Haarausfall nach Corona: Woher kommt das?
Eine Infektion mit dem Coronavirus kann zu vielen Langzeitfolgen führen, eine davon ist plötzlicher Haarausfall nach einer Corona-Infektion.
Für das Abspielen des Videos nutzen wir den JW Player der Firma Longtail Ad Solutions, Inc.. Weitere Informationen zum JW Player findest Du in unserer Datenschutzerklärung.
Bevor wir das Video anzeigen, benötigen wir Deine Einwilligung. Die Einwilligung kannst Du jederzeit widerrufen, z.B. in unserem Datenschutzmanager.
Weitere Informationen dazu in unserer Datenschutzerklärung.
Viele bemerken es zwar, können aber keinen direkten Zusammenhang feststellen zu Haarausfall nach einer Corona-Infektion.
Eine mögliche Langzeitfolge einer Infektion mit dem Coronavirus ist jedoch auch der plötzliche und sehr starke Verlust der Kopfhaare. Dabei können diese im Extremfall strähnenweise ausfallen, wachsen danach jedoch in der Regel wieder vollständig nach.
Haarausfall ist nur eines von vielen Folgen, die unter dem Begriff "Long COVID" zusammengefasst werden.
Warum plötzlicher Haarausfall nach Corona?
Haarausfall kann verschiedene Auslöser haben – bei einer Infektion mit dem Coronavirus kann neben dem Stress, den eine solche Infektion verursacht, auch die Bildung von Autoantikörpern der Grund sein.
1. Stressbedingter Haarausfall nach Corona
Stress wird im Zusammenhang mit einer Covid-19-Infektion als möglicher Auslöser für den Verlust der Haare vermutet. Er tritt auf, wenn der Körper in Stresssituationen mehr Energie benötigt. So bleiben weniger Nährstoffe für das Wachstum der Haare übrig. Die Folge: Die Haare fallen aus.
2. Bildung von Autoantikörpern bei einer Corona-Erkrankung
Unter „Autoantikörper" versteht man Antikörper, die sich gegen körpereigenes Gewebe, Hormone oder andere Antikörper richten. Dies entsteht häufig bei einer Autoimmunerkrankung oder im Zuge einer Krebserkrankung. Fallen die Haare nach einer Coronainfektion plötzlich aus, ist damit zu rechnen, dass der Körper Autoantikörper gebildet hat.
Gesundheitsexperte Karl Lauterbach (SPD) erklärte nun unlängst gegenüber der Presse: "Es gebe bereits den Nachweis, dass nach einer Covid-19-Erkrankung Autoantikörper gegen die Haarwurzeln gebildet werden, was zum typischen Long-Covid- Haarausfall führt." Überhaupt werden den Spätfolgen, den sogenannten Long-Covid-Erkrankungen zu wenig Bedeutung geschenkt. "Die Bedeutung wird dramatisch unterschätzt", so Lauterbach.
Haarausfall nach Corona: Was tun?
Bei starkem Haarausfall kann ein frühzeitiger Einsatz von einem Koffeinshampoo helfen, den Haarverlust zu reduzieren und die Haarwurzeln zu stärken. Auch eine besonders gesunde und ausgewogene Ernährung kann bei einem leichten Haarausfall helfen. Kommt es nach einer Corona-Erkrankung jedoch zu einem starken Haarausfall, sollte ein Hautarzt oder ein Trichologe, ein Arzt für Haarprobleme, aufgesucht werden.
Inzwischen wurden bereits einige Anlaufstellen für Patienten mit Long-Covid-Symptomen eingerichtet. Hier können ganz gezielt die entsprechenden Beschwerden behandelt werden.
Welche weiteren Folgen kann eine Corona-Infektion haben?
Die Langzeitfolgen von SARS-CoV-2 sind noch nicht ausreichend erforscht. Viele Kliniken stellen bei mittleren bis schweren Verläufen jedoch fest, dass Patienten nach einer Covid-19 Erkrankung unter Koordinationsschwierigkeiten, Taubheitsgefühlen und auch Wortfindungsstörungen und sogar Gedächtnisverlusten leiden.
Bei ungefähr einem Drittel der Corona-Patienten auf den Intensivstationen seien diffuse Hirnschädigungen aufgetreten, die zu Gedächtnisproblemen sowie Aufmerksamkeits- und Konzentrationsschwierigkeiten führen könnten, erklärte der Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Neurologie, Peter Berlit. Solche Patienten sind möglicherweise verwirrt, hätten Fehlwahrnehmungen und sogar mit Halluzinationen zu kämpfen. Wie u.a. das "Ärzteblatt" berichtet, haben 3 von 4 Patienten auch noch sechs Monate nach einer durchgemachten Corona-Ekrankung Beschwerden.
Haarausfall nach einer Infektion mit Corona ist eine weitere Corona-Langzeitfolge (Long COVID), deren Ursache und Häufigkeit noch weiter erforscht werden muss.
Quellen:
Long COVID: 3 von 4 Patienten haben nach 6 Monaten noch Beschwerden, in: Ärzteblatt.de
Huang, C., Huang, L., Wang, Y., Li, X., Ren, L., Gu, X., ... & Cao, B. (2021). 6-month consequences of COVID-19 in patients discharged from hospital: a cohort study. The Lancet.