Kopfhörer nach dem Schwimmen benutzen – die Apothekerkammer warnt!

Mit den steigenden Temperaturen nimmt auch die Lust aufs Schwimmen gehen zu. Häufig hören wir auf dem Heimweg nach dem Schwimmbad über Kopfhörer Musik oder Podcast. Doch Achtung: Genau davor warnt die Apothekerkammer Niedersachsen jetzt. Wieso?

Frau mit Kopfhörern am Pool
Nach dem Schwimmen Kopfhörer aufsetzen und Gute-Laune-Musik hören – so toll das auch klingt, birgt es ein großes Risiko Foto: iStock/FTiare

Ein paar Bahnen schwimmen, danach warm – oder auch kalt – duschen und entspannt mit dem Fahrrad durch die Sonne nach Hause fahren. Alternativ: Ein paar Minuten im warmen Meerwasser verweilen, sich danach an den Strand legen und im Schatten dösen.

Bald ist Sommerbeginn und die Aussicht auf diese Szenarien wird immer realistischer. Beide Fälle haben dabei eins gemeinsam: Nach dem Schwimmen, ob auf dem Weg nach Hause oder noch im Sand liegend, hören viele Menschen als Unterhaltung Musik oder einen Podcast. Um andere nicht zu stören, werden dafür Kopfhörer verwendet. Dabei birgt das eine versteckte Gefahr…

Kopfhöher nach dem Schwimmen: Deshalb ist es gefährlich

Während des Badens werden die Ohren mit Wasser durchgespült und gereinigt. Dieser gesunde Vorgang wird jedoch von Kopfhörern nach dem Schwimmen gestoppt – denn sie sorgen dafür, dass das Wasser nicht abfließen kann. Die Folge, vor der die Apothekerkammer Niedersachsen warnt: Eine Entzündung des äußeren Gehörgangs (Badeotitis).

Werden die Ohren nach dem Schwimmen durch Kopfhörer sozusagen verschlossen, bleibt das Wasser in diesen und der Gehörgang wird aufgeweicht. Bakterien aus dem Wasser können sich in dem feuchtwarmen Klima optimal verbreiten. Der Effekt wird unterstützt, indem beim Schwimmen Ohrenschmalz ausgespült wird – der eigentlich die Ohren vor Keimen schützen soll. Ist das Trommelfell beschädigt, können die Bakterien außerdem unmittelbar ins Mittelohr eindringen, warnt die Apothekerkammer weiter.

Für Kinder gilt die größte Gefahr

Bei Kindern können sich die Keime im Ohr am besten ausbreiten. Der Grund: Sie haben oft vergrößerte Rachenmandeln, wodurch weniger Platz zwischen Mittelohr und Rachenraum besteht. „Dadurch wird die Belüftung des Mittelohrs eingeschränkt und das Keimwachstum auch hinter dem Trommelfell begünstigt“, klärt die Apothekerkammer auf.

Wie kann eine Entzündung vermieden werden?

In der Regel reicht es, keine Kopfhörer nach dem Schwimmen zu benutzen. So kann das Wasser auf natürliche Weise aus den Ohren abfließen. Alternativ können in der Apotheke Silikonohrstöpsel oder sogenannte Tauchertropfen erworben werden, die desinfizierend wirken. Nach dem Schwimmen ohne diese Hilfsmittel kann es zur Vorbeugung einer Ohrentzündung helfen, die Ohren mit Süßwasser auszuspülen.

„Um das Wasser aus dem Gehörgang zu bekommen, legt man den Kopf zur Seite und zieht leicht am Ohrläppchen. Danach tupft man die Ohrmuschel mit dem Handtuch trocken. Der Gehörgang trocknet durch Belüftung. Um dies zu gewährleisten, sollten die Ohren nicht direkt nach dem Schwimmen durch Kopfhörer verschlossen werden. Für die Reinigung des Gehörgangs sollten keine Wattestäbchen benutzt werden, denn das würde die schützende Fettschicht entfernen, und es kann zu einer Pfropfbildung sowie zu Verletzungen am Trommelfell kommen.“
Apothekerkammer Niedersachsen

Treten nach dem Schwimmen leichte Ohrenschmerzen auf, können Erwachsene auf schmerzstillende Arznei aus der Apotheke zurückgreifen. Bei langanhaltenden oder starken Schmerzen empfiehlt sich der Gang in eine Arztpraxis – bei Kindern auch bereits bei leichten Beschwerden.

Quelle:

Ohrenschmerzen vermeiden – Nach dem Schwimmen Ohren nicht gleich mit Kopfhörern verschließen, in: apothekerkammer-niedersachsen.de