Krebs-Pusher Übergewicht – gefährlicher als Zigaretten?

Frauenfüße auf einer Waage
Die Übergewichts-Welle in der westlichen Welt führt dazu, dass immer mehr junge Menschen an Krebs erkranken, warnen US-amerikanische Experten Foto: Fotolia

US-amerikanische Mediziner wandten sich mit einer Warnung an die Bevölkerung: Krebs tritt bei immer jüngeren Menschen auf. Der Grund sind Ernährung und die daraus folgende Fettleibigkeit.

Auf der jährlichen Konferenz der American Society of Clinical Oncology (ASCO) in Chicago warnten führende Krebs-Experten vor einer „Krebs-Epidemie im mittleren Alter“. Sie wiesen darauf hin, dass Krebs, der lange Zeit als Alte-Leute-Krankheit betrachtet wurde, immer häufiger bei jüngeren Menschen diagnostiziert wird.

Fettleibigkeit bald häufigere Krebsursache als Rauchen

Der Grund: Viel und falsches Essen in der westlichen Bevölkerung. Demnach wird Fettleibigkeit bald das Rauchen als Krebs-Verursacher Nummer eins ablösen. Schon in zehn Jahren könnte es nach Meinung der Experten soweit sein.

„Schlank zu sein bedeutet nicht automatisch, dass man diese Krankheiten nicht bekommt – aber Fettleibigkeit kann dazu führen, dass man sie früher bekommt“, sagt Dr. Clifford Hudis, Brustkrebs-Spezialist und ehemaliger ASCO-President. „Das bedeutet, Sie könnten Darmkrebs schon mit 60 anstatt erst mit 80 bekommen.“

Laut Warnungen der Mediziner erhöht Fettleibigkeit das Risiko für Prostata- und Darmkrebs und alle Krebsarten der weiblichen Geschlechtsorgane – bei Gebärmutterkrebs sogar um das Sechsfache.

Fettleibigkeit fördert Tumorwachstum

Der Grund für die krebsfördernde Wirkung von Fettleibigkeit besteht laut Experten in durch das hohe Gewicht ausgelösten Hormonstörungen, die das Tumorwachstum anregen.

Während Fettleibigkeit dem Krebs gelegen kommt, ist Bewegung laut den US-Medizinern sein größter Feind: So können Brustkrebs-Patientinnen mit 30 Minuten moderatem Training fünfmal pro Woche ihr Risiko für einen vorzeitigen Tod um 50 Prozent verringern.

Als fettleibig gelten Menschen ab einem Body-Mass-Index (BMI) von 30.