Krankheitsausbruch! Mehrere Fälle von seltenem Q-Fieber bestätigt

Fieber, Schüttelfrost, Kopf- und Gliederschmerzen – die Symptome des Q-Fiebers ähneln denen einer Grippe. Doch nicht alle Infizierten weisen Anzeichen auf. Umso schwieriger, die Lage des Krankheitsausbruchs im Norden Deutschlands einzuschätzen. Was bisher bekannt ist.

Frau mit Fieberthermometer
Hohes Fieber ist eines der ersten Anzeichen der Infektion Foto: iStock/Chaay_Tee

Vor etwa eineinhalb Jahren ist das Q-Fieber in der Charité in Berlin ausgebrochen. 15 Mitarbeitende erkrankten damals – bei ihnen war klar, die Infektion wurde bei einem Tierversuch mit Laborschafen übertragen. Nun gibt es wieder einen Krankheitsausbruch des seltenen Fiebers. Wo es sich verbreitet und was nun geplant ist.

Seltenes Q-Fieber ausgebrochen: Amt im Norden betroffen

Wie viele Menschen infiziert sind, ist bislang nicht bekannt. Sicher ist: Bei mehreren Menschen im Amt Neuhaus (Landkreis Lüneburg) wurde das Queensland-Fieber nachgewiesen. „Einige sind wissentlich erkrankt, bei anderen gibt es möglicherweise keine Symptome“, beschrieb die Kreissprecherin gestern die Lage, berichtete DPA. „Es ist eine Krankheit, die im Zuge des Klimawandels aus Richtung Süden hochkommt.“

Übertragung durch Tiere

Die Erkrankung ist eine sogenannte Zoonose, wird also vom Tier auf den Menschen übertragen. Eine zwischenmenschliche Übertragung ist nicht möglich. Der Auslöser der Krankheit ist das Bakterium „Coxiella burnetii“, das eine hohe Resistenz gegenüber Austrocknungen hat – auf diese Weise kann es auch außerhalb von Zellen in Staub, auf Heu oder Wolle mehrere Jahre überleben.

Rinder, Schafe und Ziegen werden besonders häufig von dem Bakterium befallen – und übertragen es über ihre Ausscheidungen oder über die Luft an Menschen. Auch wenn eine Erkrankung in der Regel nicht tödlich endet, kann sie eine Gefahr für die Gesundheit darstellen.

Wie gefährlich ist das Queensland-Fieber?

Die Symptome treten dabei ein bis drei Wochen nach der Ansteckung auf. Laut dem RKI verlaufen dabei jedoch etwa die Hälfte aller Fälle asymptomatisch oder mit milden grippeähnlichen Symptomen, die nach ein bis zwei Wochen abklingen. Nach den akuten Anzeichen wie hohem Fieber, Schüttelfrost und Muskelschmerzen kann es zu einer interstitiellen Pneumonie oder Hepatitis kommen. In seltenen Fällen löst das Q-Fieber eine Myokarditis (Herzmuskelentzündung) aus.

Besonders gefährlich scheint die Infektion für Schwangere zu sein: In einer französischen Studie hatten alle sieben Teilnehmerinnen, die während des ersten Trimenons an Q-Fieber erkrankten, einen Abort. Chronische Infektionen sind hingegen sehr selten und kommen nur in etwa einem Prozent aller Erkrankungen vor.

So reagiert der Landkreis

Am 8. März um 17 Uhr findet im Amt Neuhaus für alle Interessierten eine Info-Veranstaltung, organisiert vom Gesundheitsamt Lüneburg und dem Bürgermeister der Gemeinde Amt Neuhaus, statt. Informieren und Fragen beantworten werden dabei die Leiterin des Lüneburger Gesundheitsamts und Experten des Niedersächsischen Landesamts für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit in Hannover und dem Bernhard-Nocht-Institut Hamburg. Anmeldungen sind unter der Telefonnummer 038841-607-0 oder per E-Mail an rathaus@amt-neuhaus.de erwünscht.