Lauterbachs Sparplan wird konkret: Kassenbeiträge steigen auf Rekordwert
Neben der Gaspreisexplosion kommt nun der nächste Preisschock: Die Beiträge der gesetzlichen Krankenversicherung steigen im kommenden Jahr auf einen Rekordwert.

Nun also doch! Die Kassenbeiträge der gesetzlichen Krankenversicherungen werden im kommenden Jahr 2023 noch einmal kräftig steigen. Und zwar so stark, dass sogar ein neuer Rekordwert erreicht wird. Geplant ist eine Erhöhung um 0,3 Punkte auf durchschnittlich 16,2 Prozent.
Defizit von 17 Milliarden Euro: Kassenbeiträge steigen auf Rekordwert
Eigentlich hatte Gesundheitsminister Karl Lauterbach zuletzt eine Erhöhung um lediglich 0,2 Punkte in Aussicht gestellt angesichts der hohen Kosten, die ohnehin schon auf die Bürger:innen zukommen. Doch Änderungsanträge der Koalitionsfraktion zum geplanten Spargesetz Lauterbachs bedingen nun eine stärkere Erhöhung der Kassenbeiträge. Warum? Nicht zuletzt wegen der anhaltenden Corona-Pandemie habe sich bei den Kassen ein Defizit von rund 17 Milliarden Euro angestaut, das nun ausgeglichen werden muss. Die Rücklagen der Krankenkassen seien dabei geringer als zuletzt angenommen. Neben den Beitragserhöhungen sollen die Krankenversicherungen ein Darlehen in Höhe von einer Milliarde Euro beim Bund aufnehmen.
Lauterbach: Keine Entlastungen möglich
Zwar sei sich auch Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach sicher, dass man „in diesem harten Winter“ alle Möglichkeiten nutzen müsse, um die Bürger:innen zu entlasten. Eine Erhöhung der Kassenbeiträge sei aber unumgänglich.
Der Sparplan Lauterbachs soll neben der Deckung des Defizits auch Einsparungen in Arztpraxen, Apotheken und der Pharmaindustrie enthalten. Am Donnerstag soll das GKV-Finanzierungsstabilisierungsgesetz vom Bundestag verabschiedet werden.
Quelle:
Kassenbeiträge müssen Anfang 2023 doch stärker steigen als zuletzt erwartet, in: rnd.de