Kreuzkümmelöl: Diese heilende Wirkung hat das Hausmittel

Kreuzkümmelöl kann so manche Beschwerden wie Husten, Bauchkrämpfe und Blähungen lindern. Aber: Wie genau nimmt man das Öl eigentlich ein?

Schale mit Kreuzkümmelöl auf einem Holztisch
Kreuzkümmelöl sollte niemals unverdünnt eingenommen werden Foto: istock/bdspn

Cuminum Cyminum, so die botanische Bezeichnung von Kreuzkümmel, ist Grundbestandteil des aromatischen Kreuzkümmelöls. Der würzige, orientalische Geschmack und Duft ist charakteristisch und nicht vergleichbar mit dem von Kümmel oder Schwarzkümmel – auch wenn diese ebenfalls aus der Familie der Doldenblütler stammen.

Welche Inhaltsstoffe hat Kreuzkümmelöl?

Im Kreuzkümmelöl sind wertvolle Inhaltsstoffe aus den Kreuzkümmelsamen enthalten. Dazu gehören unter anderem Cuminol, Cymol, Eugenol, Kumarine, Phellandren sowie Monoterpene. Um die Wirkstoffe zu lösen und das Öl herzustellen, werden die Samen mit Wasserdampf behandelt. Durch Destillation gewinnt man das konzentrierte ätherische Öl, das beispielsweise für Ayurveda-Anwendungen genutzt oder vom Heilpraktiker zur Behandlung verschiedener körperlicher oder psychischer Beschwerden empfohlen wird.

Die Anwendungsgebiete von Kreuzkümmelöl

Die folgenden Beschwerden können mit Kreuzkümmelöl gelindert werden:

  • Husten
  • Menstruationsbeschwerden
  • Bauchkrämpfe
  • Appetitlosigkeit
  • Blähungen
  • Verstopfung
  • innere Unruhe
  • Lustlosigkeit

Darüber hinaus kann Kreuzkümmelöl angewendet werden, um Insekten zu vertreiben oder Haustiere vor Zecken oder Flöhen zu schützen.

Kreuzkümmelöl richtig anwenden

Je nach Problem kann Kreuzkümmelöl entweder eingenommen oder äußerlich aufgetragen werden. Wichtig ist jedoch: Nutzen Sie das ätherische Öl immer verdünnt mit einem pflanzlichen Öl oder mit Wasser gestreckt – oft genügt schon ein Tropfen, da es stark konzentriert ist.

Inhalation

Um die ätherischen Wirkstoffe bei Atemwegsproblemen zu inhalieren, können Sie beispielsweise Wasser und einen Tropfen Kreuzkümmelöl (auf Wunsch auch in Kombination mit einem Tropfen Lavendelöl) in eine Duftlampe geben und das Gemisch verdampfen lassen.

Massage

Durch das Vermischen mit neutralem Mandelöl (ein Tropfen Kreuzkümmelöl auf 30 Milliliter Mandelöl) erhalten Sie ein wohlduftendes Massageöl, das Sie beispielsweise für Rückenbehandlungen nutzen können oder um bei Menstruationskrämpfen den Bauch sanft zu massieren. Wie die Inhalation sorgt auch die Massage dafür, dass Geist und Seele durch das ätherische Öl abschalten können – so bauen Sie gleichzeitig Stress ab und stimulieren Ihre Sinne.

Kreuzkümmelöl für Insektenschutz

Die ölige Mixtur kann zudem auf die Haut aufgetragen werden, um sich vor Insekten zu schützen. Auch Hunde können von Zeit zu Zeit mit ein paar Tropfen Mandel-Kreuzkümmelöl behandelt werden, um Zeckenbefall zu vermeiden. Allerdings sollte auf eine besonders niedrige Dosierung des ätherischen Öls geachtet werden.

Wichtig: Für Katzen können ätherische Öle unter Umständen gefährlich sein, da sie nicht vom Körper abgebaut werden können. Sprechen Sie deshalb vor der Nutzung mit Ihrem Tierarzt darüber, ob Kreuzkümmelöl geeignet ist.

Tee

Um Kreuzkümmelöl gegen Blähungen oder Verstopfung zu nutzen, geben Sie einen Tropfen des Öls in eine Tasse Tee. So verdünnt kann das ätherische Öl auch innerlich kleine Wunder bewirken und für Entspannung im Bauch sorgen.

Bad

Ähnliches bewirkt auch ein Bad mit drei bis fünf Tropfen Kreuzkümmelöl: Das warme Wasser und die ätherischen Dämpfe lösen Anspannung – sowohl innere Unruhe als auch körperliche Verspannungen können gelindert werden. Zudem fördern die Inhaltsstoffe die Durchblutung.

Mögliche Nebenwirkungen von Kreuzkümmelöl

Apotheker Roland Rutschke rät insbesondere bei der ersten Verwendung von Produkten wie Kreuzkümmelöl zu Vorsicht bei der Dosierung: „Achten Sie darauf, dass ätherische Öle in höheren Konzentrationen auch reizend sein und auf Haut und Schleimhaut allergisierend wirken können. Besonders, wenn sie direkt und unverdünnt auf die Haut aufgetragen werden. Informieren Sie sich also genau über die Menge, die für Ihre Bedürfnisse angegeben ist.”

Gerade bei Kreuzkümmelöl ist es ohnehin ratsam, es sparsam zu verwenden, da eine zu hohe Konzentration unangenehm stark riechen und sogar die Sinne beeinträchtigen kann. Sollten Sie das Öl äußerlich anwenden, gilt zu bedenken, dass es die Haut lichtempfindlicher machen kann. Setzen Sie sich nach dem Einölen also nicht direkter Sonneneinstrahlung aus.

Kreuzkümmelöl kaufen

Kreuzkümmelöl ist in der Apotheke sowie in Drogerien und Fachgeschäften für ätherische Öle erhältlich. Kaufen Sie am besten zunächst nur eine kleine Menge, da das Öl sehr ergiebig ist. Achten Sie zudem auf eine braune Flasche: Sie sorgt dafür, dass der Inhalt vor Sonneneinstrahlung geschützt wird und somit länger haltbar ist. Am besten bewahren Sie Kreuzkümmelöl außerdem an einem kühlen, dunklen Ort auf.

Sie können es aber auch recht einfach selbst herstellen. Zerstoßen Sie hierfür einen Esslöffel Kreuzkümmel mit dem Mörser und geben Sie ihn anschließend in ein ausgekochtes Einweckglas. Geben Sie nun nur noch 100 Milliliter eines hochwertigen Öls dazu. Darin kann sich das in den Samen enthaltene ätherische Öl optimal lösen. Die Mischung muss nun nur noch regelmäßig geschüttelt werden, damit die Inhaltsstoffe nach und nach ins Öl übergehen können.

Es lohnt sich also, Kreuzkümmelöl in der Hausapotheke zu haben, um viele kleinere Beschwerden natürlich zu lindern. Durch seine vielseitigen Einsatzmöglichkeiten als Hautöl, durch die Beimengung in Getränken oder als ätherisches Öl zum Verdampfen in der Duftlampe kann jeder von den Vorzügen und Heilkräften des aromatischen Doldenblütlers profitieren.

Quellen: