zu befreien.

Sie fließt durch das sogenannte Lymphsystem und wird anschließend in den Blutkreislauf geleitet. Die Lymphknoten dienen ihr dabei als „Sammelbecken“ für feindliche Eindringlinge wie Krankheitserreger – darum schwellen sie mitunter an, wenn der Körper mit einem Infekt zu kämpfen hat.

Sind geschwollene Lymphknoten im Bauch tastbar?

Anders als an Körperstellen wie der Achsel, dem Hals oder der Leiste können geschwollene Lymphknoten im Bauch nicht ertastet werden – sie können nur durch medizinische Untersuchungsverfahren wie etwa Ultraschall festgestellt werden.

Wer einen Knubbel oder Knoten im Bauch ertastet, hat also vermutlich keine geschwollenen Lymphknoten im Bauchraum – die ertastete Schwellung hat in der Regel andere Ursachen wie etwa ein sogenanntes Lipom oder eine Zyste.

Vergrößerte Lymphknoten im Bauch können Beschwerden verursachen

Stark geschwollene Lymphknoten im Bauch können jedoch Beschwerden wie Verdauungsstörungen, Bauchschmerzen, Erbrechen oder Rückenschmerzen machen – in Einzelfällen kann es zu einem Darmverschluss kommen.

Lymphknoten im Bauch geschwollen: Mögliche Ursachen

Hat ein Arzt oder eine Ärztin festgestellt, dass die Lymphknoten im Bauchraum geschwollen sind, kann das auf verschiedene Ursachen zurückzuführen sein.

Vergrößerte Lymphknoten im Bauchraum durch mesenteriale Lymphadenitis

Die sogenannte mesenteriale Lymphadenitis, eine Lymphknotenentzündung in der Bauchhöhle, kommt am häufigsten bei Kindern unter 15 Jahren vor; Erwachsene über 20 Jahren erkranken selten daran. Die Erkrankung zeigt sich durch ähnliche Symptome wie die Blinddarmentzündung (Appendizitis): Neben Bauchschmerzen, vor allem im rechten Unterbauch, sind Symptome wie Übelkeit, Erbrechen und Fieber typisch. Zusätzlich sind manchmal Lymphknoten an anderen Körperstellen und die Rachenmandeln geschwollen.

Aufgrund des Beschwerdebildes ist die Unterscheidung von anderen Erkrankungen mit ähnlichen Symptomen häufig schwierig. So sind bei einer Appendizitis beispielsweise auch bei knapp der Hälfte der Betroffenen die Lymphknoten im Bauchraum angeschwollen.

Wie es zu der Entzündung kommt, ist oft unklar. Man vermutet virale oder bakterielle Infektion als Auslöser, beispielsweise das Pfeiffersche Drüsenfieber oder Adeno- und Rotaviren. Bei etwa einem Viertel der Betroffenen kam es zuvor zu einem Infekt der oberen Atemwege.

In der Regel geht die Entzündung von selbst wieder vorüber. Ist die Ursache eine bakterielle Infektion, wird diese mit Antibiotika behandelt. Die weitere Therapie besteht aus Bettruhe und unter Umständen schmerz- und fiebersenkenden Mitteln. Nur sehr selten kommt es zu einer sogenannten Darmeinstülpung (ein Darmabschnitt dringt in einen anderen ein) – dann muss gegebenenfalls operiert werden.

Non-Hodgkin-Lymphome als Ursache für geschwollene Lymphknoten im Bauch

Unter der Bezeichnung Non-Hodgkin-Lymphome wird eine Reihe von Krebserkrankungen des lymphatischen Systems zusammengefasst. Bei den meisten dieser Erkrankungen sind Lymphknotenschwellungen an verschiedenen Körperstellen (auch im Bauchraum) das Hauptsymptom.

Weitere typische Symptome bei Non-Hodgkin-Lymphomen sind:

  • Gewichtsverlust ohne erkennbare Ursache (mehr als zehn Prozent in sechs Monaten)

  • Fieber über 38 Grad ohne erkennbare Ursache

  • Nachtschweiß

  • Müdigkeit und Abgeschlagenheit, Leistungsabfall

  • Appetitlosigkeit, Übelkeit, Sodbrennen, Völlegefühl

  • Blutarmut, Blässe

Die drei erstgenannten Symptome treten häufig in Kombination auf (die sogenannten B-Symptome). Dazu können je nach betroffener Körperstelle spezifische Symptome wie etwa chronischer Husten und Atembeschwerden, Bauchschmerzen und Durchfall, Knochen- und Gelenkschmerzen oder Kopfschmerzen und Sehstörungen kommen.

Die gängige Behandlung bei Non-Hodgkin-Lymphomen besteht aus einer Kombination von Chemotherapie und Antikörpertherapie. Non-Hodgkin-Lymphome gehören zu den seltenen Krebserkrankungen – die Wahrscheinlichkeit, daran zu erkranken, ist viel geringer als etwa das Risiko für Brust-, Darm- oder Lungenkrebs.

Geschwollene Lymphknoten im Bauch können nur Ärzte erkennen

In jedem Fall gilt: Nur Mediziner:innen können geschwollene Lymphknoten im Bauch mit entsprechenden Untersuchungsverfahren feststellen, da sie nicht tastbar sind – wer selbst Knubbel oder Knoten im Bauchraum bei sich feststellt, sollte die Symptome daher ärztlich abgeklären lassen.

Quellen:

Mesenteric lymphadenitis, in: mayoclinic.org

Unklarer Bauchschmerz im Kindesalter: DD Lymphadenitis, in: aerztezeitung.at

Non-Hodgkin-Lymphome, in: krebsgesellschaft.de